Diese sind meine besten Geheimtipps für eine Indien Safari, die nicht jeder kennt.
Du gehörst nicht zu den Menschen, die gerne mit dem Strom schwimmen. Allein der Gedanke an ein Tier, das von Jeeps umringt ist, lässt dir die Haare zu Berge stehen.
Wenn du auf der Suche nach einem privaten und exklusiven Safarierlebnis abseits der Menschenmassen bist, muss ich dir eines gestehen: Der indische Subkontinent macht so was dir nicht leicht.
Mit einer Megabevölkerung von 1,6 Milliarden Menschen ist es nicht einfach, den Menschenmassen zu entkommen. Die Straßen sind überfüllt mit Menschen, Autos, Motorrädern und sogar Kühen.
Selbst in kleineren Städten grenzt es fast an ein Wunder, die Straße zu überqueren, ohne von einem Auto, einem Motorrad oder einer Kuh angefahren zu werden.
Bei so vielen Menschen sind selbst die Nationalparks überfüllt.
Jeder Inder einmal im Leben sein Nationaltier, den Tiger, sehen, und Indien hat eine riesige Mittelschicht, die es sich leisten kann, Geld für eine Safari auszugeben.
Wenn du also von einem mystischen Safarierlebnis inmitten der Natur träumst, sollst du mit der Auswahl der Parks, die du besuchen willst, extrem vorsichtig sein.
Sonst verwandelt sich dein Traum schnell in einen Albtraum, mit Dutzenden von Autos voller aufgeregter indischer Familien, die vor Aufregung kreischen.
Zum Glück gibt es selbst in einem Land mit so viel Bevölkerungsdruck wie Indien noch abgelegene Nationalparks, in denen man diese intime Begegnung mit der Natur haben kann, die man sucht.
Hier verrate ich dir die sechs besten Geheimtipps für eine Indien Safari abseits der getretenen Pfade.
Geheimtipps, um eine Indien Safari wie ein Profi zu planen
1. Satpura-Nationalpark in Zentralindien, unser bestes Geheimtipp für Individualitätsuchende
Wir beginnen unsere Liste der besten Geheimtipps für eine Safari in Indien abseits der ausgetretenen Pfade mit einem Juwel von einem Park, der nicht nur Leoparden und Lippenbären, zwei der begehrtesten Tierarten für Naturliebhaber und Fotografen, beherbergt, sondern auch den unvergleichlichen Star Indiens, den bengalischen Tiger.
Willst du auf Tigersafari in Indien gehen? Hier verrate ich dir, wo man Tiger in Indien mit großem Maß an Sicherheit sehen kann.
Satpura, im Herzen des indischen Subkontinents gelegen, ist nicht nur der größte Nationalpark im Bundesstaat Madhya Pradesh, sondern auch einer der am wenigsten besuchten.
Vielleicht ist es dem Park gelungen, der massenhaften Tigerhysterie zu entgehen, weil es eben dort nicht einfach ist, Tiger zu sehen.
Obwohl der Park eine Population von etwa 70 Tigern beherbergt, leben die meisten von ihnen in einem Gebiet, das erst kürzlich für den Tourismus geöffnet wurde. Das hat zur Folge, dass die Tiger in Satpura noch etwas scheu sind.
Wenn du also das Glück hast, in Satpura einem Tiger zu begegnen, siehst du davon vielleicht nur einen orangefarbenen Fleck in dem dichten Wald.
Aber sei nicht enttäuscht: du bist ja schließlich nicht wegen der Tiger hierher gekommen. Sondern wegen der herrlichen Berglandschaft, den felsigen, dicht bewachsenen Hängen, dem schönen Fluss Denwa usw.
Die Vielfalt der Safari-Aktivitäten in Satpura geht weit über die traditionelle Jeepsafari hinaus.
Auf einer Safari in Satpura kann man: morgens und nachmittags auf Safari gehen, ein Bootsabenteuer auf dem Denwa-Fluss auf der Suche nach Tieren an seinen Ufern unternehmen, durch das Herz des Parks zu schönen Aussichtspunkten wandern und auf eine Nachtsafari auf der Suche nach nachtaktiven Katzen in den Pufferzonen des Parks gehen.
Der Star von Satpura sind die Lippenbären, und auf Pirschfahrten im Madhei-Gebiet (dem Hauptzugang zum Park), wird man sie mit Sicherheit sehen.
