Gorillatrekking in Uganda: Wo?
Wo kann man Berggorillas sehen in Uganda?
Wo ist es besser?
Nach den anfänglichen Zögerungen, ob sich Uganda oder Ruanda besser für das Gorillatrekking besser eignet, steht man vor der Frage, in welchem Standort in Uganda bessere Voraussetzungen für die Beobachtung von Berggorillas in freier Wildbahn herrschen.
Die Begegnung mit der uns so eng verwandten Berggorillas ist definitiv eins dieser Gänsehauterlebnisse, die man nie im Leben vergisst.
Uganda, dieses kleine Land im Herzen Afrikas, kann zwar nicht mit dem unglaublichen Tierreichtum seiner Nachbarländer mithalten, aber das sollte den interessierten Afrikareisenden keineswegs davon abhalten, es auf seiner Reiseliste vorzumerken.
Das Land punktet ganz klar mit etwa der Hälfte aller heute noch lebenden Berggorillas, die man bei einem Gorillatrekking besuchen kann.
Ob sich das lohnt? Unbedingt!
Sich den Traum von einem Besuch der letzten Gorillas der Welt zu erfüllen, ist wahrhaftig keine günstige Gelegenheit: Aber eine, die es jeden Cent wert ist.
Dennoch ist im Begriff „Gorillatrekking in Uganda“ viel mehr drin als das Wort vermuten lässt.
Reisekataloge verkaufen ein Gorillatrekking im Bwindi Impenetrable Forest als eine praktisch Pauschalaktivität.
Aktuell gibt es aber fünf unterschiedliche Standorte, wovon das Gorillatrekking möglich ist, jeder mit seinen eigenen Nuancen und Einzelheiten.
Manche Standorte sind zum Beispiel dafür bekannt, besonders schwierig zu sein. Andere locken mit relativ einfache zugängliche Gorillafamilien.
Vorab räumen wir eine wichtige Frage:
Kann man sich die Gorillafamilie aussuchen, zu der man trekken möchte?
Diese Frage ist mit einem klaren „Nein“ zu beantworten.
Früher war dies tatsächlich möglich. Heutzutage kann man bei der Buchung des Gorillatrekkings nur noch den Standort sich aussuchen von jenen, die noch zum Zeitpunkt der Buchung verfügbar sind.
Da sich der Charakter und Schwierigkeitsgrad unter den fünf Gorillatrekking-Standorten äußerst variabel ist, ist bei der Planung daher enorm wichtig, sich vor der Buchung gründlich zu informieren, wo das geplante Gorillatrekking stattfinden soll.
Berggorillas im Standort Bwindi-Buhoma sehen
Lange Zeit war Buhoma Zentrum des Gorillatourismus in Uganda.
Hier hatte man Zugang zu vier unterschiedlichen Gorillafamilien (mittlerweile sind es nur drei.)
Sicherlich aufgrund der langen Gorillasafaritradition findet man in Buhoma noch die größte Lodge dichte Bwindi.
Auch einige der feinsten Luxus-Lodges im ganzen Gorillagebiet haben sich hier angesiedelt, die meisten davon mit einer spektakulären Lage mitten im Urwald.
Das Erwachen vor der atemberaubenden Kulisse eines vom Nebel umhüllten Urwaldgürtels ist eine unvergessliche Erfahrung.
Aber wir kommen zurück zum Wichtigsten: das Gorillatrekking.
Wichtigste Merkmale der drei Gorillafamilien, die man von Buhoma aus erreichen kann, sind:
Sehr lange Eingewöhnung an Menschen
Die Berggorillas hier sind sehr zutraulich – so zahm, dass sie gerne die Gartenanlagen einiger Buhoma-Lodges aufsuchen: Die Bwindi Lodge und die Engagi Lodge in Buhoma sind dafür bekannt, öfters Berggorillas unter ihren Gästen zu begrüßen.
Relativ leichte Zugänglichkeit
Meist innerhalb von maximal 1 Stunde ist man schon bei den Berggorillas. Dies macht Buhoma zu einem Ziel Nummer eins für alle, die sich der eigenen körperlichen Kondition unsicher sind.
