Wie bucht man besser seine Safari? Individuell oder als Gruppenreise? Die wichtigsten Schlüssel für die richtige Entscheidung.
Bist du ein einsamer Wolf oder ein geselliges Tier? Fühlst du dich wohl, wenn du deine Zeit mit Fremden teilst, oder verbringst du die schönsten Wochen des Jahres lieber allein oder in der Gesellschaft deiner besseren Hälfte?
Allein oder in einer Reisegruppe zu reisen hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Im Prinzip hängt das alles von deinem Charakter ab.
Und auch ein wenig vom Geld und davon, ob du ganz allein oder mit einem Partner oder Freunden reist.
Wie du siehst, gibt es mehrere Faktoren, die deine Entscheidung beeinflussen, ob du individuell oder als Gruppenreise reisen solltest.
Schauen wir uns diese Faktoren nacheinander an.
Die Frage nach der Persönlichkeit: Individualist oder Party Animal?
Nun, diese Zweiteilung ist etwas schwierig, weil wir alle gleichzeitig individuellen und sozialen Wesen sind.
Niemand ist ein vollkommener Individualist und niemand ist ein überzeugter Kollektivist, der nicht allein sein und nicht ohne andere leben kann.
Es ist jedoch eine anerkannte Tatsache, dass bei jedem von uns ein Charakterzug, der individualistische oder der soziale, stärker ausgeprägt ist als der andere.
Es gibt Menschen, die nur bis zu einem gewissen Grad die Anwesenheit anderer um sich herum ertragen können.
Und es gibt Menschen, die im Gegenteil die Einsamkeit des Alleinseins mit sich selbst nur eine gewisse Zeit lang aushalten, bevor sie die Freude am Zusammensein mit anderen Menschen vermissen.
Wie bist du so? Womit identifizierst du dich am meisten? Bist du eher sozial oder eher einsam? Was sind deine Prioritäten?
Was ist dir wichtiger: die Safari nach deinem Tempo und Wünschen zu gestalten, selbst zu entscheiden, ob du anhältst und für wie lange?
Oder sich abends mit einer Gruppe aus Gleichgesinnter zu treffen und bei einem gemeinsamen Abendessen Erfahrungen auszutauschen, zu plaudern und Spass zu haben?
Eine Individualsafari ist perfekt für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die keine Rücksicht auf die Wünsche anderer nehmen wollen (z. B. Ornithologen).
Aber eine Individualsafari kann auch eine ziemlich einsame Angelegenheit sein.
Schließlich verbringt man viele Stunden mit deinem Reiseleiter und Partner (falls dein Partner dich begleitet) im Auto, und es ist ganz natürlich, dass der Gesprächsstoff irgendwann ausbleibt.
Andererseits kann eine Gruppenreise sehr viel Spaß machen und bereichernd sein. Man lernt neue, interessante und inspirierende Menschen kennen und man hat mit Glück eine tolle Zeit miteinander (vorausgesetzt, deine Reisebegleiter sind auch so gesellige, fröhliche und freundliche Menschen wie du 😉).
Aber was, wenn sie es nicht sind?
Leider ist eine Gruppenreise wie Lotto. Man kann nie sicher sein, ob sich nicht ein schwarzes Schaf in die Gruppe schleicht und die Stimmung ruiniert.
Wir alle wissen sehr gut, wie dieses schwarze Schaf aussieht.
Es ist die Art von Person, die niemals in ihrem Leben an einer Gruppenreise teilnehmen sollte, weil sie einfach nicht die sozialen Fähigkeiten hat, mit allen auszukommen.
Er ist jemand, der egoistisch und kompliziert ist, der keine Rücksicht auf andere nimmt, jemand, der unfreundlich, unangenehm, fordernd, anspruchsvoll ist, der die Geduld des Reiseleiters und seiner Mitreisenden auf die Probe stellt.
Kurz gesagt, jemand, der eine individuelle Reise hätte buchen sollen, es aber nicht getan hat, wahrscheinlich weil sie mehr kostet.
Wenn du das Gefühl hast, dass du auf die obige Persönlichkeitsbeschreibung passt, tue dich und anderen einen Gefallen und buche unter keinen Umständen eine Gruppenreise.