Willst du verrückt nach Baloo? In diesem Artikel erfährst du alles über die Beobachtung von Lippenbären in Indien.
Aber auch Leoparden sind in dieser bergigen Ecke der Welt reichlich vorhanden.
Was du garantiert nicht siehst, sind viele Touristen.
“Satpura ist immer noch eine versteckte Perle, etwas abgelegen und schwer zugänglich, was zweifellos zu seinem Charme beiträgt. Und wenn du das Glück hast, einen Tiger zu sehen, wirst du dies in fast völliger Einsamkeit tun.“
Wann sollte man nach Satpura reisen:
zwischen November und April.
Wo kann man Satpura übernachten:
Die beste Lodge ist zweifelsohne die Reni Pani Jungle Lodge in einer zurückgezogenen Lage mitten im Dschungel mit wunderschönen Cottages, die den traditionellen Stil der Lehmziegelbauweise nachahmen.
2. Der Hemis-Nationalpark im indischen Himalaya, das Zuhause des Schneeleoparden
Dies ist vielleicht nicht das Ziel, an das du sofort bei einer Indien Safari denkst. Aber deswegen ist es ein toller Geheimtipp 😉
Der Hemis-Nationalpark ist ein Stück Natur in seiner wildesten und ungezähmtesten Form. Schneebedeckte Gipfel, weite Wüstenebenen, abgelegene Dörfer mit Steinhäusern, uralte weiße Gompas mit bunten Fahnen, die von den Dächern hängen….
All dies und noch viel mehr erwartet dch in einem der wildesten Gebiete des indischen Subkontinents.
Die Safari hier konzentriert sich auf den schwer fassbaren Schneeleoparden.
Willst du dich auf die Suche der Schneeleoparden machen? In empfehle dir dann ausdrücklich das Lesen dieses Infoguides, wo du alles erfährst, was du über Schneeleopardtrekkings wissen solltest.
Aber auch Himalaya-Ziegen, Himalaya-Wölfe, der Rotfuchs, der Himalaya-Ibex, der Ladakh-Ural, das Blauschaf, der Himalaya-Wolf, das Bergwiesel und einige Pika-Künstler werden während der Safari zu sehen sein.
Die Region ist auch ein klassisches Steinbockgebiet. Du wirst auch Vögel wie Schneefinken, Twite, Chukar usw. und mit Glück die Himalaya-Schneehuhn sehen.
“Wenn du ein Fan von unkonventionellen und völlig abgelegenen Reisezielen bist und gerne dich in der Natur aufhältst, solltest du nicht lange zögern: Der Hemis National Park ist der richtige Ort für dich. Hier findest du nur Natur und kaum Menschen.“
Wann sollte man nach Hemis reisen:
Im Winter von Dezember bis Februar, wenn die Schneeleoparden auf der Suche nach Beute von den Gipfeln in über fünftausend Metern Höhe in die Täler hinabsteigen.
Wo im Hemis Nationalpark übernachten:
Die Snow Leopard Lodge im Dorf Ullay ist die komfortabelste Unterkunft in der Gegend.
3. Der Singalila-Nationalpark: die Herrschaft des Roten Pandas
Am Fuße des Himalaya und nur einen Katzensprung von der indischen Teehauptstadt Darjeeling entfernt liegt der Singalila-Nationalpark, ein letztes Refugium für eine ganz besondere und seltene Tierart: den Roten Panda.
Die Beobachtung des Roten Pandas erfordert einen gewissen logistischen und physischen Aufwand. Erstens, weil der Park sehr isoliert liegt, so dass man zunächst in die Stadt Bagdogra in der abgelegenen Ecke Nordostindiens fliegen und dann einen ganzen Tag fahren muss, um dorthin zu gelangen. Zweitens, weil die Erkundung des Parks und die Suche nach dem Roten Panda nur zu Fuß möglich ist und oft weite Strecken zurückgelegt werden müssen, um erfolgreich zu sein.
Glücklicherweise ist das bei praktisch allen Singalila-Safaris der Fall, und die Begegnung mit einem der zarten Roten Pandas in freier Wildbahn ist ein unvergessliches Erlebnis.