Denn seit der dramatischen Preiserhöhung des Gorillatrekkings in Nachbarstaat Ruanda von früheren 750 USD auf 1.500 USD im Juli 2017 hat die Nachfrage von Gorillapermits in Buhoma enorm zugenommen.
So sehr, dass es praktisch nicht mehr möglich ist, verfügbare Permits in Buhoma zu finden.
Es sei denn, man bucht mit zwei Jahren im Voraus.
Dennoch sind die zahlreichen Lodges in Buhoma stets gut belegt.
Wenn nicht in Buhoma, wo unternehmen dann diese Lodgegäste ihr Gorillatrekking?
Berggorillas im Standort Bwindi-Ruhija sehen
Noch im Jahr 2007 war der Urwaldabschnitt von Ruhija, zwei Stunden von Buhoma entfernt und eigentliches immergrünes Herz des Bwindi Impenetrable Forest, Forschern vorbehalten, die die dortigen Berggorilla-Familien studierten.
Bald erkannten aber die Behörden in Kampala, dass man dem Gorillageschäft deutlich mehr Anschub geben konnte, würde man die Berggorillas von Ruhija an herkömmliche Touristen freilassen, die für einen Besuch ordentlich zahlten. Und so wurde dies gemacht.
Von anfänglicher einer Familie sind es mittlerweile drei, die man von hier aus erreichen kann. Alle drei mittelschwer bis schwer zu erreichen. Oft dauert es ganze zwei bis drei Stunden, manchmal aber auch vier, bis man bei den Berggorillas ist.
Wie sonst immer ist das Lodgeangebot in Ruhija eher spärlich, mit ein paar Low-Budgetunterkünfte und zwei Lodges in mittelpreisiger Skala, deren Standards mit denen in Buhoma aber nicht mithalten können.
Das bedeutet, dass das größte Besuchervolumen Bwindis weiterhin in Buhoma untergebracht wird.
Da immer mehr Gäste ihr Trekking in Ruhija bewältigen müssen, bedeutet dies eine tägliche Konvoi-Fahrt von einigen Dutzenden Jeeps, die die lange und beschwerliche Fahrstrecke zwischen Buhoma und Ruhija jeden Tag absolvieren müssen, um Ruhija pünktlich zum Gorillatrekkingstart um 8 Uhr morgens zu erreichen.
Die lange und beschwerliche Fahrt nach Ruhija
In Uganda gibt einige wenige geteerte Straßen, und dafür unzählige Schotterpisten. So eine ist die Piste von Buhoma nach Ruhija: Von Schlaglöchern gesäumt, oft von gefallenen Baumstämmen blockiert und häufig während der Regenzeit unpassierbar.
Bereits kurz nach 5 Uhr ist man raus aus den Federn, noch vor 6 Uhr fährt man ab. Das Frühstück wird zwischen Straßenloch und Straßenloch eingenommen –an Kaffee trinken kann keiner jetzt denken. Unterwegs zeigt sich die imposante Regenwaldkulisse von Bwindi, die zum neuen Morgen inmitten einer dünne und unheimlichen Nebelschicht erwacht.
Nach einer Weile löst sich die anfängliche Aufregung auf, Ungeduld setzt sich ein.
Die Fahrt wird lang.
Man schaut oft auf die Uhr und fragt sich, wie lange es noch dauert bis man ankommt. Und ob man es überhaupt pünktlich schafft. Nur die ganz Entspannten werden ein kurzes Nickerchen machen, um etwas Schlaf von der viel zu kurzen Nacht nachzuholen.
Aber die Angst ist unbegründet: Entweder schafft man es rechtzeitig zum Trekkingschlusszeit, oder die Straße ist aufgrund von heftigen Regenfällen oder Baumblockaden unpassierbar.
In letzterem Fall wird die Uganda Wildlife Authority schnell eine Ersatzfamilie in Buhoma-Raum ermöglichen –auch, wenn dies zwangsläufig bedeutet, dass diese Familie zwei und nicht einmal menschliche Besucher empfängt.
Schließlich will keiner heimfliegen, ohne die Berggorillas nicht gesehen zu haben. Genauso wenig möchte die ugandische Parkbehörde dies, da so was der Ruf Uganda als sichere Berggorilladestination schaden würde.
