Du bist neu auf der Welt der Safaris und liest zum ersten Mal die Worte Lodge und Tented Camp?

Du weißt, dass es sich um verschiedene Unterkunftsarten handelt, bist du aber nicht sicher, was der Unterschied ist?

Wir erklären dir in diesem Artikel die Besonderheiten, die eine Lodge von einem Tented Camp unterscheiden und geben Tipps, was du auf deiner Afrika-Safari in Afrika wählen solltest.

Los geht’s!

Zunächst einmal: Was ist eine Lodge?

Zunächst einmal: Was ist eine Lodge?

Eine Lodge ist nichts anderes als eine feste Unterkunft in einer natürlichen Umgebung, in diesem Fall knapp außerhalb oder innerhalb eines Nationalparks.

Hauptmerkmal einer Lodge ist, dass sie aus festen Materialien gebaut ist. Das heißt, Stein, Ziegel, aber auch viele natürliche Materialien, die eine Verbindung zur Natur herstellen: Holz und, im besonderen Fall von Afrika, Stroh.

Um eine typische afrikanische Atmosphäre zu schaffen, mischen viele Lodges die Verwendung von Leinen (typisch für ein Tented Camp).

Lodge oder Tented Camp: fast immer mit einer Aussicht
Lodge oder Tented Camp: fast immer mit einer Aussicht

Das typische Bild einer Lodge ist ein halboffenes, oft rundes Gebäude, unter Strohdach.

Die Zimmer sind in der Regel entweder in Blöcken untergebracht, wie es in vielen Lodges der mittleren und unteren Preisklasse der Fall ist, oder sie formen eigenständige Wohneinheiten, d.h. Chalets oder Bungalows, im Falle der Luxus-Lodges.

Oft stehen die Bungalows erhöht auf einer hölzernen Plattform oder einem Deck mit Blick auf eine besonders schöne Aussicht. Die Vorderwand mit großen Glasfenstern versehen, durch das man die Aussicht genießen kann.

Wie Bungalows oder Chalets: viele Lodge-Zimmer sind in einzelstehenden Wohneinhieten untergebracht
Wie Bungalows oder Chalets: viele Lodge-Zimmer sind in einzelstehenden Wohneinhieten untergebracht

In jedem Zimmer findet der Reisende alles, was er braucht, um sich während seines Aufenthalts wohl zu fühlen, einschließlich Betten mit Moskitonetzen.

Manchmal sind die Zimmer wie in einem Hotel eingerichtet (manche haben sogar Teppichböden).

In anderen Fällen haben sie ein ausgesprochen afrikanisches Dekor mit einheimischen dekorativen Artefakten, Strohdächern und halboffenen Badezimmern, von denen aus man die Aussicht genießen kann.

Und natürlich haben alle Lodge-Zimmer ein eigenes Bad.

Das Herzstück einer Lodge sind die Gemeinschaftsräume, die sich um das oben beschriebene Hauptgebäude gruppieren (in Ostafrika wird es üblicherweise „Boma“ genannt), bei dem es sich in der Regel um ein hohes Gebäude handelt, das auf einer Seite oder sogar rundherum halb offen ist, um die Aussicht nicht zu behindern.

Ein Pool ist Pflichtausstattungsmerkmal für die meisten Lodges.
Ein Pool ist Pflichtausstattungsmerkmal für die meisten Lodges.

Im Inneren der Boma gibt es einen Bereich, der als Restaurant eingerichtet ist, und einen weiteren, mit Sesseln und Couchtischen ausgestatteten Bereich, der als Aufenthaltsraum gedacht ist, in dem der Reisende sich ein Buch aus dem Bücherregal ausleihen oder zwischen den Safaris einen Kaffee oder einen Drink zu sich nehmen kann.

Natürlich gibt es im Inneren der Boma auch eine Bar.

Angrenzend an die Boma befindet sich immer die Terrasse mit Stühlen und Tischen gedeckt, auf dem normalerweise einige der Mahlzeiten serviert werden.

