Ebola: Wirklich gefährlich oder bloß eine Panikmacherei.

Die Wahrheiten (und Lügen) über die tatsächliche Gefahr, die Ebola für Uganda Reisende bergt.

Ebola.

Nur wenige Worte haben eine so erschreckende Wirkung auf den Zuhörer wie dieses Wort.

Schon der bloße Gedanke an das Wort Ebola lässt uns kalten Schweiß ausbrechen.

Sofort kommen uns die schrecklichsten Gedanken in den Sinn. Verblutete Leichen, der sichere Tod, Ärzte, die sich in Schutzanzüge hüllen, um sich nicht anzustecken.

Die große Ebola-Epidemie, die in den Jahren 2014 bis 2016 in Westafrika wütete und 11.310 Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone das Leben kostete, hallt noch immer in unseren Köpfen nach.

Bei diesem längsten Ebola-Ausbruch der Welt-Geschichte der Menschheit brach diese seltene Viruserkrankung zum ersten Mal aus Afrika aus und forderte die ersten Menschenleben im Westen.

Und der Westen ist in Panik geraten.

So sehr, dass die Ebola-Epidemie in jenen Jahren den Zusammenbruch der boomenden Safari-Industrie auf dem gesamten afrikanischen Kontinent verursachte.

Aus Angst, sich mit Ebola anzustecken, gingen die Menschen nicht mehr auf Safari in Ländern wie Tansania oder Kenia, obwohl die Epidemie mehr als 8.000 Kilometer entfernt war.

Das ist wie, nicht nach Griechenland in den Urlaub aus Angst zu fahren, weil in Island ein Vulkan ausgebrochen ist.

Nicht gerade vernünftig, nicht wahr?

Aber so ticken Menschen. Leicht zu erschrecken und oft ahnungslos.

In diesem Artikel befassen wir uns mit den tatsächlichen Gefahren, die Ebola für Touristen bergt und natürlich mit der großen Frage, eine Reise deswegen abzusagen oder nicht.

Zunächst: Was ist Ebola?

Ebola ist eine ansteckende Viruserkrankung, die durch direkten Kontakt mit infizierten Personen und durch Kontakt mit infizierten Personen übertragen wird.

Die Ebola-Infektion ähnelt im Anfangsstadium den Symptomen einer Grippe, mit dem merklichen Unterschied, von 50 % bis zu 90 % tödlich zu verlaufen.

Einmal infiziert, vermehrt sich das Virus und greift die Organe an.

Der Tod tritt innerhalb von etwa zwei Wochen nach dem Auftreten der Symptome ein, weil die inneren Organe verbluten. Ein einfach grauenhafter Tod.

Wie wird Ebola übertragen?

Die erste Person, die sich bei einem Ausbruch mit Ebola infiziert, wird durch den Kontakt mit einem infizierten Tier angesteckt, zu dem u. a. Schimpansen, Gorillas und Flughunde gehören.

Tatsächlich wütet Ebola regelmäßig in der Flachlandgorillapopulation in Zentralafrika.

Allein zwischen 2004 und 2005 tötete es 25 % der gesamten Flachlandgorillapopulation in einer Epidemie, die als die schlimmste in der Geschichte dieser Tierart gilt.

Bis zu 5.500 Gorillas starben bei diesem Ausbruch.

Die westafrikanische Flachland-Gorillapopulation wurde zwischen 2004 und 2005 durch Ebola dezimiert.
Die westafrikanische Flachland-Gorillapopulation wurde zwischen 2004 und 2005 durch Ebola dezimiert.

Doch wie infizieren sich Gorillas mit Ebola?

Weil sie Früchte gegessen haben, die von einer infizierten Fledermaus angeknabbert wurden.

Fledermäuse können die gefürchtete Krankheit in sich tragen, ohne von ihr betroffen zu werden. So kommt der Speichel eines gesunden Gorillas mit dem Speichel einer infizierten Fledermaus in Berührung und der Gorilla erkrankt.

Wie wird Ebola auf den Menschen übertragen?

Das Ebola-Virus wurde 1976 erstmals beim Menschen nachgewiesen. Aber erst 2003 wurde bekannt, dass Menschen durch direkten oder indirekten Kontakt mit einem infizierten Tier erkranken.

Und wie entsteht dieser Kontakt?

Einfach beim Verzehr von an Ebola gestorbenen oder erkrankten Tieren.

Wie verbreitet sich die Ebola-Krankheit unter Menschen?

Ebola Virus

Wenn man sich die Nachrichten genau ansieht, wird man sofort merken, dass bei einem konkreten Ebola Ausbruch meist nur einen bestimmten Ort betroffen ist.

Ebola breitet sich nicht schnell über einen großen Radius aus. Meistens sind es Mitglieder einer einzigen Familie, die an der Krankheit erkranken.

Warum ist das so?

Weil, wie bereits erwähnt, das Virus nur durch direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten einer infizierten Person übertragen werden kann.

Die Tradition schreibt vor, dass die Angehörigen eines Verstorbenen dessen Leichnam als Zeichen des Abschieds umarmen. Der Körper eines an Ebola verstorbenen Menschen sondert viel Blut ab, daher die Ansteckung.