Auf der Rückfahrt schläft man sicherlich garantiert ein. Getragen vom permanenten Schaukeln, ermüdet von den Anstrengungen des Gorillatrekkings. Und sicherlich mit einem großen zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
Berggorillas in den Standorten Nkuringo und Rushaga sehen
Im Süden von Bwindi, viel zu weit weg, dass man sie von Buhoma aus im Rahmen eines Tagesausflugs erreichen kann, findet man zwei weitere Standorte für das Gorillatrekking in Uganda:
Nkuringo und Rushaga.
Bei Nkuringo versteht man ein kleiner Ortsweiler auf einer unmöglich schlechten Piste, die Nkuringo mit Buhoma in 5 Stunden verbindet.
Nkuringo ist auch der Name der hier ansässigen Gorillafamilie: Eine große Truppe Berggorillas in einer ziemlich unzugänglichen Lage mitten in den Virunga-Vulkanen.
Man muss so ziemlich fit sein, um hier das Trekking zu machen. Entschädigt wird man mit zwei sehr gehobenen Unterkünfte in einer Traumlage (die Nkuringo Gorilla Safari Lodge und die Clouds Mountain Gorilla Lodge.)
Ein wenig weiter östlich findet man den letzten Standort Bwindis: Rushaga.
Ebenfalls landschaftlich spektakulär ist Rushaga, ein großes bergiges Gebiet und Zuhause von aktuell fünf unterschiedliche Gorillagruppen, einige davon recht groß. Trekkings sind in diesem Gebiet auch sehr anstrengend. Eine durchschnittliche Dauer von 3 bis 4 Stunden, bis man die Berggorillas erreicht, ist keine Seltenheit.
Gibt es eine Alternative zur Bwindi?: Berggorillas im Mgahinga Nationalpark sehen
Fast hätte die Gorillafamilie des spektakulären Mgahinga Nationalpark die ruandische Staatsbürgerschaft errungen: Solange und so oft hat sie sich im angrenzenden Parc National des Volcans auf der anderen Seite der Grenze aufgehalten.
Es gab sogar Gerüchte, dass die ruandischen Parkrangers die Familie immer wieder aufgehalten hat, die Grenze nach Uganda zu überqueren.
Aber seit einiger Zeit ist die Mgahinga-Familie wieder in Uganda zurück. Auch jetzt gibt es Gerüchte, dass dieser an deren Rückkehr nach Ruanda gehindert wird: diesmal natürlich von ugandischen Wildhütern.
Wie dem auch sei, das Gorillatrekking in Mgahinga hat sich von unzuverlässig als verläßig gewandelt.
Wie auch die Buhoma-Familien genießt die Mgahinga-Familie über eine sehr lange Eingewöhnungtradition: Ihre Mitglieder sind an Menschen sehr gewohnt und zeigen sich den Besuchern ungestört gerne.
Auch das Trekking ist an sich machbarer als in Nkuringo/Rushaga und eventuell als in Ruhija.
Die eindrucksvolle Landschaftskulisse der Virunga-Vulkane (der Mgahinga-Nationalpark ist Ugandas spektakulärste Park) ist ebenfalls ein großer Pluspunkt.
Vielleicht ist Mgahinga als Standort für das Gorillatrekking eine Überlegung wert?
Es gibt nur eine einzige Lodge in unmittelbarer Nähe: die wunderschöne (und teure) Mount Gahinga Lodge.
Wie fit muss ich für die Gorillatrekkings sein?
Gorillatrekkings sind anstrengend und schweißtreibend, da sie über unebenes und sehr steiles Gelände führen.
Wichtig sind neben einer guten körperlichen Kondition deswegen außerdem Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.
Bitte überschätzt Euch sich nicht! Wanderzeiten von bis zu vier Stunden (insgesamt acht Stunden für Hin UND Rückweg) sind die Regel.
Wir wollen Euch aber selbstverständlich nicht verunsichern, in der Regel haben wir Gäste jeden Alters dabei – der bis jetzt Älteste war bereits weit über 70! Und seither haben alle das Trekking geschafft.
Die begleitenden Wildhüter passen sich Eurem Tempo an und selbstverständlich wird die Gruppe stets zusammengehalten.
