Ihr geht auf Safari nach Indien und möchtet diese mit ein wenig Kultur bereichern?
Indien ist in erster Linie ein kulturelles Reiseziel, und das ist auch bekannt.
Dieses Mal habt Ihr Euch sich ein unkonventionelleres Safari-Ziel ausgesucht als sonst.
Ihr reist nach Indien, um Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Aber wer fährt nach Indien zum ersten Mal, ohne das Taj Mahal einmal mit eigenen Augen nicht sehen zu wollen?
Allerdings solltet Ihr Eure Prioritäten nicht umkehren. Eure Tigersafari sollte in erster Linie eine Tigersafari bleiben. Der kulturelle Teil ist zweitrangig. Das versteht sich so zu sagen wie eine Verlängerung der Safari.
Wir verraten, welche kulturellen Ziele sich Eure Tigersafari durch Indien am besten hinzufügen lassen.
Los geht’s!
Kulturelle Attraktionen, die zu einer Safari in Indien gut passen
1. Taj Mahal (und Agra)
Natürlich steht das Taj Mahal an erster Stelle.
Es gibt nur wenige Menschen, die zum ersten Mal nach Indien reisen und sich bewusst dafür entscheiden, eines der berühmtesten Monumente der Welt nicht zu sehen.
Angesichts der Tatsache, dass das Taj Mahal nur 3 Stunden von Delhi entfernt ist (in einem so riesigen Land wie Indien ist diese Entfernung lächerlich klein), liegt es auf der Hand, einen Besuch des Taj Mahal in die Reiseroute einer Indien-Safari einzubauen.
Das Taj Mahal kann leicht mit einer Safari durch Zentralindien oder Rajasthan kombiniert werden.
2. Delhi
Es versteht sich von selbst, dass für alle Erstbesucher ein ganztägiger Aufenthalt in der Großstadt Delhi mit ihrer unglaublichen Fülle an Monumenten ein Muss auf einer Indien-Safari ist.
Am liebsten schlendere ich durch die verwinkelten Gassen des muslimischen Basar-Viertels von Chandni Chawk, und probiere die Vielfalt der Straßengerichte, die dort zubereitet werden.
Aber Delhi hat so viel zu bieten, dass ein Tagesbesuch nicht ausreicht, um alles zu sehen. Wir ermutigen Euch, die Stadt kennen zu lernen!
3. Jaipur
Wenn Eure Indien Safari nach Westen in den Bundesstaat Rajasthan führt, gibt es nichts Einfacheres, als Jaipur in Eure Reiseroute aufzunehmen.
Jaipur ist die indische Stadt schlechthin und trotz ihrer Größe recht überschaubar. Der Palast der Winde ist die wichtigste Attraktion in der rosaroten Stadt, aber auch das Ajmer Fort sollte auf einem Reiseplan nicht fehlen. Für beides reicht ein ganzer Tag aus.
Abends sollte man unbedingt das Birla Mandir besuchen, um der Abendandacht beizuwohnen. Außerdem ist es empfehlenswert, den Indern nachzumachen, und ins Raj Mandir Kino zu gehen, in dem täglich Bollywood-Filme gezeigt werden.
Wenn Ihr mehr als einen Tag Zeit habt, könnt Ihr im nahe gelegenen Jhalana Leopard Reserve auf Safari gehen, um dort die Leoparden zu beobachten.
4. Khajuraho
Wenn Eure Indien Safari durch Zentralindien im Bundesstaat Madhya Pradesh führt, und Ihr anvisiert, die Parks von Panna, Bandhavgarh, Kanha, Pench und Tadoba anzusteuern, könnt Ihr einen Besuch der beeindruckenden Tempelanlage von Khajuraho problemlos integrieren.
Der antike Tempelkomplex von Khajuraho ist ein unglaubliches Zeugnis der Kunstfertigkeit indischer Bildhauer und wird Euch mit seinen mehr als expliziten Darstellungen von Paaren in allen möglichen sexuellen Stellungen sprachlos machen.
Auf dem Weg nach Khajuraho solltet Ihr nicht vergessen, einen Halt in der mittelalterlichen Stadt Orccha einzulegen.
5. Udaipur und Jodhpur
Udaipur, die Stadt der Flitterwochen und Hochzeiten, ist nicht nur Indiens Hochzeit-Hauptstadt. Der imposante Seepalast mit seiner unglaublichen Fassade, die engen Gassen der Altstadt und vor allem der Pichola-See und die ihn umrahmenden Aravali-Berge machen Udaipur zur indischen Hauptstadt für Romantiker schlechthin.
Das Beste von Udaipur erlebt Ihr bei einem Spaziergang vom Lake Palace zum gegenüberliegenden Ufer des Pichola-Sees, wo man den Sonnenuntergang beobachten kann. Ich empfehle auch, den Hügel zu besteigen, auf dem der Monsunpalast steht, um von dort aus einen schönen Blick auf die Stadt zu genießen.
Nicht verpassen sollte man auch den faszinierenden Jain-Tempel von Ranakpur auf halbem Weg zwischen Udaipur und Jodhpur, ein Juwel kunstvoller hinduistischer Kunst.
Weiter westlich liegt die Wüstenstadt Jodhpur mit dem beeindruckenden Menangarh Fort, das die Stadt von seinem Hügel aus überblickt. Jodhpur wird auch blaue Stadt genannt, weil viele der Häuserfassaden in blau gestrichen sind. Ein Tag reicht aus, um das Fort und den benachbarten Tempel Jhaswant Thada zu erkunden.
Die Städte Udaipur und Jodhpur können in eine Rajasthan-Safari eingebunden werden, die das Leopardengebiet von Bera einschließt.
