Möchtest du nach Afrika auf Safari und willst du dabei nicht überlaufene Nationalparks ansteuern, die dir ein Gefühl von Freiheit und Wildnis vermitteln?
Du magst es gerne einsam. Du zählst du zu den Menschen, die gerne gegen den Strom schwimmen, die sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, die, ungeachtet von Trends, den Fuß in neue, unentdeckte Gebiete auf der Suche nach dem Besonderen setzen.
Dann passt mal auf!
Ich flüstere Dir ins Ohr, wo Du meine zehn lieblingen, nicht überlaufene Nationalparks in Afrika finden kannst und was es kostet, diese Parks zu erreichen.
Es sind weniger bekannte Nationalparks mit unverfälschten, authentischen Safarierlebnissen weit weg von den Menschenmassen.
1 / 2: Nyerere und Ruaha – Zwei kostbare, nicht überlaufene Nationalparks im Süden Tansanias
Wenn die Serengeti satte 350.000 Besucher im Jahr empfängt, kommen dagegen nur ca. 20.000 nach Ruaha und Nyerere.
Der Grund muss der Mangel an der großen Migration in diesen Gebieten sein, denn abgesehen davon, überbieten Ruaha und Nyerere die Serengeti an qualitativ hochwertigen Tieerlebnissen um einiges.
Dazu kommen Guides mit sehr reichhaltigem Wissen, die darauf brennen, ihre Kenntnisse über Fauna und Flora mit ihren Gästen zu teilen.
Die günstigsten Monate abseits der Regenzeit um die Parks zu besuchen sind Juni und November.
Die preisgünstigsten Tented Camps mit garantiertem Elefantenbesuch direkt im Camp sind das Mdonya Old River Camp in Ruaha und das Schwestercamp Manzwe Camp in Nyerere. Das Mdonya Old River kostet mit 184 EUR p. Nacht und Person weniger als ein durchschnittliches Camp in der Serengeti.
Die größte Herausforderung Ruahas und Nyerere war schon immer die schwierige Anreise und die Tatsache, dass man mit einem aus Dar es Salaam eingereisten Safariguide schlecht gewappnet war. Dieser ist für das schwierige buschige Terrain Ruahas und Nyerere, welches Tierbeobachtungen erschwert, oft nicht versiert genug, was sich in tieramen Sichtungen und in frustrierten Gästen widerspiegelte.
Die beste Route durch den Süden Tansanias
Warum du den Süden Tansanias (und nicht den Norden) auf deiner Safari durch Tansania besuchen sollst
Wir haben aber einen Weg gefunden, Ruaha (und ferner auch Nyerere) auf verhältnismäßig günstige Art und Weise zu erkunden, ohne auf eine qualitativ hochwertige Führung verzichten zu müssen.
Die Lösung: man nimmt sich einen Fahrer-Guide aus der Nachbarstadt Iringa.
Die Herkunft der Guides aus der Nähe von Ruaha und die hohe verbrachte Zeit der Guides in beiden Parks sind eine feste Garantie für die gut trainierten Augen und die notwendigen Fähigkeiten als Spurenleser, die ein guter Guide in Ruaha und auch in Nyerere braucht.
Der Weg nach Ruaha geht vom im Norden gelegenen Tarangire-Nationalpark über Dodoma und Iringa.
3. – Der unbekannte South Luangwa in Sambia: Das bestgehütete Geheimnis Afrikas
Wenn es noch ein unentdecktes Ziel für fantastische und authentische Safarierlebnisse à la Hemmingway in Afrika gibt, dann ist es der grandiose, unvergleichliche South Luangwa-Nationalpark in Sambia.
Der Park ist riesig, enorm tierreich und wird sehr wenig besucht. Gegenüber den 720.000 Besuchern, die jedes Jahr in den Kruger-Nationalpark im Nachbarland Südafrika strömen, landen nur 43.000 in South Luangwa.
Der Park ist super malerisch, er ist das Zuhause vieler sehr kleiner und intimer Camps und bietet qualitativ hochwertige, authentische Safari-Erlebnisse, oft zu Fuß.