“Singalila ist in der internationalen Gemeinschaft ein sehr wenig bekanntes Reiseziel, und aufgrund der körperlichen Anstrengung, die es erfordert, ist es kein Ort, den viele indische Touristen aufsuchen.“
Wann sollte man den Singalila-Nationalpark besuchen:
Oktober und November, bevor der kalte Winter im Vor-Himalaya einsetzt, sind die besten Monate für einen Besuch des Singalila in Kombination mit anderen Nationalparks im indischen Bundesstaat Assam wie Kaziranga oder Manas.
Wo in Singalila übernachten:
In Singalila gibt es keine Hotels oder Lodges, sondern nur einfache und authentische Gästehäuser. Erwarte also nicht die perfekte Hotelunterkunft.
4. Der Manas-Nationalpark, Zuhause von Nashörnern, Elefanten und Riesen-Nashornvogeln.
Ein weiterer Geheimtipp-Park in den Ausläufern des Himalaya und nur einen Steinwurf von der bhutanischen Grenze entfernt (tatsächlich liegt knapp die Hälfte der Parkfläche auf bhutanischem Boden).
Und doch scheint der Himalaya weit entfernt von diesem grünen Ort mit seinen weiten Graslandschaften, einem der letzten Refugien des indischen Nashorns.
Jahrelang war dieser abgelegene Nationalpark Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen der indischen Armee und der Separatistengruppe, die die Gründung eines eigenen Staates für die Region Bodoland in Assam forderte.
Während dieser dunklen Zeit litt die Tierpopulation des Manas-Parks stark unter den Wilderern, die fast alle hier lebenden Nashörner ausrotteten.
Seit der Wiederherstellung des Friedens wurden in Manas wieder Nashörner aus dem nicht so weit entfernten und viel berühmteren Kaziranga-Nationalpark angesiedelt.
Heute ist die Gesamtpopulation der Nashörner in Manas auf respektable dreihundert angewachsen (natürlich weit entfernt von den beeindruckenden dreitausendfünfhundert in Kaziranga, aber dennoch nicht schlecht).
Nashörner sind einer der indischen Big 5. Willst du wissen, wer die anderen vier Big Five in Indien sind? Das erfährst du in diesem Artikel.
“Neben den Nashörnern können Besucher auch große Herden asiatischer Elefanten und den berühmten Großen Indischen Nashornvogel sehen.”
Wann sollte man in den Manas-Nationalpark reisen:
Von November bis April
Wo im Manas-Nationalpark übernachten:
Die einzige vernünftige Unterkunft ist das sehr empfehlenswerte Musa Retreat (das Essen ist köstlich!).
5. Panna Nationalpark oder der Dschungel aus dem Dschungelbuch
Der Panna-Nationalpark führt ein ruhiges Dasein im Schatten der wundersamen Tempel von Khajuraho im nördlichen Bundesstaat Madhya Pradesh.
Nicht viele haben von diesem Nationalpark mit seinem unglaublich üppigen Wald gehört, der sich entlang der Ufer des Ken-Flusses erstreckt, und das ist der Grund, warum wir Panna so sehr empfehlen.
Während andere Tigerreservate in Madhya Pradesh wie Bandhavgarh oder Kanha Tausende von Touristen anziehen, wird Panna meist übersehen. Umso mehr ein Grund, sofort dorthin zu fahren.
Tigersafaris haben mit Afrikasafaris nichts Gemeinsames. In diesem Artikel sage ich die schwarz auf weiss die ganze Wahrheit über Tigersafaris in Indien, damit deine Indien Safari nicht zur Enttäuschung wird.
Was an Panna am meisten auffällt, ist der unberührte Wald, der direkt aus dem Dschungelbuch zu stammen scheint.
In ganz Zentralindien gibt es keinen üppigeren Dschungel. Und es scheint unglaublich, dass es in einem so trockenen Staat wie diesem einen so grünen Dschungel wie den in Panna geben kann.
In seinem Inneren verbirgt Panna eine Menge Schätze. Es gibt zwar nicht viele Tiger (obwohl es sie gibt, man muss nur Glück haben, um sie zu sehen), aber dafür jede Menge Hirsche und eine große Anzahl von Lippenbären.
“Die beste Zeit, um Lippenbären zu sehen, ist zweifellos während der Blüte des Mahua-Baums im April. Seine Blüten haben eine berauschende Wirkung und locken die gierigen Bären an.”
Wann sollte man in den Panna-Nationalpark reisen:
Zwischen November und April, wobei letzterer der beste Monat ist, um Bären zu sehen.
