Die Sicherheitslage auf Sabah
Ist es wirklich gefährlich, nach Sabah zu reisen?
Die Wahrheiten und Lügen hinter der Panikmacherei.
Wenn Ihr diesen Artikel lest, dann deshalb, weil Ihr durch die Teil-Warnung vor Reisen in die südostmalaysische Provinz Sabah auf der malaysischen Website des deutschen auswärtigen Amts aufmerksam geworden seid und Ihr Euch fragt, ob Reisen nach Sabah gefährlich sind.
Wenn Ihr einen Blick auf die Karte werft, werdet Ihr feststellen, dass die Warnung vor Reisen in diesen Teil Sabahs auch bekannte Parks und Naturreservate für die Beobachtung von Wildtieren in Borneo wie den Kinabatangan River, die Tabin- und Danum-Reservate umfasst.
Diese Reservate werden jedoch jedes Jahr von Tausenden von Besuchern aufgesucht und es ist noch nie etwas passiert.
Woher kommt also die Warnung auf der Website des auswärtigen Amts und wie ernst ist sie zu nehmen?
In diesem Artikel analysieren wir, welche Gefahren hinter einer Reise nach Sabah wirklich stecken und ob es ratsam ist, in dieses Gebiet zu reisen.
Zunächst einmal die Wahrheit vorweg:
Ist es wirklich gefährlich, nach Sabah zu reisen?
In drei Worten.
Nein, natürlich nicht.
Aber dann
Woher kommt die Warnung vor Sabah auf der Website des Auswärtigen Amts?
Es stimmt, dass es im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre an der Grenze zwischen Sabah und den Philippinen zu mehreren Angriffen philippinischer Separatistengruppen gekommen ist, die mit der Abu Sayyaf in Verbindung stehen und in malaysisches Gebiet eingedrungen sind.
- Im Jahr 2000 entführte die Abu Sayyaf-Gruppe eine große Zahl von Geiseln. 10 der Geiseln stammten aus Europa und dem Nahen Osten, 11 waren malaysische Arbeiter. Alle Geiseln befreit.
- Im Jahr 2003 wurden in der gleichen Gegend 6 ausländische Touristen entführt.
- Im Jahr 2014 wurde ein chinesischer Tourist während seines Urlaubs in seinem Resort in der Region Semporna in der Region Sipadan im Südosten von Sabah entführt. Er wurde später freigelassen.
- Im Jahr 2015 wurden in der Region Sandakan erneut zwei Touristen entführt, von denen einer getötet wurde.
- Von 2000 bis 2016 wurden insgesamt 20 Entführungen durch die Abu Sayyaf verzeichnet, wobei in den sechs Jahren insgesamt 33 Malaysier und 31 Ausländer gegen Lösegeld entführt wurden.
Aber es gab noch viel mehr Angriffe, von denen die meisten auf einheimische Fischer abzielten.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Cross_border_attacks_in_Sabah
Und was sagen die Außenministerien der anderen Länder darüber, ob es gefährlich ist, nach Sabah zu reisen?
Die britische Regierung (FCDO) rät wegen der Gefahr von Entführungen von allen Reisen zu allen Inseln und Tauchplätzen vor der Küste Ost-Sabahs von Sandakan bis Tawau, einschließlich der Insel Lankayan, ab.
Die kanadische Regierung schließt auch den Kinabatangan River in ihre Warnung ein.
Die US-Regierung warnt vor einer Entführungsgefahr in der Küstenregion von Sabah.
Welche Maßnahmen hat die malaysische Regierung zur Erhöhung der Sicherheit in Sabah ergriffen?
Zum Schutz der Reisenden richtete die malaysische Regierung 2013 eine besondere Sicherheitszone ein, die Eastern Sabah Security Zone (ESSZone), die folgende Regionen umfasst:
- Lahad Datu
- Kunak
- Semporna
- Sandakan
- Kinabatangan
- Beluran
wo Maßnahmen wie eine nächtliche Ausgangssperre für Reisende zu Lande und zu Wasser in Kraft sind.
Darüber hinaus wurde ein großes Militärkontingent mit neuen Polizeistationen, Militärstützpunkten, zwei mobilen und einem permanenten Marinestützpunkt sowie zahlreichen Seepatrouillen in dem Gebiet stationiert.
Zum Militär gehören auch Kampfjets, Hubschrauber und ein Überwachungssystem.
https://en.wikipedia.org/wiki/Eastern_Sabah_Security_Zone
Was merken davon die Touristen, die nach Sabah reisen?
In bestimmten Gebieten Sabahs, insbesondere auf den Inseln Semporna (Mabul, Kalapai, Mataking und Sipadan) und Sandakan (Lankayan), wird der Reisende eine große Anzahl von Militärangehörigen sehen, die in der Gegend patrouillieren.
Kleinkriminalität in Sabah
Malaysia ist ein sehr sicheres Reiseziel, was Kleinkriminalität betrifft.
Wir empfehlen, dass man wertvolle Dokumente (wie z. B. Reisepässe, Reiseschecks, Kreditkarten usw.) vor Abreise einscannt und die eingescannte Kopie als Anhang an die eigene E-Mail-Adresse schickt.
Man kann also mit Sicherheit sagen, dass man jederzeit auf eine sehr hilfreiche Kopie des Dokuments zugreifen kann (was für die Erstellung von Kopien von Dokumenten äußerst praktisch ist), ohne die üblichen Papierkopien verwenden zu müssen.
Weiterhin wichtig ist, keine Wertobjekte im Koffer einzupacken.
Diebstähle am Flughafen sind leider nichtvöllig unbekannt. Gerade elektronische Geräte werden bevorzugt aus nichtverschlossenen Koffern entwendet. Wertsachen wie Handys, Kameras, I-Pads usw. gehören daher ausschließlich ins Handgepäck.
Ist es gefährlich, nach Sabah zu reisen? – Die Gefahr von Terroranschlägen in Sabah
Wie fast überall auf der Welt besteht auch in Malaysia das Risiko, Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden.
In Sabah steht dieses Risiko im Zusammenhang mit den Aktivitäten philippinischer Terrorgruppen. Ein Terroranschlag in Form einer Bombe zum Beispiel ist höchst unwahrscheinlich.
Aber so beunruhigend diese Nachricht auch ist, so ist doch festzustellen, dass es seit 2016 keine Sicherheitsvorfälle mehr gab, von denen Touristen in Sabah betroffen waren.
Die von der malaysischen Regierung ergriffenen Schutzmaßnahmen scheinen die beabsichtigte abschreckende Wirkung zu haben, wenngleich bei der Entscheidung, in die Region zu reisen, sicherlich ein gewisses Maß an Vorsicht geboten ist.
Im Vergleich könnte man leicht schließen, dass Europa viel gefährlicher als Sabah ist.
https://www.consilium.europa.eu/en/infographics/terrorism-eu-facts-figures
Es ist auch gut möglich, dass die wiederholten Warnungen westlicher Regierungen vor Reisen nach Sabah neben dem zweifellos Wunsch, ihren Bürgern vor einem Sicherheitsvorfall zu schützen, auch die nicht so guten politischen Beziehungen verbergen, die sie zur malaysischen Regierung unterhalten.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Malaysia nicht für seine freundschaftlichen Beziehungen zur Regierung in Tel Aviv bekannt ist.
Ein Zufall?
Das glaube ich nicht.