Fährst du demnächst auf Safari und interessierst dich für Wildtierfotografie?
Du denkst sicherlich an diese schönen Tierbilder, die du sooft in Kalendern gesehen hast. Du träumst, diese Profibilder selbst zu machen, damit bei den Daheimgebliebenen nach deiner Rückkehr angeben zu können.
Dann lies weiter.
Denn in diesem Handbuch erfährst du eine Menge Tipps, wie dir richtig schöne Profitierbilder gelingen.
Wildtierfotografie auf Safari: die richtige Ausrüstung
Weniger ist mehr
Beim Packen besteht leicht die Gefahr, dass man auf jede Situation vorbereitet sein möchte und daher viel mehr mit nimmt als eigentlich notwendig ist.
Man sollte der Versuchung aber nicht nachgeben und eher darauf verzichten.
Zu viel Ausrüstung kann extrem mühsam werden und tut für die Safari nichts Gutes. Schließlich kommt es nicht darauf an, 5.000 Bilder von seiner Safari mit nach Hause zu nehmen. Man sollte während der Safari auch zahlreiche Momente genießen, in denen man die Tiere mit bloßen Augen und nicht durch die Kameralinse betrachtet und bewundert. Es sind schließlich diese Momente, die sich für ein Leben lang ins Gedächtnis einprägen werden.
Das Ziel ist es nicht so viele, aber qualitativ bessere Bilder zu machen, welche richtig gut sind. 10 richtig gute Fotoaufnahmen haben viel mehr Wert als 100 schlechte!
Dafür sollte man jedes Bild vor dem Fotografieren sorgfältig durchdenken, die Lichtverhältnisse, das Verhalten der Wildtiere, die Komposition studieren. Das wird dir insgesamt weniger, aber viel bessere Bilder schenken, auf die du richtig stolz sein wirst.
Wir empfehlen, zwei Kameragehäuse mitzubringen.
Die Mitnahme von zwei vielseitigen Zoomobjektiven trägt nicht nur zur Sicherheit der Ausrüstung bei, sondern bietet auch mehr Flexibilität, wenn sich die Bedingungen schnell ändern.
Mit zwei Kameragehäusen, jeweils mit eigener Linse (ein Tele und einer mittleren Reichweite) ausgestattet, kann man schnell und effektiv wechseln, wenn Wildtiere zu nahe kommen oder wenn man die Tierwelt inklusive Landschaft fotografieren möchte.
Amateurfotografen sollten ein Superteleobjektiv mit einer Brennweite von plus 300 mm mitbringen. Für mehr Hintergrund ermöglicht ein kurzes Zoomobjektiv 24-70, Wildtiere in ihrer Umgebung zu fotografieren. Empfohlene Objektive sind Canon 100-400 ISL oder Nikon 200-400 VR.
Sicher ist sicher
Es kann nicht genug oft betont werden: Speicherkarten gehen verloren, werden beschädigt oder sind einfach voll.
Lieber zu viele Speicherkarten, als zu wenige einpacken.
Speicherkarten mit niedrigerem Speichervolumen (32-GB bis max. 64-GB) sind besser als eine größere 128-GB-Speicherkarte. Zahlreiche kleinere Speicherkarten bieten die Sicherheit mehrerer Backups.
Und noch mehr Sicherheit kann nicht schaden
Es gibt fast nichts Schlimmeres, als auf Safari zu erkennen, dass der Speicherplatz bereits erschöpft ist.
Bring einen kleinen Laptop mit und wenn möglich noch eine zusätzliche externe Festplatte.
Beides wird dir nicht nur während der Reise eine enorme, große Hilfe leisten. Man kann dabei auch ganz sicher sein, dass die Fotos ein Leben lang gesichert sein werden.
Batterie alle? Bring mehrere Zusatzakkus mit
Die Zeiten, in denen man ohne Strom in den Tented Camps auskommen musste, sind passé. Dennoch ist es immer noch wichtig eine zusätzliche voll aufgeladene Batterie für den Fall aller Fälle mitzunehmen.
Nicht selten ist es mir passiert, dass ich vergessen habe nachts die Kamera aufzuladen und da musste ich einen aufregenden Safarimorgen ohne die Kamera auskommen!
Batterien von Drittanbietern mit einem Ladegerät kriegt man online manchmal für ein Drittel des Preises der offiziellen Hersteller, und sie funktionieren genauso gut.