Es ist ratsam, sich vor Beginn dieser Reisen mit regelmäßigem Wandern etwas vorzubereiten.
Was passiert, wenn es während der Gorillatrekkings regnet?
Der Bwindi Impenetrable Forest empfängt 2.400 mm Niederschlag im Jahr. Das meiste davon fällt in den regenreichen Monaten von Mitte November bis Mitte Dezember und dann im März und April.
Dennoch außerdem kann es im Regenwald auch in der Trockenzeit immer regnen.
Die lokalen Bedingungen nie so erschwert sein, dass grundlegende Aktivitäten wie das Gorillatrekking gefährdet werden. Langanhaltender Regen ist ungewöhnlich.
Wenn man Regen während des Gorillatrekkings hat, muss man einfach zubeißen und durchhalten! Das Trekking wird deswegen nicht unterbrochen.
Daher ist es besonders wichtig, dass man sich witterungsfest entsprechend gut kleidet.
Wie sollte man sich für das Gorillatrekking ausrüsten?
Regenfeste Kleidung ist ein großes Muss. Eine kleine Liste:
- Gut schnell trockende Wanderstiefel mit robuster, rutschsicherer Profilsohle
- Trekkinghose
- Gamaschen zum Schutz der Hose
- Leichte Regenjacke
- Gärtnerhandschuhe zum Schutz von Dörnern
- Wasserdichter Schutz für die Kamera
Wanderstöcke sind überflüssig, da diese oft zum Hindernis werden.
Nimmt man einen Gepäckträger mit?
Jeden Tag um 8 Uhr morgens versammelt sich eine kleine Gruppe lokaler Einheimischen vor dem Büro der Parkverwaltung.
Sie sind dürftig gekleidet, gehen oft barfuß und vermitteln einen elenden Eindruck. Sie sind Einheimischen aus den Nachbardörfern, die ihr Leben als Gepäckträger für westliche Touristen verdienen.
Bitte unterstützt sie, auch wenn ihr überzeugt seid, euren kleinen Tagesrücksack selbst tragen zu können. Ihre Tätigkeit als Träger ist oft ihr einziger Lebensunterhalt. Und das verlangte Geld für ihre Dienste ist für unsere Verhältnisse eine lächerliche Ausgabe.
Außerdem –und ich zweifle nicht, als euren Kräften – ist das stundenlange Marschieren durch den Urwald ohne ein einziges Kilo schweres Gepäck eine große Erleichterung.
Was kostet ein Gorillatrekking wo?
Ich bin sicher, dass Ihr Euch schon mit dem Thema Kosten bereits auseinandergesetzt habt. Dennoch schadet eine kurze Erfrischung sicher nicht. Hier also noch die kleine Preisliste:
- Uganda: 750 USD
- Ruanda: 1.500 USD
- Demokratische Republik Kongo: 400 USD
Was bekommt man für diese stolzen Teilnahmegebühren?
- 1 Stunde friedliches beisammen sein mit den imposantesten Primaten der Welt, den Berggorillas.
- 1 bis 4 moderates bis anstrengendes Trekking durch einen ursprünglichen intakten Primärregenwald, der auch ohne die Berggorillas Grund genug für einen Besuch ist.
Wie lange voraus buchen
Der Besuch von Berggorillas im Urwald von Uganda wird immer beliebter.
Wenn Ihr plant in der Hauptreisezeit von Januar-Februar und Juli-September zu reisen, empfiehlt es sich, das Gorillatrekking mit länger als 6 Monate (besser wären 8–9 Monate) zu buchen.
Wenn ihr es auf Buhoma als Standort für das Trekking abgesehen habt, dann müsst ihr die Planung schon 18 Monate vor gewünschten Termin rangehen.
In den Besucherarmen Monaten von März-Juni und Oktober-November bekommt man auch recht kurzfristig Permits (auch oft mit nur 6–8 Wochen vor Ankunft), wenn man bei dem Standort nicht sehr wählerisch ist.
Seit 15 Jahren organisieren wir erfolgreich Gorillatrekkings im Bwindi Impenetrable Forest in Uganda. Kontaktiere uns!