Deshalb trägt das Gesundheitspersonal, das sich um Ebola-Patienten kümmert, solche Schutzanzüge.

Ebola in Europa

Ebola ist in Zentralafrika endemisch

Ebola in Afrika

Ebola-Ausbrüche treten ausschließlich in den Urwäldern von Zentralafrika auf.

Bislang wurden Ausbrüche in folgenden Ländern gemeldet:

  • Demokratische Republik Kongo
  • Sudan
  • Republik Kongo
  • Gabun
  • Uganda
  • Liberia
  • Guinea
  • Sierra Leone
  • Nigeria

Wenn Ebola aus Afrika übergesprungen ist, geschah dies nur, weil sich westliches medizinisches Personal bei der Pflege von Ebola-Patienten infiziert hat.

Auch in Uganda kommt es zu periodischen Ebola-Ausbrüchen.

Seit dem erst gemeldeten Ausbruch 1972 sind insgesamt sieben Ausbrüche unterschiedlicher Schwere gezählt worden und sind immer unvorhersehbar.

Im Laufe seiner Geschichte haben sich in Uganda 720 Menschen mit Ebola infiziert und 333 sind gestorben, was einer Sterblichkeitsrate von 46 % entspricht.

Glücklicherweise verfügt das Land über sehr wirksame Mechanismen, um die Krankheit einzudämmen.

Jeder Fall eines Ebola-Verdachts wird sorgfältig überwacht, so dass ein erster Fall schnell erkannt werden kann.

Und die Behörden haben ihre Bevölkerung sehr erfolgreich dazu gebildet, die weit verbreitete Praxis zu vermeiden, tote Verwandte zu umarmen, die im Verdacht stehen, an Ebola erkrankt zu sein. Somit steht Uganda anderen Ländern, in denen die Krankheit weniger bekannt ist, einen Schritt voraus.

Wie endet ein Ebola Ausbruch

Wie endet ein Ebola-Ausbruch?

Das Kurioseste an diesem Virus ist, dass er so tödlich ist, dass er sich einfach selbst zerstört, indem er seine Wirte tötet, bevor diese die Krankheit weiter geben können. 

Der Virus bei einer mehrmaligen Übertragung immer schwächer, so dass er irgendwann von alleine ausstirbt.

Ebola in Uganda

Ebola Ausbruch in Uganda: Ist eine Reise gefährlich?

Angesichts der weit verbreiteten Berichte über Ebola-Ausbrüche in Uganda möchten wir uns die Situation vor Ort genauer ansehen.

Die Reaktionszeit der Behörden auf den ersten bestätigten Ebola-Fall ist blitzschnell. Sie setzten sofort einen Mechanismus in Gang, um die Gemeinde, in der der Ausbruch aufgetreten ist, zu isolieren und somit eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Die Krankheit wird nur durch direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten einer infizierten Person übertragen.

Und wie groß ist das Risiko bitteschön, dass ein normaler Tourist mit den Körperflüssigkeiten einer infizierten Person in Kontakt kommt?

Ich sage ganz klar: So gut wie Null.

Und die Daten spiegeln das wider: Von allen 720 Ebola-Patienten in der Geschichte Ugandas gab es darunter nie ein Tourist, der sich mit Ebola infiziert hat.

Ebola-Viren werden regelmäßig in allen zentralafrikanischen Regionen gefunden, so dass wir von ihnen einiges gelernt haben. Zu keinem Zeitpunkt in der Vergangenheit ist es zu Reiseeinschränkungen aufgrund vergangener Ebola-Ausbrüche in Uganda gekommen.

Weder die touristischen Aktivitäten noch das Alltagsleben der Einheimischen sind vom Ausbruch betroffen. Das Auswärtige Amt und die WGO haben noch nie keine Reisewarnung für Uganda wegen Ebola herausgegeben.

Ich kann also ruhig sagen: Nach Uganda zu reisen, wenn irgendwo im Lande Ebola ausbricht, ist nicht gefährlich.

Wie reagiert Natouralist auf einen erklärten Ebola-Ausbruch in Uganda?

Die Tatsache, dass man keine Bedenken haben sollte, bedeutet aber nicht, dass wir diese sehr ernstzunehmende Krankheit auf die leichte Schulter nehmen.

Wir sind stets auf dem Laufenden, was in dem Land vor sich geht und wie sich der Ausbruch entwickelt.

Wir machen einfach einen großen Kreis um das betroffene Gebiet (das meist sehr klein ist), um bei unseren Uganda Reisen nicht daran vorbeizukommen.


Ich hoffe, dass dieser Artikel dazu beiträgt, Ihnen etwas von Ihrer irrationalen Angst vor dieser gefürchteten Krankheit zu nehmen.

Im Falle eines bestätigten Ebola-Ausbruchs in Uganda gibt es keinen Grund, Ihre Reise abzusagen und Ihre Träume vom Besuch der Berggorillas in ihrem natürlichen Lebensraum zu unterbrechen.

Neugierig zu wissen, welche Gefahren eine Safari in Afrika neben Ebola noch birgt? Hier verraten wir sie Euch.

Ich wünsche Ihnen eine glückliche und sorglose Reise nach Uganda!

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