Kommt in den Tsingy de Bemaraha-Nationalpark. Die berühmten nadelförmige Pinakel des Tsingy de Bemaraha bilden die unglaublichste Landschaft, die man sich vorstellen kann.
Madagaskar ist voll von atemberaubenden Nationalparks. Auf einer Reise durch die rote Insel ist unmöglich, alle zu sehen.
Wollt Ihr wissen, welcher der schönte von allen ist?
Der Tsingy de Bemaraha Nationalpark in der Menabe Region der Insel.
Madagaskar ist eine Insel für Abenteurer, und das westliche Ende der Insel ist für jene ungezähmten Geister reserviert, die Regionen erkunden wollen, die weiße Männer und Frauen kaum betreten haben. Es ist so etwas wie ein schwarzes Loch auf der Landkarte Madagaskars, das darauf wartet, entdeckt zu werden.
Hier liegt der fabelhafteste Nationalpark der Insel, die Tsingy de Bemaraha, ein Ort, der wie von einem fernen Planeten zu stammen scheint und dessen atemberaubende Landschaft man einfach nur sprachlos macht.
Traut Ihr Euch, dorthin zu reisen?
Wie man in den Tsingy de Bemaraha Nationalpark anreisen kann
Seid gewarnt. Es ist nicht einfach, den Tsingy de Bemaraha Nationalpark zu erreichen.
In diesem Artikel stellen wir Euch einige offensichtliche und nicht immer einfache Möglichkeiten vor, nach den Tsingy de Bemaraha zu reisen, damit Eure abenteuerlustige Seele ihre Abenteuerlust stillen kann.
Seid ihr bereit?
Los geht’s!
So erreicht Ihr den Tsingy des Bemaraha Nationalpark auf dem Landweg
Erste Etappe: von Miandriazivo nach Morondava
Die mittelgroße Stadt Miandrivazo ist der Ausgangspunkt der mehrtägigen Boottour auf dem Fluss Tsiribihina.
Außer sehr großer Hitze hat die Stadt selbst leider nicht sehr viel zu bieten! Von Miandrivazo ist eine lange Fahrstrecke zu absolvieren. In ca. 7 Stunden wollen wir Morondava, die Hauptstadt der Menabe Region, erreichen.
Dabei passiert man die karge, hügelige Landschaft vom Madagaskars wildem Westen. Die einsame Straße mit wenig Verkehr ist bis auf einige Abschnitte in einem allgemein guten Zustand. Die Bewohner dieser Gegend haben noch nicht viele „Vahazas“, das heißt Ausländer, gesehen. Immer wieder sieht man am Straßenrand Zebus grasen.
Übernachtung: In der Regel erreicht man Miandrivazo von Antsirabe oder Ambositra aus. Die einzige vernünftige Übernachtungsmöglichkeit ist das Hotel in La Pirogue.
Die Bungalows auf dem Hügel sind einfach, aber für eine Übernachtung ausreichend. Sie haben einen herrlichen Blick auf das Dorf und den Fluss. Aufgrund der isolierten Lage ist die Strom- und Wasserversorgung nicht immer garantiert. Das Restaurant mit großer Terrasse ist überraschend gut.
Reisezeit von Antsirabe nach Morondava auf dem Landweg: 2 Tage
TIPP: Wenn Zeit sparen möchtet, empfiehlt sich ein Flug mit Air Tsaradia von Tana nach Morondava zu nehmen. Bitte beachtet: Es gibt nicht jeden Tag Flüge. Derzeit fliegt Air Tsaradia dienstags, donnerstags und sonntags von Tana nach Morondava.
Morondava: Hauptstadt der Menabe Region
Die entspannte Atmosphäre der Küstenstadt Morondava ist in der ganzen Stadt spürbar.
Eine übliche Stadtrundfahrt beginnt normalerweise am Flughafen, dessen Name, Anstakoameloky, „wütender Baum“ bedeutet (anscheinend konnte ein europäischer Pilot die Landung seines Flugzeugs nicht gut bewältigen und stürzte gegen einen Baum, der zum Leben erweckt wurde und sich beleidigt zeigte …).