South Luangwa lässt sich prima mit dem Lower Zambezi-Nationalpark kombinieren, welchen man traditionell mit dem Kanu erkundet. So ist eine abwechslungsreiche Safari mit einem großen Aktivitätenangebot garantiert.
Das bestgelegene Camp mit den vernünftigsten Preisen ist das Nkonzi Camp.
4. / 5. Dzanga Sangha und Odzala – Das ultimative Ziel für hartgesottene Abenteurer
Nichts lässt passionierte Kenner des afrikanischen Kontinents mehr das Herz klopfen als diese gigantische Lücke im Herzen einer Afrika-Karte.
Der riesige Urwald des Kongobeckens mit seinen fast magischen Waldlichtungen, die umherziehenden riesigen Waldelefantenherden und Büffelherden, der undurchdringliche immergrüne Regenwald bevölkert von sanften Flachlandgorillas, die uralten unveränderten Traditionen der Pygmäen als Waldurmenschen, haben einen unwiderstehlichen Hauch von Unheimlichkeit, dem einige Wagemutige unwiederbringlich zum Opfer fallen.
Die wenigen Privilegierten, die dahin reisen, werden mit hektarweise ursprünglichsten Primärregenwald belohnt.
Bis auf die langwierige Anreise und die anspruchsvollen körperlichen Betätigungen, die eine solche Reise mit sich bringt, wohnt man eigentlich recht komfortabel. Die Reisekosten sind aufgrund der notwendigen Logistik allerdings sehr hoch.
6. Kaum bereistes Madagaskar – Über Tsingys und Aye Ayes
Trotz massiver Abholzung seiner Urwälder und der damit einhergehenden Artenausrottung war und bleibt Madagaskar mit seinem bunten Völkergemisch, der unglaublichen Artenvielfalt und den kontrastreichen Landschaften eins der faszinierendsten Länder Afrikas.
Auf halbem Weg zwischen Afrika und Asien verzaubert Madagaskar mit großartigen geologischen Formationen, die nicht von dieser Welt sind, mit putzigen Kreaturen, sehr wenigen Besuchern und fantastischen Trekking- und Wandermöglichkeiten durch atemberaubend schöne Landschaften. Die Insel wird zudem vom türkisfarbenen Wasser des indischen Ozean umgeben und ist gesäumt von paradiesischen tropischen Stränden wie aus dem Bilderbuch.
Neben fabelhaften Felsformationen findet man hier eine immens große Vielfalt von gefährdeten Lemuren- und Pflanzenarten, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen.
7. / 8. Die Parks von Kidepo und Mgahinga – Verloren und wiedergefunden an den entlegensten Regionen Ugandas
Alle kennen Uganda wegen seiner Berggorillas. Die wenigsten wissen allerdings, dass Uganda auch das Zuhause einer der größten und kaum besuchten wahren afrikanischen Wildnisgebiete ist, dem Kidepo-Nationalpark.
Landschaftlich mega reizvoll und auch noch sehr tierreich begeistert Kidepo durch seine isolierte Lage an Ugandas nördlichster, einst gefährlichen Grenze zu Südsudan. Dazu kommen atemberaubende Sonnenuntergänge, die riesigen Büffelherden und ein unglaubliches Freiheitsgefühl, das einen sofort überkommt.
Wie den Kidepo Valley Nationalpark besuchen
Auf der anderen Seite des Landes findet man Mgahinga. Das einstige Zuhause einer Familie von Berggorillas, die sich länger auf der anderen Seite der Grenze zu Ruanda als in Uganda aufhielt, bietet nun neben der wieder sesshaft gewordenen Gorillagruppe auch noch die imposanten Virunga-Vulkane mit den legendären Gipfeln voller endloser Trekkingmöglichkeiten.
Wie man sich richtig für das Gorillatrekking in Uganda vorbereitet
Wo auf Gorillatrekking in Uganda
Und als ob Berggorillas und erlöschte 4.000 Meter hohe Vulkane nicht schon Grund genug für einen Besuch wären, in Mgahinga gibt es auch noch eine habituierte Gruppe von wunderschönen goldenen Meerkatzen, zu denen man trekken kann sowie einen angelegten Trail zu den einstigen Wohnstätten der Batwa-Pygmäen, zu denen man in deren Begleitung gehen kann.