Du wirst es kaum einsetzen
Ein Stativ ist ein essenzielles Ausrüstungsteil für Abendaufnahmen oder Aufnahmen, die längere Belichtung erfordern, aber seine Bauweise macht es unpraktikabel für die meisten Safarifahrzeuge.
Stattdessen verwendet man einen Bohnensack.
Dieser bietet eine einfache, aber äußerst effektive Stütze an, mit dem man seine Kamera auf Türschwellen, Fensterrahmen, Dachreling und dem eigentlichen Dach selbst positionieren kann.
Sauber ist sauber
Die afrikanische Savanne kann fürchterlich staubig sein.
Bringe viele Mikrofasertücher mit.
Du wirst viel mehr winzige Sandkörner auf der Linse entdecken, als du es jemals für möglich gehalten hast.
Mikrofasertücher kann man für weniger als 1 € pro Stück in jedem örtlichen Fotogeschäft oder im Online-Handel kaufen.
Ich kann außerdem auch nicht genug betonen, wie wichtig es ist, auch ein Tuch mitzunehmen, womit du deine Kamera auf dem Schoß bedecken kannst, wenn du auf Safari bist.
Aber nur wenn du dich auskennst
Es wird sicherlich Umstände geben, unter denen die Verwendung eines Filters von Vorteil ist.
Auf Safari herrschen oft harte Lichtverhältnisse, und ein Polarisationsfilter ist hervorragend geeignet, um die Ausblendung zu reduzieren, die Farben zu sättigen und den Himmel zu verdunkeln.
Wenn man sich allerdings damit nicht auskennt, wird der Einsatz eines Polarisationsfilters mehr Schaden anrichten, als Gutes zu tun. Auf YouTube findet man viele detaillierte Tutorials, in denen man die richtige Verwendung eines Polarisationsfilters lernen kann.
Und wenn man sich doch für ein Filter entscheidet, sollte man dabei nicht sparen und in einen guten Polarisationsfilter investieren, besonders bei teuren Objektiven. Besonders gute Marken zu einem vernünftigen Preis sind Hoya, Gobe und B&W.
Die perfekte Fotoausrüstung für eine gelungene Wildtierfotografie: eine Checkliste
- Zwei Kameras
- 2 Teleobjektive (idealerweise im Bereich 24-70mm und 200-400mm)
- Viele kleine Speicherkarten
- Batterieladegerät
- Zusätzliche Batterien
- Laptop mit externer Festplatte
- Ausrüstung zur Reinigung der Linse
- Staubsichere Kameratasche
- Großes Tuch, um die Kameraausrüstung zu schützen, während du sitzt
- Bohnensack (um der Kamera Stabilität zu verleihen)
Einen tollen, umfangreichen Artikel, komplett an die Fotoausrüstung gewidmet, haben die Leute von Lichterderwelt.de geschrieben.
Womit fotografieren Profi-Fotografen?
Fotozubehör: Die 15 hilfreichsten Tools
Wildtierfotografie: die heißesten Tipps von Profis
Um gute Bilder zu machen, geht es viel mehr darum, sorgfältig über die Komposition nachzudenken, als ein kleines Vermögen für die neueste Spitzenkamera auszugeben.
Wir zeigen euch hier unten einige der besten Praktiken, mit denen euch ganz tolle Bildaufnahmen gelingen werden, auf die ihr stolz sein werdet.
70 Tipps, die deine Fotografie für immer verbessern
15 Tipps für perfekte Wildtier–Fotos
Gute Kamera + schönes Motiv + passendes Licht = perfektes Bild
Die schönsten Tieraufnahmen entstehen immer in der Zeit des goldenen Lichts, das am frühen Morgen oder am späten Nachmittag auftritt, wenn die Sonne tiefer am Himmel steht.
Während dieser “goldenen Stunden” sind Raubtiere auch am aktivsten.
Die Chance, dass man etwas Spannendes vor die Linse bekommt, ist hier auch am größten. Jetzt wisst ihr, warum es so wichtig ist, auf Safari so früh am Morgen aufzustehen!
Beim Fotografieren denk, dass dein Bild ein Gemälde ist
Wie das zu fotografierende Motiv innerhalb des Rahmens positioniert ist, kann ein Bild gut oder schlecht werden lassen.
Um eine gute Komposition zu erhalten, sollte man sich vor dem Drücken des Kameraauslösers vorstellen, dass der Bilderrahmen in Dritteln (sowohl horizontal als auch vertikal) aufgeteilt ist, sodass man 9 Teile hat.
