Lohnt sich das?

Gehst du auf Safari in der Masai Mara und du fragst dich, ob du eine Ballonsafari dort buchen sollst oder nicht? Wir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Sanft wie eine Feder aufzusteigen und über die große afrikanische Savanne mit ihren Akazienbäumen, ausgedehnten Graslandschaften und Tierherden zu schweben, während die Sonne am Horizont auftaucht und der Himmel eine unvorstellbare Farbe annimmt, ist etwas, das einen träumen lässt.

Viele meiner Reisenden in die Masai Mara fragen mich, ob sie eine Ballonsafari buchen sollen oder nicht.

Hier werde ich meine eigenen Erfahrungen schildern und Euch am Ende meine Meinung über Ballonsafaris in der Masai Mara geben.

Bild von Governors Camp

Ein früher Start

Heute musste ich um die unchristliche Zeit von 4 Uhr morgens aufstehen.

Noch mit verschlossenen Augen stand ich wackelig auf und stolpere fast über den Schemel am Fußende des Bettes, auf dem ich meine Kleidung für den heutigen Morgen ausgebreitet hatte.

Das laute Rufen meines Namens holte mich aus meiner Träumerei heraus.

„Mrs Cristina!”

Der Mann auf der anderen Seite der Plane, die die Tür meines Zeltes verdeckt, ruft ein zweites Mal nach mir.

„Ja, ich bin wach“, antworte ich.

Dann schiebe ich den Reißverschluss des Zeltes hoch, um ihm Platz zu machen.

Der Mann in seiner tadellosen Uniform wünscht mir einen guten Morgen und betritt dann das Zelt, um ein Holztablett mit verschiedenen Gegenständen auf den Tisch zu stellen. Dann verlässt er das Zelt so leise, wie er hereingekommen ist.

Ich hebe den Porzellandeckel, der eines der Teile des Kaffeesets bedeckt, und ein angenehmer Kaffeeduft strömt durch den Raum.

Ich setze den Deckel wieder auf die Kaffeekanne. Mir ist kalt.

Schnell ziehe ich mich an und schließe den Reißverschluss meiner Jacke bis zum Kinn. Dann setze ich mich hin und gieße mir eine Tasse dampfenden Kaffee ein. Ich klappe den Deckel eines anderen Behälters auf und hole einen Keks aus dem Inneren. Er sieht köstlich aus. Ich tauche ihn in den Kaffee und esse ihn.

Auf dem Weg zum Treffpunkt

Draußen ist es noch völlig dunkel.

Ich bin es gewohnt, früh aufzustehen, um auf Safari zu gehen (mein Wecker ist immer auf 5:45 Uhr gestellt), aber um 4 Uhr morgens aufzustehen ist eine Qual.

Warum, um Gottes willen, tue ich mir das an?

Laban, mein Safari-Guide, wartet mit einem Lächeln am Auto auf mich. Er sieht nicht müde aus, auch wenn ich mir sicher bin, dass er viel weniger geschlafen hat als ich.

Automatisch steckt er mir mit seiner fröhlichen Stimmung an. Ich spüre, wie die Aufregung meinen Körper von innen heraus erfüllt. Ich fahre auf eine Ballonsafari!

Bis über die Ohren in einen rot karierten Masai-Kikoi gehüllt, machen wir uns auf den Weg.

Es ist halb fünf Uhr morgens.

Aufregung vor dem Flug

Etwa fünfundvierzig Minuten später kommen wir an dem Ort an, an dem der Ballon abheben wird.

Der Heißluftballon ist bereits aufgeblasen und neben ihm fühle ich mich wie ein kleiner Zwerg neben einem Riesen.

Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ein Heißluftballon so groß sein kann (später habe ich erfahren, dass Heißluftballons in der Mara viel größer sind als anderswo, kein Wunder also dass der riesig war!)

Ich sehe ein Gewimmel von Menschen, die sich um den Ballon herum bewegen, Seile spannen und sich auf den Start vorbereiten.

Die Grandiosität der afrikanischen Savanne lässt sich nur im vollen Ausmaß von der Luft betrachten

Es sind auch andere Menschen dort, weiß wie ich, die anderen Gäste des heutigen Fluges. Einige sind Familien mit Kindern, die laut gähnen und sich bei ihren Eltern über den frühen Start beschweren. Andere sind frisch verheiratete Paare in den Flitterwochen, und es gibt auch ältere Paare, die vielleicht mit der Heißballonfahrt ihren 50sten Hochzeitstag feiern.