Du wirst das Safari-Erlebnis für andere ruinieren und du wirst ohnehin unzufrieden sein (weil nichts in der Welt dich zufrieden stellen kann, sowieso).
Money, money, money: Individuell ist teurer
Und dann ist da natürlich noch der wirtschaftliche Aspekt, der bei der Buchung einer Safari immer so entscheidend ist.
Eine Individualsafari garantiert absolute Exklusivität.
Vor der Safari bestimmst du allein die Reiseroute und die Unterkünfte.
Während der Safari entscheidest du, wann dein Tag anfängt, wann dieser endet, wohin du fährst, welche Tiere du ansehen willst und wie lange.
Du zahlst für die Exklusivität, denn du beanspruchst ein ganzes Safarifahrzeug und einen Guide für dich allein.
Diese Kosten kannst du nicht mit anderen Personen teilen.
Deshalb ist eine Individualsafari teurer als eine Gruppensafari.
Der Preis einer Individualsafari mag für manche Menschen Grund genug sein, sich für eine Gruppensafari zu entscheiden.
Die 400 oder 500 Euro, die man dabei spart, kann man später in ein schöneres Hotel auf Sansibar (zum Beispiel) oder in mehr Trinkgeld oder einfach in eine andere Reise investieren.
Aber sei vorsichtig, wenn deine Entscheidung für eine Gruppenreise nur davon abhängt, dass sie billiger ist.
Wenn du kein sozialer und toleranter Mensch bist, der sich leicht auf die Wünsche anderer einstellen kann, ist eine Gruppensafari, egal wie viel billiger sie sein mag, nichts für dich.
Das Gleiche gilt, wenn du spezielle Interessen hast, die eine eher allgemeine Gruppensafari nicht befriedigen kann.
Gibt es besondere Interessen zu berücksichtigen?
Was ist, wenn du zum Beispiel verrückt nach Vögeln oder ein semiprofessioneller Fotograf bist?
Es ist sehr zweifelhaft, dass eine allgemein gehaltene Gruppenreise deine speziellen Bedürfnisse befriedigen kann.
Stell dir vor, du bist ein leidenschaftlicher Ornithologe und interessierst dich nur für Vögel. Glaubst du, dass deine Safari-Begleiter wirklich die Geduld aufbringen werden, zu warten, jedes Mal, wenn du anhalten willst, um einen Vogel zu fotografieren?
Vielleicht das erste Mal schon, aber wenn du der Einzige in deiner Reisegruppe bist, der so tickt, und die anderen sich einen Dreck um die Vögel scheren, werden sie wahrscheinlich schon beim dritten Mal richtig ungeduldig mit dir.
Das Gleiche gilt, wenn du einen gewissen Anspruch auf Naturfotografie hast und eine schwere und teure Fotoausrüstung mit dir führst.
Teilnehmer von Gruppensafaris haben in der Regel allgemeine Interessen. Das bedeutet, dass die meisten Teilnehmer Anfänger sind, die ihre erste (und wahrscheinlich letzte) Safari in Afrika machen.
Für sie ist eine Safari eine teure Lebenserfahrung, die sich nicht wiederholen wird.
Sie haben wahrscheinlich nicht einmal eine anständige Kamera und begnügen sich damit, mit ihren Handys zu fotografieren. Und sie gehen nur auf die Jagd nach den Big 5.
Glaubst du wirklich, dass sie dich jedes Mal wohlwollend anschauen werden, wenn du dein gigantisches Objektiv zückst, um eine lange Fotosession zu machen?
Stell dir deine Frustration vor. Du hast eine unglaubliche Tierszene vor Augen (z. B. ein Jagdversuch, bei dem sich ein Löwenrudel an die Zebras auf der anderen Seite des Wagens heranpirscht).
Und plötzlich werden deine Mitreisenden ungeduldig. Einige gähnen. Andere schauen auf ihre Handys.
Und dann schlägt jemand vor, woanders hinzugehen.
Du schaust sie bestürzt und verständnislos an. Jagdversuche brauchen Zeit und verlangen vom Beobachter viel Geduld. Warten? Völlig normal!
Aber die Wahrheit ist, dass die Menschen im Zeitalter des schnellen Informationskonsums keine Geduld für irgendetwas haben. Die Szene dauert einfach zu lange. Die Leute langweilen sich und wollen gehen.
