Die ideale Vorbereitung auf das Gorillatrekking
Wie können es nicht oft genug wiederholen: Eine gründliche Vorbereitung auf das Gorillatrekking ist schlüssig für den Erfolg.
Immer mehr Menschen erfüllen sich ihren Traum von einer Begegnung auf Augenhöhe mit den sanften Riesen des Urwalds: den unglaublich imposanten und beeindruckenden Berggorillas.
Doch mit den wachsenden Touristenzahlen steigt auch die Anzahl von Menschen an, die schlecht oder null vorbereitet beim Gorillatrekking-Briefing erscheinen.
Bis weit in den 20. Jahrhundert galten die Berggorillas als böse Monster, als abscheuliche Kreaturen, fähig zu jeder erdenklichen Grausamkeit. Nur gut, um sie zu verstopfen und Aschenbecher mit ihren abgehackten Händen daraus zu machen.
Das Unwissen und unverhohlene Ignoranz der Menschen hatte unsere Brüder aus dem Tierreichtum beinah an Rand des Aussterbens gebracht.
Erst die Forschungen von Dian Fossey, deren ihr ganzes Leben dem Studieren dieser Primaten im Dschungel von Ruanda widmete, brachten Licht ins Dunkel und halfen dabei, die vorherrschenden Vorurteile wegzuräumen.
Heute werden Berggorillas als die sanften, friedlichen Menschen angesehen, die sie wirklich sind. Sie stehen auch als Inbegriff der Artenrettung durch die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus.
Ein Trekking durch den immergrünen und undurchdringlichen Urwald des östlichen Läufers des Kongobeckens auf der Spur von Silberrücken und Co ist eins der tiefrührendsten Erlebnisse, die man in Afrika, nein, sogar je im Leben machen kann.
Es ist unglaublich aufregend, in das unheimliche Reich dieser wunderbaren Wesen einzudringen, sich deren Standort anzunähen, wo nur einige wenige Privilegierte pro Tag heran gelassen–genau so, als würde man Audienz bei einem König gewährt.
Doch ein Gorillatrekking ist nicht (und darf auch nicht) für jedermann sein.
Du willst der peinlichen Situation ausgesetzt werden, mit einer Trage durch den Dschungel zu den Berggorillas getragen zu werden (ja! So was kommt tatsächlich vor!)
Menschen in schlechter Gesundheits- und körperlichen Verfassung sollten gefälligst ihre Aufforderungen laut dem Motto „ich habe so viel bezahlt“ aufgeben und heimkehren.
Jetzt bestimmen die Stärksten des Dschungels das Spiel: Nur die gesunden und fitten unter uns haben das Privileg, von den Berggorillas in ihr Reich eingeladen zu werden.
Eine Frage der Kondition: Wie fit muss man für das Gorillatrekking sein?
Vorab räume ich einen möglichen Zweifel ganz klar ab: Gorillatrekkings sind anstrengend und sind schweißtreibend.
Egal, ob man eine, zwei, drei oder vier Stunden seine leidenden Füße durch den kaum sichtbaren Regenwaldböden voranbringen muss: Das Gorillatrekking ist sicher niemals ein leichtes Kinderspiel und erfordert IMMER eine gute, solide Vorbereitung.
Viele überschätzen ihre eigene körperliche Kondition und lernen bei einem Gorillatrekking die alle letzte Grenze ihrer Ausdauerkraft. Andere schaffen es nicht einmal, sich zu überwinden und landen auf eine dürftige Trage.
Bei allem sollte jeder gesunder Mensch, der einen bis drei Monate vor Trekkingsdatum regelmäßig trainiert, gut imstande sein, das Gorillatrekking mitzumachen.
Man liest so viel über Ausrüstung, verschwendet Stunden und Tage bei der Auswahl der passenden Schuhe und oft wird die grundlegendste und wichtigste aller Vorbereitungstipps übersehen:
Trainiere ausreichend und regelmäßig vor deinem Gorillatrekking
Laufe oder jogge einige Kilometer zwei bis dreimal in der Woche. Wenn dies auch noch bergauf und begrünter, desto besser. Und beginne damit drei Monate vor deiner Reise nach Uganda.
Gorillatrekking richtig vorbereiten: nichts für Tollpatschige und Höhen ängstliche
Es ist 8 Uhr morgens. Die Anweisungen wurden in die Runde der eingetroffenen Teilnehmer (in der Regel 24 bis 32 aufgeregte westliche Touristen) gegeben und man legt los, anfänglich auf einem guten, schnellen Tempo auf befestigten Straßen.
Doch irgendwann verwandelt sich die bequeme Straße in einen schlammigen Tierpfad, der sich in das Innere des Dschungels vertieft.
Wie ein chinesischer Drache schlendert sich der oft nichtexistierende Pfad über etliche Bergrücken, die erklommen werden müssen.
Und noch schlimmer: die wieder entklommen werden müssen.
Am höchsten Punkt des Bergkamms angelangt fragt man sich, wie es jemand bloß jemals schaffen kann, nach unten zu kommen. Der Waldboden ist steil, rutschig und befremdlich: Wenn man richtig hinguckt, wimmelt es nur im Laub unter unseren Füßen von Millionen Krabbeltieren.
Wer seine langen Socken über die Hosen gezogen hat, wird vom Ameisenwehr erspart, der seinen Weg in die Beine hochschlägt. Um nicht hinzufallen, hockt man mit stark gebeugten Knien und hält sich an alles fest, was mit einer Wurzel in den Boden verankert ist.
Auch diesmal haben diejenigen, die Gartenhandschuhe tragen, großes Glück, denn sie bleiben von Dörnern und Brennnesseln verschont.