Mahlzeiten werden in der Regel als Buffet serviert. Dazu wird ein langer Tisch aufgestellt, auf dem die verschiedenen Behälter stehen, in denen die Speisen aufbewahrt und warmgehalten werden, damit sich die Gäste bedienen können.

Etwas weiter entfernt befindet sich die Lagerfeuerstelle: Hier treffen sich abends die Gäste, wenn sie von der abendlichen Safari zurückkehren. Unter dem Sternenhimmel der afrikanischen Nacht erzählen sie sich, was sie auf der Safari alles gesehen haben und machen sich gegenseitig neidisch.

Viele Lodges, wenn auch nicht alle, verfügen auch über einen Swimmingpool, der etwas abgelegener von der Hauptlodge liegt.

Der Pool kann je nach Lodge-Kategorie größer oder kleiner sein, manchmal mit atemberaubender Aussicht, und ist eine beliebte Möglichkeit für erschöpfte Eltern, während einer afrikanischen Safari für eine Weile sich von ihren Kindern zu erholen.

Manchmal findet man in den Lodges der gehobenen Kategorie auch einen kleinen Souvenirladen. Internet ist in der Regel nur in den Hauptbereichen und selten in den Zimmern verfügbar.

Das entspricht im Großen und Ganzen dem Aussehen einer Lodge in Afrika.

Luxus Lodges in Afrika: Grund, um sich zu schämen?

Und was ist ein Tented Camp?

Und was ist ein Tented Camp?

Viele der oben genannten Merkmale treffen auch auf ein Tented Camp zu.

Das Wort Tented Camp bedeutet wörtlich übersetzt Zeltlager, woraus folgt, dass der Gast in einem in einem Zelt schläft, aber man sollte nicht versucht sein, ein Tented Camp mit einem Campingplatz gleichzusetzen.

In den Tented Camp haben wir eine Struktur aus Eisenstangen, die mit Planen bedeckt sind. Die Zelte sind groß wie ein Zimmer und man kann durchaus aufrecht darin stehen.

Das Bild von einem klassischen Tented Camp: Nyikani Camp, Serengeti
Das Bild von einem klassischen Tented Camp: Nyikani Camp, Serengeti

Das Safari-Zelt hat eine private Veranda mit ein paar Stühlen und einen luftigen, geräumigen Innenraum mit einem Bett (oder Betten), Ablagemöglichkeiten für das Gepäck, einem Schreibtisch mit Stühlen (in den luxuriöseren Zeltlagern).

Der Boden ist oft mit Teppich ausgelegt, um das Innere des Zeltes zu verschönern, und die luxuriöseren Tented Camps sind sogar mit Vorhängen versehen.

Was die Betten in Tented Camps in den meisten Fällen nicht haben, ist ein Moskitonetz, aber das liegt daran, dass man keins braucht.

Kein Moskitonetz in den Tented Camps: Aufgrund des Zeltaufbaus eine unnötige Ausstattung
Kein Moskitonetz in den Tented Camps: Aufgrund des Zeltaufbaus eine unnötige Ausstattung

Ein Safarizelt ist schließlich wie ein riesiges Moskitonetz. Das Einzige, worum man sich kümmern muss, ist, die Reißverschlüsse richtig zu schließen, damit kein Ungeziefer ins Zeltinnere eindringen kann.

Normalerweise haben Safarizelte keine Klimaanlage (ok, es gibt einige sehr luxuriöse Safarizelte, die eine solche haben, für mich komplett unnötig).

Das Safarizelt verfügt über „Fenster“, die man an der Außenseite herunterlassen oder anheben kann, um die Landschaft zu genießen oder die Kühle der Nacht eindringen zu lassen.

Und absolut alle Safarizelte haben ein eigenes Bad. So muss man nicht das eigene Leib riskieren, wenn man mitten in der Nacht zum Pinkeln rausgeht (wer weiß welch wildes Tier herumlauert):

Die Toilette befindet sich in der Regel (aber nicht immer) in einem angeschlosssenen Safarizelt, das durch eine Reißverschlusstür zugänglich ist. Manchmal handelt es sich aber auch um eine feste Betonkonstruktion, die mit Planen ausgekleidet ist.

