Auf der Suche des Schneeleoparden im indischen Himalaya
Hast du schon immer davon geträumt, einen Schneeleoparden in freier Wildbahn zu sehen? Wir sagen dir alles, was du wissen müsst, um deinen Traum zu verwirklichen.
Es gibt keine geheimnisvollere und schönere Raubkatze als den Schneeleoparden.
In der ladakhischen Sprache ist er auch als Nur, der Geist des Berges, bekannt, und dieser Beiname sagt schon alles.
Einen Schneeleoparden in freier Wildbahn zu sehen ist wie ein Lottogewinn: so selten ist es, dieses schöne Tier in freier Wildbahn zu sehen.
Ich erinnere mich, dass ich vor etwa zwanzig Jahren einen Dokumentarfilm sah, in dem die ersten Aufnahmen eines wilden Schneeleoparden gezeigt wurden.
Heutzutage ist es für Tierliebhaber zwar immer noch schwierig, einen wilden Schneeleoparden zu entdecken, aber nicht mehr so unmöglich.
Im Winter, wenn die natürlichen Beutetiere des Schneeleoparden in die Täler hinabsteigen, kommt der Leopard herunter und folgt ihnen. Dann steigen die Chancen, ihn zu sehen (was im Sommer aufgrund der Höhenlage, in der der Leopard lebt, unmöglich ist.)
Der erste Ort, der sich als Mekka für Schneeleopardenliebhaberetablierte, war der Hemis-Nationalpark, wo die Organisation Snow Leopard Conservancy seit Jahren den Leoparden erforscht und mehrtägige Wanderungen organisiert, um ihn aufzuspüren.
Auch andere ladakhischen Dörfer wie Ullay sind in letzter Zeit berühmt geworden, weil in ihrer Nähe Schneeleoparden gesichtet wurden.
Dennoch bleibt es eine schwierige Aufgabe, einen Schneeleoparden aufzuspüren.
Späher und Fährtenleser machen sich im Morgengrauen auf den Weg, um Hinweise auf den Aufenthaltsort des Leoparden zu finden, während die Touristen in ihren Unterkünften warten oder mit dem Jeep die Gegend erkunden, in der Hoffnung, andere Wildtiere zu sehen.
Ist es dann endlich soweit (der Zugang zum Schneeleoparden-Sichtungspunkt erfordert oft einen längeren Fußmarsch), solltest du auch nicht erwarten, den Schneeleoparden vor der Nase zu sehen.
Dies ist immer noch einer der schüchternsten Raubkatzen überhaupt. Wenn du ihn siehst, dann aus großer Entfernung, manchmal bis zu einem Kilometer, auf einer Klippe.
Besorgt dir also die besten Ferngläser auf dem Markt, sowie semiprofessionelle Fotoausrüstung, wenn du Fotos machen willst.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass im Himalaya Winter ist, also sollte man sich mit Thermokleidung gegen die Kälte wappnen.
Die Unterbringung in den ladakhischen Gästehäusern trägt viel zum Reiseerlebnis bei. Die Landschaft, die weißen Gompas und die majestätische Stadt Leh runden das Bild ab.
Die besten Orte, um den Schneeleoparden in freier Wildbahn zu sehen
Der Hemis-Nationalpark, Ladakh, Indien
Im Hemis-Nationalpark lebt eine Population von ca. 200 Schneeleoparden, eine beträchtliche hohe Anzahl für eine Großkatze, deren Jagdrevier im Durchschnitt 100 km² umfassen kann. Nur im Winter, wo sich der Schneeleopard in tiefere Lagen unterhalb der Baumgrenze wagt, um seinen Beutetieren bis in die Täler zu folgen, besteht eine minimale Chance, die majestätische Raubkatze zu erblicken.
Das schöne und abgelegene Dorf Rumbak in einer Höhenlage von 4.100 Metern ist der Ausgangspunkt für einen Aufenthalt im Hemis. Übernachtet wird bei einer Gastfamilie.
Das Dorf Ullay, Ladakh
Das schöne ladhaki Dorf Ulley liegt in der Sham-Region in Zentral-Ladakh, nördlich des Indus-Flusses, an der Spitze des Tals des Ulley Chhu auf einer Höhe von etwa 3.900 Metern. Es liegt 2 bis 3 Autostunden westlich von Leh. Ulley selbst ist ein Weiler bestehend aus nur etwa 7 Häusern, hinter dem sich die Sommerweiden von Yak und Dzo befinden.