In jedem ihrer Gesichter spiegelt sich die Aufregung vor der Aktion wider, die Vorfreude auf den Moment, wie sie sich fühlen werden, wenn wir alle in der Luft sind.

Unser Ballon ist nicht der einzige hier. Es gibt auch noch andere Ballons. In der Hochsaison im Juli und August steigen jeden Morgen Dutzende von Heißluftballons in die Lüfte über der Masai Mara.

Die Horizontlinie, an der der Himmel die Erde berührt, beginnt sich zu klären. Es dauert nicht lange, bis wir abheben.

Endlich in der Luft

Bevor die Sonne über dem Horizont auftaucht, begleitet mich Laban zu meiner Gruppe. Er verabschiedet sich von mir mit einem weiteren Lächeln. Auch er ist schon einmal in einem Ballon mitgefahren. Er hat es geliebt.

Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der Pilot des Ballons (an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann) platziert uns in Vierergruppen in jedem der vier Abteile, in die der Korb des Ballons unterteilt ist.

In der Mitte brennt die riesige Flamme und spuckt ihr glühendes Feuer, das die Unermesslichkeit des Balloninneren mit heißer Luft füllt.

Ich befinde mich in der inneren Abteilung des Korbes neben der Flamme und dem Piloten. Ich spüre die Hitze des Feuers auf meinem Gesicht. Es ist eine Hitze, die schwer zu beschreiben ist. Ein älterer Mann, der neben mir steht, sagt:

„It feels like a hair dryer“.

Ja, genau. Es fühlt sich an, als würde man einem ein riesiger Haartrockner vor dem Gesicht halten. Aber bevor ich Zeit habe, über die Hitze nachzudenken, hebt der Korb vom Boden ab und man schwebt, erst zentimeterweise, dann meterweise, auf den Boden.

Endlich in der Luft

Es ist erstaunlich, wie schnell das alles vor sich geht. In wenigen Minuten haben wir bereits beträchtlich an Höhe gewonnen (unsere maximale Höhe an diesem Morgen wird 2.500 Meter betragen).

Vielleicht sind wir so sehr an die heftigen Starts von Flugzeugen gewöhnt, dass uns das sanfte Schweben eines Heißluftballons, der sich weder bewegt noch vibriert, so fremd vorkommt.

Es ist eine surreale Erfahrung. Fast so, als wäre man in einem Videospiel.

Der schönste Sonnenaufgang der Welt

Unten wird die Erde kleiner und kleiner. In der Ferne sehen wir andere Ballons, die wie wir in unterschiedlichen Höhen fliegen.  Die Luft der Morgendämmerung hat eine warme, rosafarbene Farbe, als die Sonne beginnt, durch den Himmel zu brechen.

Das ganze Bild, die bunten Ballons, die sich wie ein Tanz der Planeten bewegen, die aufgehende Sonne, die mit jeder Minute an Kraft und Stärke gewinnt, die durchscheinende, karminrote Farbe der Luft, ist von einer solchen Schönheit, dass wir nur staunen und schweigen können.

Für einen Moment hat jeder von uns das Gefühl, mit der Natur zu verschmelzen. Es gibt keinen Grund zu reden oder etwas zu tun. Einfach nur zu sein und zu bewundern.

Plötzlich ändert sich der Ton der Luft von rosa zu gelb und der ganze Himmel füllt sich mit Licht. Die Sonne ist voll aufgegangen.

Es ist die Geburt eines neuen Tages.

Die Savanne von oben

Wir verlieren an Höhe, um die Savanne aus der Nähe zu betrachten.

Dann ruft der Pilot:

„Giraffen!“

Und wir schauen alle nach unten.

Eine Gruppe von Giraffen ist deutlich im Unterholz zu erkennen, und etwas weiter galoppiert eine große Herde Zebras unter uns.

Etwas weiter entdecken wir einige Elefanten, die in einem Wald fressen. Die Elefanten bemerken unsere Anwesenheit, heben ihre Köpfe und schauen uns an. Ich weiß nicht, ob mit Neugier, Misstrauen oder Irritation.