Und du bist in der Minderheit und musst dich ihrem Willen beugen.
Und du reißt dich die Haare aus.
Kurz gesagt: Wenn du ein besonderes Interesse hast, zögere keinen Moment. Eine Gruppenreise ist nie eine gute Idee.
Du reist alleine
Im letzten Szenario finden wir Menschen, die keinen Begleiter/Freund haben und allein reisen.
Für sie ist eine Gruppensafari die einzige finanziell tragbare Option, da eine individuelle Safari zu teuer wäre.
In der Regel ist eine Person, die es gewohnt ist, allein zu reisen, ein unkomplizierter und anpassungsfähiger Mensch, der sich gut in jede Reisegruppe einfügt.
Natürlich fühlen sich diese Menschen wohler, wenn die Gruppe nicht nur aus Paaren besteht, sondern auch einige andere Alleinreisende darunter sind.
Aber es muss nicht immer Reisegruppe sein.
Es gibt Reiseziele, an denen sich ein Alleinreisender nicht einer Gruppe anschließen muss, wenn er oder sie das nicht möchte.
Zu bestimmten Zeiten im Jahr haben die Lodges Sonderangebote, bei denen der Einzelzimmerzuschlag komplett entfällt. Es spielt also keine Rolle, ob du allein reist oder nicht, denn du zahlst das Gleiche.
Dies ist zum Beispiel in Botswana während der Regenzeit der Fall.
Und da der Zugang zu den Nationalparks mit dem Flugzeug (und nicht mit dem Auto) erfolgt, spielt es auch keine Rolle, ob andere Personen mit dir reisen oder nicht, da du die Kosten nicht mit ihnen teilen müsst.
Borneo ist auch ein hervorragendes Reiseziel für Alleinreisende.
Besondere Anlässe
Bei unserer Analyse, wann man eine Gruppen- oder Individualsafari buchen sollte, dürfen wir nicht vergessen, ob es besondere Anlässe gibt, die uns dazu bewegen, auf Safari zu gehen.
Wirst du heiraten?
Feierst du deine Silberhochzeit?
Deinen fünfzigsten Geburtstag?
Oder den Schulabschluss deiner Tochter?
Wenn so, möchtest du diese besondere Zeit als Paar oder Familie vielleicht nicht mit Fremden teilen, so dass eine Individualsafari wahrscheinlich die beste Option ist.
Und was würde ich buchen? Eine Individualsafari oder eine Gruppenreise?
Diese Frage stellen mir viele Kunden.
Und ich kann diese nicht wirklich beantworten.
Ich bevorzuge auf jeden Fall die Individualsafari, weil sie so viel Freiheit bietet. Außerdem habe ich spezielle Interessen (ich könnte stundenlang Tiere fotografieren), und obwohl ich mich für einen geselligen und freundlichen Menschen halte, mag ich es nicht, meine Reisezeit für Leute zu opfern, die ich nicht kenne.
Aber nur weil ich so denke, heißt das nicht, dass du das auch tun müsst.
Wenn du dich immer noch nicht sicher bist, welche Art von Safari für dich am besten geeignet ist, schlage ich vor, dass du diese Fragen ehrlich beantwortest:
Ist für dich eine Safari als eine gute Gelegenheit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten?
– Du bist ein soziales Tier. Soziale Interaktion mit anderen sind für dich mindestens genauso wichtig wie das Beobachten von Tieren. Zögere nicht und reisen Sie in einer Gruppe.
Würdest du eine Individualsafari buchen, ziehst aber eine Gruppensafari in Betracht, nur weil sie billiger ist?
– Du bist ein Individualist, der Geld sparen will. Tue es nicht. Spare länger und buche eine Individualsafari.
Hast du besondere Interessen? Bist du verrückt nach Tieren und du würdest den ganzen Tag nichts anderes tun, als sie zu beobachten? Oder interessieren dich weniger bekannte Tierarten?
– Deine Wünsche stehen im Vordergrund, nicht die Wünsche anderer. Buche eine Individualsafari.
Hast du etwas zu feiern?
– Du willst keine Fremde in deine Feier einbeziehen. Reise individuell!
Reist du allein?
– Geld matters. Reise in einer Gruppe, wenn du rücksichtsvoll und geduldig bist.