Das Badezimmer in einem Tented Camp besteht in der Regel aus getrennten Toilette- und Duschbereichen (normalerweise befindet sich der Waschbecken in der Mitte).

Heutzutage hat man immer eine Spültoilette (längst vorbei sind die Zeiten, in denen man eine Schaufel Sand darüber werfen musste, um seine Hinterlassenschaften zu decken).

Ein typisches Badezimmer in einem Tented Camp mit der berühmten Talking Shower.
Ein typisches Badezimmer in einem Tented Camp mit der berühmten Talking Shower – Nyikani Central Camp

Da es kein fließendes Wasser gibt, funktioniert die Dusche so: Zunächst wird das Wasser durch das Feuer im Lagerfeuer erhitzt.

An der Außenseite des Zeltes befindet sich ein Behälter, der mit der Dusche verbunden ist und von einem der Mitarbeiter mit dem warmen Wasser befüllt wird. Ist dies getan, so ruft der Mitarbeiter „Dusche ist fertig“ und man kann duschen.

Nach ein paar Minuten fragt er nochmal, ob man noch Wasser braucht, um den Behälter erneut aufzufüllen oder nicht.

Wegen der kuriosen Kommunikation durch die Zeltwände wurde diese Art von Dusche „sprechende Dusche“ genannt.

Heutzutage haben die sprechenden Duschen jedoch ausgedient und werden oft durch normale Duschen ersetzt.

Ansonsten gibt es in Tented Camps auch Gemeinschaftsbereiche, die in großen Zelten untergebracht sind. Normalerweise gibt es ein großes Zelt, in dem das Abendessen serviert wird, und ein weiteres Zelt mit Tischen und Sesseln, das als Lounge dient.

Hier findet man in der Regel die einzige Internetverbindung im Camp (ja, selbst die Tented Camps haben WLAN!).

Die obligatorische Feuerstelle: Versammlungspunkt in jedem Tented Camp
Die obligatorische Feuerstelle: Versammlungspunkt in jedem Tented Camp

Nur selten gibt es in den Tented Camps einen Swimmingpool, obwohl manche Luxuscamps haben einen.

Und natürlich gibt es die obligatorische Feuerstelle um der man sich abends versammelt.

Kurz und gut.

Was ist der Unterschied zwischen Lodges und Tented Camps?

Tented Camp oder Lodge?

Die Baumaterialien

Der auffälligste Unterschied ist zweifellos dieser: Während eine Lodge eine feste und dauerhafte Konstruktion aus nicht transportierbaren Materialien wie Ziegeln, Beton, Holz usw. ist, besteht ein Tented Camp fast ausschließlich aus Leinen, das auf- und abgebaut werden kann.

Mobilität

Daraus lässt sich folgender Unterschied ableiten: Ein Tented Camp kann nach Belieben auf- und abgebaut werden. Das ist der Grund, warum Tented Camps kleiner sind als Lodges, so dass sie leichter abgebaut werden können. Und tatsächlich funktionieren einige Tented Camps als mobile Tented Camps: Sie wechseln von Zeit zu Zeit den Standort.

Viele Tented Camps in der Serengeti ziehen mit der großen Migration mit.
Viele Tented Camps in der Serengeti ziehen mit der großen Migration mit.

Das mobile Tented Camp

Bei den mobilen Tented Camps handelt es sich um Camps, die ihren Standort wechseln, in der Regel im Anschluss an eine wichtige Tierbewegung, wie z. B. die große Wanderung der Gnus.

Die bekanntesten aller mobilen Tented Camps befinden sich in der Serengeti.

Jedes Jahr begeben sich die größten Tierherden der Welt auf der Suche nach frischem Gras auf eine Hunderte von Kilometern lange Reise von der nördlichen Serengeti an der kenianischen Grenze entlang des Mara-Flusses bis zu den Graswiesen von Ndutu am südlichen Rand der Serengeti.

Und wo die Gnus hingehen, gehen die mobilen Tented Camps auch hin.

