Ist es möglich, sich auf einer Safari in Afrika ausschließlich vegetarisch zu ernähren?

Du isst kein Fleisch und bist besorgt, ob du dich auf einer Safari in Afrika vegetarisches Essen überall bekommst?

Es stimmt, dass Vegetarier es in Afrika nicht leicht haben.

Die afrikanischen Länder zeichnen sich nicht gerade durch eine vegetarische Ernährung aus.

In den vier ostafrikanischen Ländern ähnelt die Gastronomie sehr der mediterranen Küche: Gemüse und Hülsenfrüchte werden mit Fleisch in köstlichen Eintöpfen gekocht. An der Küste wird Fisch gegessen, im Landesinneren Fleisch.

In den Ländern des südlichen Afrikas ist es ähnlich, mit der bemerkenswerten Ausnahme von Namibia, einem Fleischfresserland par excellence. In einem Land, in dem die Wüste den größten Teil des Territoriums einnimmt, ist es nicht verwunderlich, dass eine Paprika mehr kostet als ein Zebrasteak. Vegetarier haben es hier richtig schwer, aber nicht unmöglich.

Schauen wir uns die traditionelle Gastronomie dieser beiden großen Regionen Afrikas in Teilen an.

Was isst man Ostafrika?

Die Länder Ostafrikas (Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda) haben einen fruchtbaren Boden und verfügen über ein großes Angebot an Gemüse und Getreide.

Gemüse wie Karotten und grüne Paprika werden mariniert und mit Ingwer, Zitronen- oder Limettensaft, Kokosmilch, zerstoßenen Erdnüssen und einer Mischung verschiedener Gewürze abgeschmeckt.

Diese große Vielfalt an Produkten spiegelt sich natürlich in den traditionellen Gerichten wider.

Welche sind das?

Schauen wir mal.

Ugali: das traditionelle Gericht per se in Ostafrika
Ugali: das traditionelle Gericht per se in Ostafrika

Ugali

Das traditionelle Gericht schlechthin in Tansania und Kenia ist Ugali.

Ugali selbst ist nur ein polentaähnliches Getreide, das mit Wasser gekocht und eine Art Couscous-ähnliche Paste bildet, die als Beilage zu einem Eintopf gegessen wird.

Es wird zubereitet, indem Mehl mit heißem Wasser vermischt wird, bis es eine steife Konsistenz hat. Am häufigsten wird er aus Mais hergestellt, gefolgt von Maniok, Sorghum und Hirse. Es ist jedoch üblich, zwei oder mehr Mehlsorten wie Mais und Hirse oder Mais und Sorghum zu mischen, um den Geschmack zu verbessern und den Nährwert zu erhöhen.

Die Einheimischen essen es zu fast jeder Mahlzeit, von reichhaltigen Currys bis zu Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten. Und sie essen es mit den Händen.

Die Guides vermissen Ugali auf Safari so sehr, dass sie gelegentlich das Abendessen mit ihren Gästen aussetzen, um mit dem Camp-Personal Ugali zu essen.

Tansanier und Kenianer essen Ugali wie Brot.

Nyama choma

Nyama Choma

Nyama choma, sehr beliebt in Kenia, ist ein klassisches Grillgericht, bei dem Fleisch wie Rind, Ziege, Huhn oder Fisch, mit Salz gewürzt und langsam über heißen Kohlen im eigenen Saft gebraten wird.

Die Kenianer essen Nyama Choma mit Reis und würzigem Kachumbari, dem klassischen kenianischen Salat aus Tomatenwürfeln, Chilischoten, Zwiebeln, Koriander, Limettensaft und manchmal Avocado, das seinen Ursprung in Mexiko hat.

Indische Gerichte in Ostafrika

In Ostafrika leben viele Inder und es ist normal, dass viele der traditionellen Gerichte von der indischen Küche inspiriert sind.

Es sind zum Beispiel die Reisgerichte Pilao und Biryani da. Chicken Biryani ist das berühmteste dieser Gerichte, das aus Huhn, Trockenfrüchten und Gewürzen besteht und mit Basmatireis gekocht wird.

Sehr beliebt ist auch Pilau, ein Ein-Topf-Reisgericht, das mit einer unglaublichen Mischung aus Gewürzen wie Kreuzkümmel, Zimt, Kardamom und Nelken zubereitet wird.

Matoke

Matoke

Matoke ist kein Gericht für sich, sondern eine Beilage, die in einem großen, brodelnden Topf mit Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln, Chili, Zitronensaft und manchmal Fleisch gekocht wird. Die Bananen werden weich und bilden eine dicke Soße, die mit den anderen Aromen durchzogen ist.

Wali wa nazi

Wali wa Nazi

Wali wa nazi ist ein duftendes Reisgericht, das in Kokosnussmilch und Wasser gekocht und einfach mit Salz gewürzt wird und als Beilage zu Currys und Eintöpfen gereicht wird.