6. Mumbai
Hauptstadt von Bollywood und wichtigstes Geschäftszentrum Indiens: Mumbai ist Indiens kosmopolitischste Stadt und die einzige in Indien, in der sich der Reisende ein wenig wie im Westen fühlen kann.
Die Metropole ist ein Strudel aus Wolkenkratzern, Autobahnen und horrendem Verkehr, bietet aber auch eine sehenswerte historische Altstadt mit zahlreichen Kolonialgebäuden aus der britischen Ära.
Hierzu zählen das berühmte India Gate mit dem nah liegenden Taj-Hotel. Man findet aber auch einen städtischen Strand, Chowpatty, mit einem guten Streetfood-Angebot (unbedingt das Belpuri zu probieren!), eine Promenade im Stil von Miami (Marine Drive) und einen fotografierenswerten Bahnhof aus der Kolonialzeit (Victoria Station).
Was darf man in Mumbai nicht verpassen?
Daravi Slum: Ihr werdet Eure Augen für eine Realität öffnen, von der Ihr nie etwas geahnt habt. Dabei verlasst Ihr den Slum aus Slumdog Millionär ohne jegliche Vorurteile, mit denen Ihr reinkommen seid (das garantiere ich Euch).
Dhobi Ghat: Die Wäschekaste trifft sich jeden Morgen in der öffentlichen Wäscherei, um die Hotelwäsche zu waschen. Macht ein paar Fotos und beobachtet die kuriose Art und Weise, in der die Wäscher in Indien ihre Wäsche waschen (im Wesentlichen durch Schlagen gegen Steine).
Mumbai bei Nacht: Das Interessanteste passiert in Mumbai nachts (wie in fast jeder anderen Großstadt). Stehte eines Tages um 5 Uhr morgens auf, um zu sehen, wie sich die Stadt auf den neuen Tag vorbereitet. Besucht die Zeitungsausträger, die sich in der Nähe des zentralen Platzes versammeln, den malerischen Blumenmarkt und den Fischmarkt.
Viren von Zamorin of Bombay kann ich wegen seiner extrem ausgefeilten Touren, abseits der touristischen Pfade super empfehlen!
Bandra-Viertel: Hier leben viele berühmte Leute, und das ist auch kein Wunder. Bandra ist das alte portugiesische Viertel von Mumbai und sicherlich die europäischste Ecke von Mumbai. Hier trifft sich die intellektuelle Jugend der Stadt in Bars und Restaurants mit bunten Wandmalereien an den Fassaden.
Es gibt eine große Anzahl von Kirchen in großen schattigen Alleen mit fast keinem Verkehr und eine sehr berühmte Promenade am Meer, die zum Bandra Fort führt und Drehort für eine Reihe von Bollywood-Filmen ist (ich bin ein Bollywood-Fan!).
Besucht ein Bollywood-Studio: Ihr könnt Mumbai nicht verlassen, ohne ein Studio zu besuchen, in dem Fernsehserien oder sogar ein Hindi-Film gedreht werden. Selbst wenn Ihr kein Fan des Genres seid, ist es immer aufregend, denselben Boden mit einer lokalen Filmberühmtheit zu teilen (auch wenn Ihr nicht wisst, wer sie ist).
Beachtet, dass es Indern nicht erlaubt ist, an einer Tour durch ein Bollywood-Studio teilzunehmen (weil sie sich auf den Prominenten stürzen würden).
Ein Teil der Tour besteht darin, einen Dokumentarfilm über Bollywoods-Filmgeschichte zu sehen, einen Song (welchen auch immer Ihr wollt) im Aufnahmestudio aufzunehmen, in dem die berühmten Lieder zu indischen Filmen aufgenommen werden, ein Kleid (oder einen Sari) anzuprobieren und bei einem Dreh dabei zu sein.
Wie man seine Tigersafari in Indien wie ein Profi plant.
7. Kalkutta
Wir schließen den kulturellen Teil einer Indien-Safari mit der drittwichtigsten Stadt Indiens nach Delhi und Mumbai: Kalkutta.
Die Stadt ist mehr als Mutter Teresa und ihre Bettler.
Das heutige Kalkutta ist eine hybride und sehr indische Stadt, in der sich das Alte und das Neue auf ganz besondere Weise vermischen.
Traditionelle Viertel, in denen sich Passanten noch in Rickshaws fortbewegen, die von Menschen gezogen werden, mischen sich mit dem modernen Kalkutta, mit seinen großen Hochhäusern und den von Autos (und Kühen) überfüllten Straßen.
Kalkutta ist auch die wichtigste koloniale Stadt Indiens, zweifellos weil sie die große Hauptstadt des britischen Raj war, und präsentiert eine Reihe von Regierungsgebäuden, die einst eine Funktion in der Regierung des Raj übernahmen.
Aber Kalkutta kann sehr anstrengend sein, weshalb man sich am besten mit dem Auto fortbewegen soll.
Das Beste an Kalkutta sind die Straßenrestaurants und Buchläden (nicht umsonst hat die Stadt den Ruf, die intellektuelle Hauptstadt Indiens zu sein). Außerdem gibt es im historischen Zentrum einen charmanten alten britischen Friedhof, den fast niemand besucht.
Fazit: Nichts ist leichter, als Kultur in eine Indien Safari aufzunehmen. Doch Achtung! Naturliebhaber sollten es mit der Kultur in Indien nicht übertreiben.
Ich hoffe, dass Euch meine Auswahl an kulturellen Attraktionen, die man in eine Indien-Safari einbauen kann, gefallen hat.