Das Stadtzentrum, Bazary Be genannt, ist ein lebendiges Gewirr aus engen Gassen voller schreiender Händler und Straßenverkäufer. Der lokale Markt von Morondava ist einen Besuch wert. Nosy Kely, direkt am Meer gelegen, ist der eigentliche Touristenbezirk.
Morondava hat eigene Strände, die jedoch aufgrund der starken Strömungen nicht zum Baden geeignet sind.
Die Stadt ist das Zentrum der Sakalava-Kultur und ihrer beeindruckenden Riten. Während der Trockenzeit finden Begräbniszeremonien statt. Die „exotischste“ Tradition ist sicherlich die „Tromba“: Eine Tromba ist der Geist eines Vorfahren, der von dem Körper eines Mediums Besitz ergreift.
Es mag schwierig sein, eine Erlaubnis für die Teilnahme an einer dieser Besessenheitszeremonien zu erhalten, aber es wird zweifellos eine Erinnerung für das ganze Leben sein. Neben religiösen Festen ist Morondava auch das Zentrum des Sakalava-Kampfes, der auch in Diego praktiziert wird.
Die Baobabsallee
Die wichtigste Attraktion in Morondava liegt nicht in der Stadt selbst, sondern 20 Kilometer in Richtung Norden entfernt.
Es handelt sich um die berühmte Baobab-Allee.
Mit ihren massiven Stämmen, krummen Ästen und pelzigen Früchten haben Baobabs gelernt, sich an eine trockene und feindliche Umgebung anzupassen.
Das Geheimnis des Erfolgs des Baobabs beim Überleben in rauen Umgebungen und der Grund für seinen massiven Stamm ist, dass er wenig Holzfasern, aber eine große Wasserspeicherkapazität hat.
Jeder Baum kann bis zu 300 Liter Wasser aufnehmen, sodass er lange Zeiträume ohne Regen überstehen kann.
Der Lebenszyklus dieser einzigartigen Naturwunder ist ebenso beeindruckend wie ihre Größe – die meisten werden über 500 Jahre alt!
Für die Menschen in der Region Menabe sind die Baobabs ihr Symbol und ihr Stolz.
Aber Baobabs sind auch gefährdet. Durch die Ausbreitung der nahegelegenen Reisfelder und Zuckerrohrplantagen sind die riesigen Bäume zu viel Wasser ausgesetzt, was für diese Riesen wirklich schlecht ist.
Die beste Zeit, um diese sanften Riesen zu besuchen, ist die Dämmerung, wenn ihre schroffen Silhouetten einen spektakulären Kontrast zu den sanften, beruhigenden Farben des Sonnenuntergangs bilden.
Die Blütezeit ist zwischen Februar und März.
So erreicht Ihr den Tsingy des Bemaraha Nationalpark auf dem Landweg
Zweite Etappe: von Morondava nach Belo sur Tsiribihina mit dem 4WD
Ihr könnt die Überlandfahrt von Morondava zu den Tsingy of Bemaraha an einem Tag bewältigen, aber seid gewarnt, es ist eine strapazierende Fahrt auf den schlechtesten Pisten, die man sich vorstellen kann, welche bis zu 12 Stunden beanspruchen kann.
Am besten übernachtet Ihr im Dorf Belo-sur-Tsiribihina.
100 km nördlich von Morondava gelegen, hat diese Stadt eine außerordentliche Bedeutung für die Sakalava-Könige. Der berühmte Fitampoha-Ritus „das Baden der königlichen Reliquien“ findet alle zehn Jahre zwischen August und September in Belo-sur-Tsiribihina statt. Es gibt ein paar sehr einfache Hotels, in denen man übernachten kann. Von denen sollte man sich nicht viel Komfort erhoffen.
Auf dem Weg nach Belo solltet Ihr auf keinen Fall einen Besuch im wunderschönen Kirindy-Reservat versäumen, einem der ursprünglichsten Laubwälder der Insel mit einer Fülle von Wildtieren, darunter eine große Anzahl von Lemuren.