Was gibt es traditionell zum Essen im südlichen Afrika?

Fleisch ist das Herzstück jeder südafrikanischen Mahlzeit – von herzhaften Eintöpfen bis zu reichhaltigen Currys. Das Angebot reicht von bekannten Favoriten wie Huhn, Rind und Lamm bis hin zu exotischeren und regionalen Spezialitäten wie Strauß, Springbock, Impala und sogar Krokodil.

Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Gerichte der südafrikanischen Gastronomie.

Braai

Braai

Beim Braai, das südafrikanische Äquivalent zum Grillen, steht wieder einmal das Fleisch im Mittelpunkt der Show.

Bobotie

Bobotie (ausgesprochen ba-bo-tea), das von vielen als südafrikanisches Nationalgericht angesehen wird, ist ein Gericht auf Fleischbasis. Bei dieser herzhaften Mahlzeit wird Hackfleisch, in der Regel Lamm- oder Rindfleisch, mit Currygewürzen (Kurkuma, Kreuzkümmel, Currypulver), Zwiebeln, in Milch eingeweichtem Brot und Trockenfrüchten, meist Rosinen oder Sultaninen, kombiniert. Das Fleisch wird mit einer Mischung aus Ei und Milch übergossen und im Ofen gebacken. Es wird normalerweise mit gelbem Reis serviert.

Chakalaka

Chakalaka

Chakalaka ist ein südafrikanisches Gericht auf Gemüsebasis, das Bohnen, Zwiebeln, Paprika, Karotten und eine einzigartige Gewürzmischung zu einer kräftigen Beilage kombiniert, die hervorragend zu Fleisch passt. Oft wird es auch mit Pap serviert, einer Maismehlbeilage, die der Polenta ähnelt.

Biltong

Biltong

Biltong und Droëwors, Wörter niederländischen Ursprungs, sind gepökelte Fleischbrocken, die als Snack verzehrt werden. Es handelt sich dabei um etwas Ähnliches wie Trockenwürste.

Aber bei so viel Fleischauswahl

Können Vegetarier überhaupt vegetarisches Essen in Afrika bekommen?

Wir haben gesehen, dass Fleisch in der traditionellen afrikanischen Küche eine wichtige Rolle spielt.

In Ostafrika gibt es zwar eine Vielzahl rein vegetarischer Beilagen, die aber nicht als Hauptgericht gedacht sind.

Die Länder im südlichen Afrika isst man besonders viel Fleisch.

Bobotie: das typischste aller Gerichte im südlichen Afrika - auch mit Fleisch zubereitet
Bobotie: das typischste aller Gerichte im südlichen Afrika

Kann man sich auf einer Safari in Afrika streng vegetarisch ernähren?

JA

Die Zeiten sind vorbei, in denen Vegetarier nur weißen Reis und gekochte Bohnen essen konnten.

Heute ist die vegetarische Ernährung unter den internationalen Gästen so weitverbreitet (man schätzt ungefähr ein Drittel von allen Safarikunden sind Vegetarier, dass sich ausnahmslos alle Lodges und Restaurants auf diese Ernährungsoption eingestellt und vegetarische Gerichte in ihre Speisekarte aufgenommen haben.

Sehen wir uns einmal an, welche Gerichte häufig für Touristen zubereitet werden, die auf einer Safari kein Fleisch essen möchten.

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Vegetarische Lasanas

Vegetarische Lasanas

Dies ist zweifelsohne ein Hauptgericht, was man öfters serviert bekommt. Denn es ist ein reichhaltiges und sehr nahrungsreiches Gericht. Es gibt Lasagne mit allen möglichen Füllungen, Auberginen, Zucchini, Karotten, Tomatensoße… alles überzogen mit einer köstlichen Béchamelsoße (es gibt auch die Möglichkeit einer veganen Béchamelsoße) und Käse (oder veganem Käse!). Einfach nur lecker!

Gemüsesuppen und Cremesuppen

Die Suppe ist traditionell der erste Gang eines Safaridinners, und da sie in der Regel vegetarisch ist, muss sich der Koch nicht den Kopf zerbrechen, um Euch eine vegetarische oder vegane Version anzubieten.

Genießt sie einfach! Die Mischung aus Gemüse, Karotten, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis, Zucchini usw. und Gewürzen ergibt köstliche Suppen, die auch Fleischfresser begeistern werden.

Suppe auf Safari

Gebackenes Gemüse

Sie sind wie Lasagne, nur ohne die Nudeln.

Stellt Euch zum Beispiel einen köstlichen gebratenen Blumenkohl mit einer gebackenen vegetarischen Béchamelsauce vor. Durch die Béchamelsoße ist dieses Gericht sehr sättigend.

Gemüseeintöpfe

Es gibt Chili con Carne ohne Fleisch, Hülsenfrüchte, die auf traditionelle Weise mit einer Gewürzmischung gekocht und mit Reis oder Ugali serviert werden.