Mit der großen Migration mit: die mobilen Tented Camps
Mit der großen Migration mit: die mobilen Tented Camps

Die mobilen Tented Camps in Tansania

Von Dezember bis März werden die mobilen Tented Camps in Ndutu im Süden der Serengeti eingerichtet, wo die Tiere im Februar ihren Nachwuchs zur Welt bringen.

Von Juli bis Oktober ziehen die mobilen Tented Camps in den Norden der Serengeti bis ans Ufer des Mara-Flusses, wo sich die spektakulären Mara-Flussüberquerungen ereignen.

In den Monaten von Mitte April bis Juni und November werden die mobilen Camps im Zentrum der Serengeti im so genannten Seronera-Tal aufgebaut.

Nur wenige mobile Camps ziehen im Juni in den Westen der Serengeti, um ihren Gästen das Spektakel der Grumeti-Flussüberquerungen zu bieten.

Wie man die beste Route durch den Norden von Tansania wählt.
So sieht ein Safarizelt in einem Tented Camp in der Serengeti aus - das Tanzania Bush Camp
So sieht ein Safarizelt in einem Tented Camp in der Serengeti aus – das Tanzania Bush Camp

Und nachdem du nach dem Lesen dieser Informationen zu einem Experten in Safari-Unterkünften geworden bist, stelle ich dich

Die Millionen-Dollar-Frage: Was sollst du buchen, eine Lodge oder ein Tented Camp?

Was ist die richtige Unterkunft für dich?

Die Antwort hängt von deinem eigenen Profil ab.

Im Allgemeinen bieten Lodges ein höheres Maß an Komfort (obwohl diese Verallgemeinerung sehr relativ ist, da es einige Camps gibt, die so luxuriös sind, dass ein Fünf-Sterne-Hotel im Vergleich dazu verblasst).

Lodges mögen nicht immer unbedingt ein höheres Maß an Komfort bieten, dafür aber ein weniger wildes Safarierlebnis.

Die Erfahrung, in einem Zimmer mit Haartrockner und Klimaanlage auf einer Plattform zu schlafen, ist sicherlich entkoffeinierter als es in einem Safarizelt zu tun.

In Lodges geht viel von der Nähe zur Natur verloren, die mir so am Herzen liegt und die ich bei einer Safari für unerlässlich halte.

Als allgemeine Regel kann ich daher Folgendes sagen:

Wenn du zu den Menschen gehörst, die Angst davor haben, eine Spinne in deinem Zimmer zu finden, ist ein Tented Camp nichts für dich.

Tented Camps sind vollständig in die Natur integriert, sie bilden eine Einheit mit ihr. Und es ist daher unvermeidlich, dass eine Spinne in dein Zelt gelangt (egal wie du dich anstrengst, die Reißverschlüsse geschlossen zu halten).

Das Gleiche gilt für diejenigen, die sich vor der Vorstellung fürchten, in einem Safarizelt zu schlafen, in dem nachts wilde Tiere herumstreunen.

Afrikanische Lodges oder Tented Camps sind nicht eingezäunt. Und das macht einen großen Teil ihres Charmes aus. Es gibt nur wenige Dinge, die aufregender sind als mitten in der Nacht aufzuwachen, wenn draußen Löwen brüllen.

Wenn du Angst davor hast, dass dies dann passiert, wenn du in einem Safarizelt bist (nur ein dünner Leinen trennt dich vom Löwenrudel), schlaf nicht in einem Tented Camp.

Machst du dir Sorgen um deine Sicherheit auf Safari? Schlafen in einem Tented Camp ist nicht gefährlicher als es in einer Lodge zu tun. Wenn du daran Zweifeln hast, empfehle ich dir, diesen Artikel zu lesen.

Wo schlafen, wenn du ein hoffnungsloser Naturliebhaber bist?

In diesem Fall empfehle ich dir dringend, in einem Tented Camp zu übernachten, wann immer du die Gelegenheit dazu hast.

Denn wenn du auf authentische Erlebnisse Wert legst, gibt es einfach nichts Besseres als ein Tented Camp.

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