9. Gabun: Das ganze Land ist eine Fundgrube für Entdecker
Will man Flachlandgorillas in freier Wildbahn sehen? Dann sollte man nach Gabun reisen.
Will man riesige Truppen von wilden Mandrills sehen? Dann sollte man nach Gabun reisen.
Will man Waldelefanten und Waldbüffel zu Fuß mitten im Urwald beobachten? Dann sollte man nach Gabun reisen.
Will man in die Schuhe von Forschern schlüpfen und das Kommen und Gehen vieler wilder Tiere von einer Beobachtungsplattform aus auf einer versteckten Waldlichtung verfolgen? Dann sollte man nach Gabun reisen.
Es gibt so viele Gründe, dieses Land zu besuchen!
Dennoch können wir es nicht oft genug betonen: Gabun ist ein äußerst schwierig zu bereisendes Land.
Es eignet sich für Afrika erfahrene Gäste, die einen ausgeprägten Abenteuersinn haben, bereit auf den Verzicht von Komfort sind und die nach wahrer Ursprünglichkeit in einem vom Tourismus völlig unberührten Land suchen.
10. Mana Pools Nationalpark, Simbabwe – Eine Million Tiere / 0 Menschen
Der legendäre Sambesi-Fluss ist der viertgrößte Fluss Afrikas.
Er nimmt seinen Lauf aus einem kleinen Bach im oberen Nordwesten Sambias und fließt durch sechs Länder, nämlich Angola, Namibia, Botswana, Sambia, Simbabwe und Mosambik auf einer erstaunlichen 2. 700 km langen Reise, die im Indischen Ozean endet.
Auf seiner Reise fließt er durch Wildnisgebiete wie dem Lower Zambezi Nationalpark in Sambia und dem legendären Mana Pools Nationalpark direkt gegenüber.
Obwohl man von Sambia aus direkt auf das südliche Ufer und damit auf den Mana Pools-NP blicken kann, bleibt der Fluss eine natürliche Grenze zwischen beiden Ländern, die man nicht überschreiten kann. Dennoch haben Safarienthusiasten die Möglichkeit, beide Parks über einen kleinen Umweg dank des Services von Mana Pools Transfer Company zu bereisen.
Die in Simbabwe tätige Firma organisiert 2-stündige Bootsfahrten zwischen Mana Pools und dem Grenzposten bei Chirundu, ca. 115 USD p. P. werden für die Fahrt verlangt. Vom Grenzposten kann man sich dann von einer der Lodges in der Umgebung des Lower Zambezis abholen lassen, wie z. B. der Kiambi Lodge, 1,5 Stunden vom Parkeingang entfernt gelegen.
So ist es durchaus möglich, die Wildnisgebiete an beiden Ufern des Flusses auf einer Reise zu erkunden.
Wer mehr Zeit hat, sollte die 3-tägge Bootsfahrt von Chirundu in den Mana Pools organisiert von Natureways ausprobieren.
Die Gäste werden von einem qualifizierten Guide begleitet und unternehmen mit ihm auch geführte Wanderungen und Pirschfahrten durch den Nationalpark. Am frühen Morgen besteht oft die Möglichkeit, einen Walk oder eine Pirschfahrt zu unternehmen, passionierte Angler können ihr Glück vor dem Frühstück versuchen.
Man kann Elefanten, Büffel, Impalas, Wasserböcke, Nilpferde, Krokodile und reichhaltiges Vogelleben während der Safari genießen. Löwen, Leoparden und Wildhunde werden seltener gesehen.
Abends ist das Camp bereits errichtet und Gäste können sich zurücklehnen und bei einem Sundowner am Lagerfeuer entspannen und auf das drei-Gänge-Menü freuen.
Keine dieser großartigen Locations schafft es, annähernd an die happigen Besucherzahlen der bekanntesten Starparks Afrikas heranzukommen. Vor allem aus dem einfachen Grund, weil die Menschen einfach nichts von ihnen gehört haben.
Gerade deswegen ist der Besuch dieser Parks lohnender, viel authentischer, nicht kommerziell und qualitativ viel hochwertiger als die herkömmliche Safari nach Afrika.