So erreicht Ihr den Tsingy des Bemaraha Nationalpark auf dem Landweg:
Dritte Etappe: Von Belo sur Tsiribihina zu den Tsingy von Bemaraha mit dem 4X4
Ihr könnt die Tsingy bereits riechen. Am nächsten Morgen müsst Ihr nur noch über Land weiterfahren und in 4-5 Stunden seid ihr bereits angekommen, gerade rechtzeitig für einen ersten Nachmittagsausflug in den Park.
Reisedauer: 1 Tag
So erreicht Ihr den Tsingy de Bemaraha Nationalpark auf dem Wasserweg
Die Flussfahrt auf dem Tsiribihina Fluss
Dieses Abenteuer bietet Reisenden die Möglichkeit, einige der Flussbewohner Madagaskars aus nächster Nähe zu erleben: Krokodile!
Ausgangspunkt für die Fahrt auf dem Tsiribihina-Fluss ist Miandrivazo.
Hier besteigen Reisende Pirogen oder Motorboote, um die 160 km durch die wilde Landschaft des fernen madagassischen Westens zu befahren und dabei kleine Sakalava-Dörfer von unberührter Authentizität und von Bäumen gesäumte Flussufer, an denen Lemuren spielerisch von einem Ast zum anderen springen hinter sich lassen.
„Höhepunkt“ der Tsiribihina Flussfahrt ist die Schlucht von Bemaraha mit ihren steilen Felsen und Anosin’ Ampela, einem wunderschönen Wasserfall, an dem sich unerschrockene Reisende erfrischen können.
Vor Sonnenuntergang werden die Zelte an einem Sandstrand unter den neugierigen Blicken lachender Kinder aufgeschlagen.
Anspruchsvollere Reisende können eine „Chaland“ nehmen, ein motorisiertes Landungsboot, das ursprünglich für den Transport von Tabak verwendet wurde und nun für den Tourismus umgebaut wurde.
Sie sind mit einer Küchenzeile und mehreren wichtigen Annehmlichkeiten wie einer Markise ausgestattet, die als Schutz vor der intensiven Sonne im Süden sehr nützlich ist. Die Abfahrt erfolgt nicht direkt in Miandrivazo, sondern in Masiakampy, etwa 90 Minuten mit einem Geländewagen entfernt.
Diese Boote erinnern irgendwie an die Mississippi-Boote des 19. Jahrhunderts und sind daher eine angenehme und charmante Art, auf dem Tsiribihina zu fahren.
Wenn Ihr Eure Flussfahrt auf dem Tsiribihina lieber schon im Voraus planen möchtet, könnt Ihr Euch jederzeit an einen größeren Reiseveranstalter wenden, wie Remote River Expeditions in Morondava www.remoterivers.com, Espace Mada in Tana www.madagascar-circuits.com
So erreicht Ihr den Tsingy de Bemaraha Nationalpark auf dem Wasserweg
Die Flussfahrt auf dem Manambolo Fluss
Für diejenigen, die der Meinung sind, dass die Befahrung des Tsiribihina-Flusses mittlerweile zu kommerziell ist, könnte der Manambolo-Fluss eine gute (aber teurere) Alternative sein.
Fahrten auf dem Manambolo sind von Mai bis November möglich und werden derzeit von Remote River Expeditions in Morondava und Mad Cameleon angeboten. Die traditionellen Pirogen werden durch moderne westliche Kanus ersetzt.
Diese Reise führt in ein abgelegenes Gebiet Madagaskars mit unberührter Flora und Fauna und einzigartigen Landschaften. Es gibt keine Stromschnellen, nur eine einfache Wasserströmung, sodass keine Vorkenntnisse erforderlich sind.
Während der Reise werden mehrere abgelegene Weiler und kleine Dörfer passiert, in denen die Madagassen Reis, Maniok und Bananen anbauen und Vieh halten. Die Zelte werden auf riesigen Sandbänken aufgeschlagen.
Die Reise ist in der Regel in 6 Tage unterteilt, wie im Folgenden beschrieben:
Tag 1: Fahrt von Tana nach Tsiroanomandidy.