Nach etlichen Malen bergauf und begrünten ist es endlich geschafft. Der Wildhüter bleibt plötzlich stehend und bringt seinen Zeigefinger vor den Lippen.
„Schsss“. Die Berggorillas sind nicht mehr weit. Die Herzen der erschöpften Teilnehmer rasen.
Keiner denkt jetzt daran an den quälenden Rückweg, der irgendwann geschlagen werden soll. Wir legen unseren Tagesrücksack ab und nähren uns den Berggorillas, den Königen dieses gefährlichen, unheimlichen Reich, an.
Die geeignete Ausrüstung für das Gorillatrekking: Was ist unentbehrlich und was überflüssig?
Man muss kein spezialisiertes Outdoor-Geschäft aufsuchen, um sich für das Gorillatrekking auszurüsten. Jeder Wanderliebhaber hat diese wirklich notwendige Gegenstände zu Hause.
Eine kleine Liste:
- Gut schnell trockende Wanderstiefel mit robuster, rutschsicherer Profilsohle. Wenn bis zum Knöchel gut, aber keine Voraussetzung. Wichtiger ist, dass die mitzunehmenden Schuhe hervorragend getragen sind! Kurz vor der Reise frisch gekaufte Anschaffungen werden die Füße kaputt machen.
- Trekkinghose
- Leichte Regenjacke (nicht umsonst heißt der Regenwald so!)
- Gärtnerhandschuhe zum Schutz von Dörnern
- Wasserdichter Schutz für die Kamera
- Tagesrücksack mit 1,5 – 2 L Wasser und Proviant (man weiß ja nie, wie lange das Trekking gehen wird!)
Wanderstöcke sind für das Gorillatrekking nicht zu gebrauchen und können getrost zu Hause zurückgelassen werden.
Gepäckträger mit auf das Gorillatrekking mitnehmen: ja oder nein?
Zugegeben: Man kann sich wie ein ausbeutender Kolonialherrscher ein wenig vorkommen.
Dennoch: Das Anheuern eines Gepäckträgers ist nicht nur eine enorme Auslastung für den Wanderer, sondern auch eine lebenswichtige Unterstützung für die Männer aus der Gemeinde, die ihr Leben damit verdienen.
Außerdem lehnen die Träger auch immer eine helfende Hand, wenn es mal wieder über einen schwierigen Abschnitt gehen muss. Eine unglaublich wichtige Hilfe!
So sicher sie mit dürftigen Sandalen über den unwegsamen, rutschigen, matschigen Boden des Urwalds marschieren, so hilflos und beschwert wir mit unserem teuren modernen Markenschuhwerk aussehen.
Vis-a-Vis mit den Berggorillas: endlich am Ziel unserer Träume angekommen
Wir lassen unser Tagesrücksack auf dem nassen Boden des Dschungels und eilen hinter den Wildhüter her. Nur noch nach weiteren zehn Minuten sind wir am Ziel unserer Träume angekommen.
Was wir davon haben?
Eine Stunde Zusammensein mit den sanften, wunderschönen Berggorillas, die uns als Gäste in ihre Familie aufnehmen.
Die großen Anstrengungen sind im Nu vergessen. Jetzt nur noch Begeisterung, Gänsehaut und ein unbeschreibliches Glücksgefühl, das lange bei uns bleiben wird.
Besucher unterliegen Regeln, die mal in der Theorie relativ streng klingen, in der Praxis aber häufig sich viel flexibler zeigen.
Zum Beispiel:
Theoretisch können Kinder erst ab dem 15. Geburtstag am Trekking teilnehmen (um so Berggorillas vor Kinderkrankheiten zu schützen) – praktisch wird für Kinder, die kurz vor ihrem 15. Geburtstag zum Trekkingdatum stehen, gerne eine Ausnahme gemacht.
Oder theoretisch dürften, erkälte Personen am Trekking gehindert werden (ebenfalls um die Übertragungen von schlimmen Krankheiten auf die empfindlichen Gorillas zu verhindern) – praktisch wird kein Teilnehmer, der nicht so krank ist, dass er auf beide Beine nicht stehen kann, niemals zurückgeschickt.
Theoretisch darf eine jede Familie nur maximal einmal pro Tag von einer Gruppe von maximal acht Personen besucht werden – praktisch werden an Tagen maximaler Auslastung Berggorillafamilien zweimal besucht.
Ferner dürfen wir uns theoretisch maximal mit einem Abstand von 3 Metern an die Berggorillas annähen – praktisch ignorieren Gorillas oft diese Regel: Zu direkten Berührungen Gorilla-Mensch ist mehr als einmal gekommen.
Fazit
Es ist wahr: Ein Gorillatrekking in Uganda oder in Ruanda ist nicht ohne und darf nicht auf der leichten Schulter genommen werden.
Auch die in Wahrheit richtig lockeren Besucherregel, die für mehr Einnahmen durch den sehr lukrativen Gorillatourismus sorgen, lassen mit einem Vorwurf machenden Miene unser Gesicht verziehen.
Dennoch:
Bei den Berggorillas zu Besuch zu sein ist eins der fantastischsten, faszinierendsten, unglaublichsten Begegnungen, die wir Menschen mit unseren Vertretern aus der Tierwelt machen können.
Vielleicht deswegen, weil wir da merken, wie verschwommen diese angebliche Trennlinie zwischen unseren beiden Arten ist.
Mit der richtigen Vorbereitung (und eine realistische Haltung) kannst du auch deinen Traum, Berggorillas in freier Wildbahn zu sehen, erfüllen.
Seit 15 Jahren organisieren wir erfolgreich Gorillatrekkings in Uganda und Ruanda. Kontaktiere uns!