Wo im Panna-Nationalpark übernachten:
Wir lieben die Sarai at Toria, eine herrliche Lodge, die am Ufer des Ken-Flusses gleich außerhalb des Parks von einem netten Naturschützer-Ehepaar (sie ist Britin, er Inder) gebaut wurde, das sich sehr für den Schutz des Parks einsetzt.
Aber auch das Tendu Leaf ist sehr gut und günstiger.
6. Bera oder wo der Leopard König ist: Unser außergewöhnlichstes Geheimtipp für eine außergewöhnliche Indien Safari
Das ist ein wirklich ungewöhnlich guter Geheimtipp für eine außergewöhnliche Indien Safari. Wer hätte gedacht, dass eine Safari auf Landstraßen rund um alte Dörfer in Rajasthan möglich ist?
In Bera ist es möglich.
Bera ist eine halbgebirgige Region mit kahlen Hügeln von unglaublicher Schönheit, die die kultivierte Ebene zwischen den Städten Jodhpur und Udaipur (etwa 3 Autostunden von beiden entfernt) durchziehen.
Die Region ist die Heimat des Hirtenvolks der Rabari, die du sofort an ihrer weißen Kleidung und ihrem unverwechselbaren riesigen roten Turban erkennen wirst. Du wirst von ihnen sicherlich jede Menge Fotos von ihnen machen wollen!
Die Hirten treiben ihre Ziegenherden durch die zeitlose Landschaft, aber nur wenige würden sich vorstellen, dass zwischen den riesigen weißen Kalksteinblöcken Leoparden lauern, die auf der Jagd nach einer unachtsamen Ziege oder Kuh sind. Aber es gibt sie!
In Bera leben etwa 70 Leoparden: eine unglaubliche Zahl, wenn man bedenkt, dass Bera weder ein Nationalpark noch ein geschütztes Reservat irgendeiner Art ist.
Seit Jahrhunderten leben Leoparden und Menschen in der Region nebeneinander, und das nicht immer friedlich.
Als die Bevölkerungszunahme zum Verschwinden der natürlichen Beute führte, blieb dem Leoparden natürlich nichts anderes übrig, als das Vieh anzugreifen. Und das gefiel den Viehhirten nicht.
Heute hat sich die Leopardenpopulation in Bera dank eines Entschädigungssystems für jedes an die Leoparden verlorene Stück Vieh stabilisiert und ist gewachsen.
Wenn du auf Safari nach Bera kommst, bist du nicht durch irgendwelche Besuchsvorschriften eingeschränkt, denn Bera ist kein Nationalpark, so dass hier alles erlaubt ist, was in den Parks nicht erlaubt ist (Offroad-Fahrten, Nachtfahrten usw.).
Du müsst allerdings wissen, dass Leoparden in einem felsigen und sehr unzugänglichen Gebiet leben und dass man sie nur aus der Ferne sehen kann. Halte also ein gutes Fernglas bereit!
“Um Leoparden zu fotografieren, solltest du ein möglichst großes Zoom verwenden, 400 Millimeter sind in Ordnung. Die Leopard-Aufnahmen inmitten ihrer felsigen Umgebung sind wunderschön.“
Wann nach Bera fahren:
Da es sich nicht um einen Nationalpark handelt, kann ihn das ganze Jahr über besuchen. Aber in der Regel ist es am besten, eine Safari in Bera zwischen November (nach dem Monsun) und April (vor der Sommerhitze) zu unternehmen.
Wo in Bera übernachten:
Möchtest du im alten Palast eines Maharadschas übernachten? Das ist in Bera möglich. Uns gefällt das Bera Castle im Herzen der Stadt Bera ausgesprochen gut.
Es ist ein Palast, dessen Besitzer, ein charmanter und sehr freundlicher Mann, Herr Thakur, Cousin des ehemaligen Maharadschas von Jodhpur ist.
Das Haus ist voll von alten Fotografien, die die wahre Ära der Maharadschas in Indien zeigen, und trotz seines Alters von vierhundert Jahren ist es sehr komfortabel.
Die Bera Safari Lodge, die direkt gegenüber einem der Berge liegt, was das Revier einer Leopardenfamilie ist (manchmal kann man sie von der Lodge aus sehen), ist eine weniger glamouröse, aber ebenfalls sehr empfehlenswerte Option.