In den letzten 10 Jahren hat sich Uley wegen der großen Anzahl von Schneeleoparden einen Namen gemacht.
Man begleitet täglich die Fährtenleser, die die Bergkämme mit dem Fernrohr nach Bewegungen absuchen. Danach gibt es Frühstück und dann geht es zurück ins Feld – zu Fuß oder mit dem Auto zu Gebieten, von denen aus ihr nach Anzeichen von Tierbewegungen sucht.
Der in Ulley geborene Tchewang Norbu ist ein führender Naturschützer, der eine Pionierunterkunft eingerichtet hat, um Ökotouristen in das Dorf zu bringen. Sein Erfolg hing davon ab, dass er die Katze als Mittel zum Geldverdienen und nicht als Bedrohung für das Vieh darstellte.
Und seine Bemühungen, die Dorfbewohner zu überzeugen, haben sich ausgezahlt. Heute hat sich sein ursprüngliches Homestay zu der gut etablierten Snow Leopard Lodge entwickelt, mit einem soliden Netz von Naturführern, die Wildtierbegeisterte auf der Jagd nach dem Schneeleoparden durch die verschneiten Höhenzüge des Himalaya führen.
Kibber, die Schneeleoparden vom Spiti-Tal
Das kleine Dorf Kibber, im abgelegenen Spiti-Tal in Nordindien, ist zu einem einzigartigen Ziel für Schneeleopardenliebhaber aus aller Welt geworden.
Seit 20 Jahren arbeitet die lokale Gemeinschaft mit der Snow Leopard Conservancy zusammen. Programme wie die Einführung von Versicherungen für Hirten gegen die Tötung der eigenen Tiere durch einen Schneeleoparden oder Investitionen für einen besseren Schutz der Gehege haben den Menschen in Kibber geholfen, die ohnehin nur gelegentlichen Angriffe der Schneeleoparden auf ihr Vieh auf ein Minimum zu reduzieren.
Als Gegenleistung schützen die Dorfbewohner die Katzen und ihre Beutetiere und haben sich bereit erklärt, Weideland für die wilden Huftierpopulationen, der natürliche Beute des Schneeleoparden, stillzulegen. In der von verschneiten Bergriesen umgebenen Hemis sind es insbesondere Riesen-, Blau- und Steppenschafe, die den Tisch des Schneeleoparden reichlich decken.
Dieser ist kleiner und leichter als ein normaler Leopard und hat besonders dickes Fell an den Pfoten, das ein Einsinken in den tiefen Schnee verhindert. So schleicht sich diese Raubkatze an ihre Beute heran. Öfters überrascht der Schneeleopard seine Opfer auch von einer Anhöhe herab. Dabei steuert er mit seinem dicht behaarten Schwanz die Sprungrichtung.
Das ganze Programm zeigt jetzt seine Auswirkungen. Schneeleoparden fühlen sich hier von den Menschen nicht so sehr bedroht und nicht selten sind mehrere Exemplare in relativer Nähe zur Siedlung zu finden. Das alles hat Kibber, den einst vergessenen weißen Flecken auf der Karte, plötzlich zum bekannten Ziel für Tierfotografen aus der ganzen Welt werden lassen.
Wie lange sollte man auf ein Schneeleopard Trekking gehen?
Eine Woche. Du solltest mindestens sieben Tage für die Suche nach Schneeleoparden einplanen, um mehr oder weniger sicher zu sein, dass du sie auch siehst.
Wann sollte man das Schneeleoparden-Trekking unternehmen?
Im Winter von Dezember bis Februar.
Die Leoparden, die normalerweise in einer Höhe von 5000 Metern leben, steigen auf der Suche nach Beute in die Täler hinab.
Dann sind die Voraussetzungen gegeben, um den Leoparden in freier Wildbahn zu sehen.
Wie ist das Klima im indischen Himalaya im Winter?
Der Trans-Himalaya ist die Region, die die Gebirgszüge Karakoram, Ladakh, Pangong und Zanskar sowie das tibetische Plateau umfasst. Es handelt sich im Wesentlichen um eine kalte Wüste, die im Regenschatten des Himalaya liegt. Die allgemeine Höhe der Landschaft beträgt 3500-4000 m. Im Winter können die Temperaturen nachts sowie in der Morgen- und Abenddämmerung auf bis zu -20 Grad fallen, aber an klaren Tagen kann es durch die strahlende Sonne und die fehlende Feuchtigkeit sehr warm werden.
Zwanzig Grad unter Null in der Nacht können normal sein.