Dann platziert man das Motiv an den Punkten, an denen sich die Linien kreuzen, oder entlang der Linien selbst.
So gelingen wunderbare Tieraufnahmen, die ganz professionell aussehen!
So kriegt man die schönsten Tierporträts hin
Das ist sicher, wovon du immer geträumt hast, eine eindrückliche Nahaufnahme von einem Löwen oder Elefanten zu machen.
Um Tierporträts gut zu meistern, musst du vor dem Drücken des Auslösers die Augen des Tiers scharf stellen. Dabei sollte der Hintergrund dann diffus (unscharf) werden. Dies erfordert eine sorgfältige Nutzung der Schärfentiefe. Eine geringere Schärfentiefe (unterstützt durch eine niedrigere Blende) hilft, den Hintergrund zu vertuschen und das Motiv auf dem Foto hervorzuheben.
Du musst auch unbedingt auf unerwünschte Elemente am Rande des Bildrahmens achten (wie Zweige oder andere Safari-Fahrzeuge im Hintergrund), welche die Qualität des Bildes beeinträchtigen könnten.
Ganz phänomenal wirken Nahaufnahmen von nur einem Teil des Tiers, zum Beispiel nur Löwenaugen oder dem Rüssel eines Elefanten.
Zeig mehr als nur dein Hauptmotiv
Du wirst mit Sicherheit eine große Fülle an Tierportraits aus nächster Nähe machen.
Oft sind Tierfotos schöner, wenn man dabei noch versucht, die Umgebung des Motivs ein wenig in den Rahmen einzufangen.
Schön unten bleiben!
Du stehst im Wagen aufrecht und fotografierst einen Löwen, der neben dem Jeep liegt oder vorbeiläuft.
Das Resultat ist nicht gerade schmeichelhaft.
Viel besser gelingen Bilder, wenn man im Sitzen fotografiert, um einen niedrigeren Blickwinkel zu ermöglichen, so fotografierst du dein Motiv auf Augenhöhe!
Fange etwas Aufregendes mit der Kamera
Bilder von liegenden Tieren oder Nahaufnahmen sind natürlich schön, aber ehrlich gesagt, zu viele davon können langweilig werden.
Versuch auch mal etwas Bewegung in die Bilder zu integrieren, dies wird deine Bildersammlung enorm bereichern.
Um die Bewegung eines laufenden oder rennenden Tieres einzufrieren, muss man die Verschlussgeschwindigkeit hochhalten, idealerweise etwa 1/1000 Sekunde oder höher, je nach Bewegungsgeschwindigkeit. Der Versuch, einen Vogel im Flug einzufrieren, erfordert beispielsweise viel kürzere Verschlusszeiten.
Tief einatmen, lange ausatmen…
Wenn es um das Fotografieren von Wildtieren auf einer Safari geht, ist viel Geduld haben die einzige wirklich wichtige Goldregel.
Übliche Safarigäste versuchen, so viele verschiedene Tiere wie möglich “abzuhaken”. Man macht bloß ein paar Fotos und zieht dann schnell weiter.
Doch eine lange Liste von beobachteten Tierarten zu pflegen, ist weder der Sinn einer qualitativ hochwertigen Safari noch eine adäquate Herangehensweise für eine gute Tierfotografie.
Ernsthafte Tierliebhaber und gute Tierfotografen widmen einem Motiv sehr viel Zeit und erarbeiten sich so atemberaubende Momente, die sie auf der Kamera festhalten können. Und wenn nichts passiert, dann hat man schließlich eine lohnende Safari erlebt!
Nur fleißiges Üben macht den Meister
Bitte nicht erst am ersten Safaritag die kürzlich gekaufte Kamera aus der Originalverpackung auspacken.
Übt euch vor der Reise häufig in der Tierfotografie. Jede kleine Gelegenheit hilft, euch mit der Kamera vertraut zu machen, egal ob es der Vogel im Park ist oder die Affen im Zoo.
Später auf Safari wird man keine Zeit haben, das Handbuch der Kamera zu lesen. Tu das lange genug vor der Reise. Kenne dich mit deiner Kamera aus. Im Idealfall sollte man wichtige Einstellungen (z.B. Änderungen der Belichtung) vornehmen können, ohne das Auge vom Sucher zu entfernen.
Willst du noch mehr Tipps, um deine Wildtiertofografie zu verbessern?
Hier eine kleine Zusammenstellung von inspirierenden Artikeln geschrieben von Profi-Fotografen, die dir helfen werden, einen besseren Wildtierfotografen zu werden.