Vegetarische und veganie indische Curries sind immer ein großes Highlight auf einer Safari
Vegetarische und vegane indische Curries sind immer ein großes kulinarisches Highlight auf einer Safari.

Curries

Der indische Einfluss auf die ostafrikanische Küche ist spürbar und spiegelt sich in einer Vielzahl von Currys wider (die durchaus auch vegetarisch sein können), die mit Kokosmilch und einer köstlichen Gewürzmischung zubereitet werden. Keine Sorge, die Currys sind nicht so scharf wie in Indien.

Nudeln

Das können Gnocchi oder Ravioli sein, Tortellini oder natürlich Spaghetti. Die Vielfalt der Soßen, die zu diesen Nudelgerichten gereicht werden, ist nur durch die Fantasie des Kochs begrenzt.

Es kann ein Gemüse-Ratatouille mit Tomatensoße sein, eine köstliche weiße Soße mit Pilzen, ein würziges Ragout… und so weiter!

Das richtige Timing ist alles…

Salate

Natürlich sind Salate ein Grundnahrungsmittel jeder vegetarischen Ernährung und auf einer afrikanischen Safari ist das keine Ausnahme.

Salate, von denen viele selbst ein Hauptgericht darstellen könnten, werden hauptsächlich zu den Mittagsmahlzeiten eingereicht.

Und was ist mit veganes Essen? Muss man als Veganer auf Safari hungern?

Natürlich kann man das!

Es stimmt, dass die Lodges es schwieriger finden, wenn sie auf Milch, Milchprodukte, Käse oder Eier verzichten müssen.

Man sollte nicht davon ausgehen, dass veganer Käse oder Mandelmilch überall erhältlich sind.

Je nach Qualität der Lodge kann es sein, dass man sich mancherorts oft nur mit Reis und Gemüse zufriedenstellen muss, aber das ist verständlich.

Je einfacher die Lodge ist, desto einfacher ist auch das Essen.

Je teurer und gehobener eine Lodge ist, desto ausgefeilter ist das Essensangebot für Veganer.

5 Afrikas Geheimtipps für Safaris abseits der ausgetretenen Pfade

Ich bin Vegetarier oder Veganer: Ein Leitfaden, wie man sich über leckeres fleisch- und tierfreies Essen auf Safari freuen kann

1. Kommunikation

Das Wichtigste bei der Planung einer Safari für Vegetarier oder Veganer ist es, dies offen zu kommunizieren.

Es ist sehr wichtig, darauf hinzuweisen, was man isst und was nicht.

Noch wichtiger ist, sich zu vergewissern, dass der Koch wirklich verstanden hat, worum es geht.

Dies gilt besonders für Lodges der unteren Kategorie. In Afrika gibt es viel Platz für interkulturelle Missverständnisse. Vielleicht zählen Fisch oder Huhn als Fleisch für euch, aber das ist vor Ort nicht unbedingt der Fall.

Nicht selten sehen nicht genug geschulte Köche Huhn nicht als Fleisch an und servieren es als vegetarisches Gericht. 

2. Bevorzugt Lodges mit eigenem Gemüsegarten

Dies ist ein goldener Tipp. Wenn eine Lodge ihr eigenes Gemüse anbaut, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie in der Lage ist, köstlich zubereitete, rein pflanzliche Speisen zu kochen.

3. Bevorzugt Safari-Länder im östlichen Afrika

Das südliche Afrika hat es traditionell schwer mit Gemüse, besonders in Ländern wie Namibia, wo das Gemüse buchstäblich importiert werden muss, da in einem Land, das aus Wüste besteht, nichts wächst.

Für die meisten Namibier ist die Idee des Veganismus, gelinde gesagt, bizarr. Namibia ist ein „fleischfressendes Land“ mit vielen Restaurants, die Wild wie Oryx und Kudu verkaufen. Heutzutage gibt es in den meisten Lodges mindestens ein vegetarisches Gericht, in der Regel Nudeln, aber wer hat Lust, sich wochenlang nur mit Pasta zu ernähren?

Für Vegetarier sind die Länder in Ostafrika besser geeignet, da sie eine lange Tradition in der indischen Küche haben, die traditionell vegetarisch ist.

Aber selbst auf Safari in Südafrika kann man sich mittlerweile vegetarisch sehr gut ernähren. Und die gehobenen Lodges in Botswana und Sambia sind sehr gut in der Lage, außergewöhnlich köstliche vegane und vegetarische Gerichte zuzubereiten, die Euch Wasser im Mund zusammen laufen lassen.

Also ja. Auf einer Safari in Afrika (außer in Namibia) kannst Du nicht nur vegetarisch oder vegan essen, sondern auch Gerichte ohne Fleisch und tierische Produkte probieren, die der besten vegetarischen Küche Europas würdig sind.

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