Aber die Elefanten müssen nicht lange mit unserer Anwesenheit ertragen. Der unaufhaltsame Vormarsch des Ballons treibt uns fast augenblicklich ein Stück weiter, auf der Suche nach der nächsten zu fotografierenden Tiergruppe.

Die abschließende Apotheose mit Frühstück und Sektanstoß

Nach einer Stunde Flug über die Masai Mara sinken wir langsam über die Savanne herab.

Unten gibt eine Gruppe von Mitarbeitern der Safariballonfirma unserem Piloten ein Signal, um ihn beim Landemanöver anzuleiten. Manchmal gelingt die Landung sauber und der Ballon sinkt langsam auf den flachen Boden. Manchmal gelingt es dem Piloten aber auch nicht, den Ballon richtig auf den Gleitpfad zu lenken, und der Ballon stürzt in einen Graben.

Wir beten ängstlich um eine saubere Landung.

Auf das Signal des Piloten hin nehmen wir die Landeposition ein, gehen in die Hocke, legen die Hände auf die Griffe und atmen tief ein. Ehe wir es bemerken, verrät uns ein dumpfer Schlag, dass wir gelandet sind.

Die Landung ist sauber und ein üppiges Frühstück mitten in der Savanne erwartet uns als krönender Abschluss unserer Safari durch die Luft.

Wie viel kostet eine Ballonsafari in der Masai Mara?

Eines ist die Ballonsafari in der Masai Mara nicht: billig

Eine Ballonfahrt ist nirgendwo auf der Welt ein preiswertes Erlebnis und in der Masai Mara ist es noch weniger.

Sie kostet etwa 450 Dollar, und das alles für eine Stunde Vergnügen, in einem Heißluftballon von oben über die Savanne zu fliegen.

Das ist eine Menge Geld für eine Stunde, oder?

Der hohe Preis ist genau der Grund, warum so viele Reisende zögern, eine Ballonsafari zu buchen.

Aber wenn die Kosten niedriger wären, würde das Erlebnis Ballonsafari zu sehr für die breite Masse zugänglich. Sie wäre einfach nicht mehr nachhaltig.

Und wie ist es mit Ballonsafaris an der anderen Seite der Grenze? In diesem Artikel verraten wir alles über Ballonsafaris in Tansania.

Apropos Nachhaltigkeit: Ist eine Ballonsafari überbaupt nachhaltig?

Als ich die Tiere aus der Luft beobachtete, vor allem als der Ballon über die Zebraherde unter uns glitt, fragte ich mich, ob wir sie stören.

In diesem Moment flog der Ballon weder zu hoch noch zu niedrig. Die Zebras haben aber den intensiven Lärm gehört, der von der feurigen Fackel ausging.

Um ehrlich zu sein, habe ich meine Zweifel, ob Ballonsafaris für die Tiere stressig sind. Als ich meinen Guide Laban darauf ansprach, hat er einen fast ausgelacht:

„Stress für sie? Natürlich nicht. Sie sind daran gewöhnt“.

Aber ich bin mir da nicht so sicher. Bei anderen Gelegenheiten ist der Ballon sehr niedrig geflogen, etwa 15 Meter über dem Boden. Und das ist buchstäblich ein Überflug aus nächster Nähe.

Natürlich ist es ein wundervolles und einzigartiges Erlebnis, die Tiere von oben zu überfliegen, aber nicht um jeden Preis, oder?

Kurzum: Lohnt sich die Ballonsafari in der Masai Mara?

Für mich ja.

Ich denke, den schönsten Sonnenaufgang zu erleben, den Ihr jemals in Euren Leben sehen werdet, ist den Aufwand wert.

Aber es ist sicher keine, die ich wiederholen würde.

Einmal ist genug.

Wenn Ihr das Glück habt, zur Zeit der großen Migration in der Mara zu sein, ist die Ballonsafari besonders empfehlenswert.

Wo könnt Ihr Eure Ballonsafari in der Masai Mara buchen

Das Unternehmen Masai Mara Balloon Safaris hat sich auf Ballonsafaris spezialisiert:

Ich bin mit ihr geflogen und war voll zufrieden.

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