Tag 2: Transfer zur Landebahn und kurzer, 25-minütiger Flug über die Bongolava-Bergkette von Tsiroanomandidy nach Akavandra. Bei Ankunft Beginn der Reise auf dem Manambolo-Fluss in einem abgelegenen Gebiet, das nur mit dem Kanu oder zu Fuß erreichbar ist.
Tag 3: Auf dem Fluss werden 4-Meter-Kanus zum Paddeln von Lager zu Lager verwendet. Der Fluss führt an einigen großen Klippen vorbei, die mit Schichten aus weißem, rotem und grünem Lehm durchzogen sind.
Tag 4: Je weiter man sich von der Zivilisation entfernt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Krokodilen zu begegnen. Der Manambolo war einst voller Krokodile, aber aufgrund der Jagd nach ihren Häuten gelten sie heute auf Madagaskar als bedrohte Tierart. Ihr kommt an einigen Sakalava-Gräbern vorbei, die aus sauber aufgeschichteten Steinen gebaut wurden.
Tag 5: Ihr erreicht die Manambolo-Schlucht, eine spektakuläre Klippe mit Laubwäldern. Dies ist wirklich ein faszinierender Ort voller tropischen Laubwaldes, der eine große Vielfalt an Wildtieren beherbergt. Es lohnt sich, zum Oly-Canyon-Bach zu wanderen, der über weiße Kalksteinfelsen, durch Kanäle und Rinnsale und über kleine Wasserfälle in kristallklare Teiche fließt. Ein 20 Fuß hoher Wasserfall, der in ein blaues Becken mündet, lädt zum Schwimmen ein.
Tag 6: Nach dem Frühstück geht es weiter flussabwärts durch die imposante Schlucht, zwischen Kalksteinwänden und Überhängen, auf denen Ihr eine eigentümliche Vegetation mit einer vielfältigen Vogelwelt genießt. Mittags wird Bekopaka erreicht, mit anschließendem Besuch der Tsingy von Bemaraha.
Aktivitäten im Tsingy de Bemaraha Nationalpark
Nach dieser schwierigen Anreise habt Ihr es geschafft!
Willkommen bei der atemberaubendsten und einzigartigsten geologischen Formation der Welt, den Tsingy, die von gigantischen Kalksteinfelsen mit zerklüfteten Gipfeln geprägt sind.
Die schiere Vielfalt der Landschaft, die von weitläufigen Canyons und Schluchten sowie großen Wasserfällen geprägt ist, wird selbst dem erfahrensten Reisenden Gänsehaut bereiten.
In der Regel bleiben die meisten Besucher, die in den Park kommen, länger als zwei Nächte, um diesen einzigartigen und erstaunlichen Ort zu erkunden. Ein empfehlenswerter Plan wäre:
Tag 1:
- Petit Tsingy: Diese 4–5-stündige Rundwanderung führt durch ein Labyrinth aus Kalkstein und zu zwei Aussichtspunkten über die beeindruckenden Felsnadeln. Es besteht eine gute Chance, den Decken-Sifaka und Rotstirnmakis zu sehen.
- Manambolo-Schlucht: Eine Kanufahrt entlang der Schlucht, kombiniert mit einem einfacheren Weg durch Höhlen, Stalaktiten, Stalagmiten und das berühmte Familiengrab des Vazimba-Stammes.
Tag 2
The big Tsingy: Dies ist wahrscheinlich der lohnenswerteste Halbtagesausflug im Park, da er tief in den Kalksteinwald führt und über mehrere Hängebrücken mit den beeindruckenden Karstformationen unter Euren Füßen verläuft. Der Weg ist technisch nicht schwierig und auch für Kinder geeignet, aber Ihr solltet auf keinen Fall unter Höhenangst leiden! Der Blick von der Hängebrücke nach unten ist nichts für Menschen, die leicht in Ohnmacht fallen.
Wann sollte man den Tsingy de Bemaraha Nationalpark besuchen?
Nur in der Trockenzeit!
Der Park ist nur während der Trockenzeit von April bis November geöffnet, da er während der Regenzeit (Mitte November bis Mitte Mai) nicht zugänglich ist. Die Grand Tsingy sind nur zwischen Juni und Anfang November zugänglich.
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