Erforderliche Ausrüstung für dein Schneeleoparden-Trekking
- Thermo-Unterwäsche
- Fleece-Jacke
- Dicke Daunenjacke
- Atmungsaktive, wasserdichte Jacke und Unterhose
- Knöchellange wasserdichte Schuhe mit dicken Sohlen
- Wanderhose (Daunen- oder wattierte Hosen eignen sich gut für diese Bedingungen)
- Arbeitshandschuhe und Wollhandschuhe darüber (die neuen synthetischen wasserdichten Handschuhe sind ein guter Ersatz)
- Hand- und Zehenwärmer (je nachdem, wie der eigene Körper auf die Temperatur reagiert – sie eignen sich auch gut als Batterie- und Handywärmer, da die Batterien bei kälterem Wetter schnell leer werden)
- Dunkle (schwarze) Sonnenbrillen (am besten solche, die man um den Kopf wickeln kann, da das Sonnenlicht sehr hart sein kann und durch den Schnee verstärkt und reflektiert wird)
- Kleinerer wasserdichter Tagesrucksack und Wasserflasche für die Tagesausflüge
- Sonnenschutzmittel (SPF 50+), eine gute Feuchtigkeitscreme und Vaseline
- Socken (dicke und dünne, um zwei Schichten zu bilden)
- Warme Kleidung für die Nacht (die Zimmer sind beheizt, aber wir empfehlen unseren Gästen trotzdem, mit wärmerer Kleidung zu schlafen, z. B. mit langen Hosen und langärmeliger Kleidung für die Nacht und auch mit einem Fleece, wenn sie sich wohl fühlen, da die Temperaturen nach 12 oder 1 Uhr nachts stark fallen können)
- Mützen oder Skimützen – solche, die auch die Ohren bedecken, um an Schlechtwettertagen vor dem kalten Wind zu schützen
- Stirnlampe mit zusätzlichen Batterien
- Wanderstock (optional)
- Vollständig aufgeladene Ersatzbatterien für Kameras, wenn Sie eine Digitalkamera dabei haben
- Gästen mit größeren Kameras wird empfohlen, ein gutes Stativ mitzunehmen, das auch bei Wind stabil bleibt.
- Medikamente
Erforderliche Kondition für dein Schneeleopard-Trekking
Eine gewisse Grundfitness ist unabdingbar – auch wenn ein großer Teil der Entfernungen s Erlebnisses mit dem Jeep zurückgelegt wird. Zu Fuß kann man die Landschaft jedoch auf eine Weise erleben, die mit dem Auto einfach nicht möglich ist.
Akklimatisierung: Schlüssel zum Erfolg
Es ist äußerst wichtig, dass ihr genug Zeit für die Akklimatisierung in Leh einplant. Dies kann über den Erfolg oder Misserfolg der Reise entscheiden. Bitte lass euch drei Tage Zeit in Leh und gehe langsam ran, damit der Körper sich an die ungewöhnte Höhenlage akklimatisieren kann.
Alltagsroutine auf einem Schneeleoparden-Trekking
Wir sind nicht an Safarizeiten oder Einsatzgebiete gebunden. Jeder Tag beginnt damit, dass sich unsere Späher in den Bergen auf die Suche nach Anzeichen von Schneeleoparden machen. Der Tagesplan basiert auf ihren Erkenntnissen. Er kann vom Warten in der Lodge bis zur Fahrt in ein weit entferntes Bergtal reichen.
Welche anderen Tiere kann man auf einem Schneeleoparden-Trekking sehen?
Säugetiere wie der Himalaya-Wolf, der Rotfuchs, der Himalaya-Ibex, der Ladakh-Ural, das Blauschaf, der Himalaya-Wolf, das Bergwiesel und einige Pika-Arten werden während eines Aufenthalts voraussichtlich gesichtet. Die Region ist auch ein klassisches Steinbockgebiet, und es gibt nur wenige eindrucksvollere Anblicke als einen prächtig gehörnten männlichen Steinbock, der auf einem unvorstellbar schmalen Felsvorsprung, einige tausend Meter über einer abfallenden Klippe, Wache hält. Du wirst auch Vögel wie Schneefinken, Twite, Chukar usw. und mit Glück die Himalaya-Schneehuhn sehen.
Die Suche nach dem Schneeleoparden im Himalaya ist kein gewöhnliches Abenteuer. Aber Abenteuerlustige mit einer Vorliebe für raue Erlebnisse werden in ganz Indien kein vergleichbares Wildniserlebnis finden.
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