Die ultimative Route zur Erkundung der unglaublichen Nationalparks im Norden von Madagaskar.
Wenn Ihr das Abenteuer liebt und gerne abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs seid, führt Euch diese fantastische Route zu einigen der bekanntesten und empfehlenswertesten Nationalparks im Norden und Nordwesten von Madagaskar.
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Die jahrhundertelange Brandrodung zur Gewinnung frischer Kuhweiden und der unaufhaltsame Vormarsch der Holzindustrie haben einen Großteil des unglaublichen Regenwaldes vernichtet, der einst den größten Teil des madagassischen Waldes bedeckte.
Im Norden der Insel gibt es jedoch noch ein Paradies, das durch die bahnbrechende Abholzung der Holzindustrie entstanden ist.
Der Masoala-Nationalpark beherbergt als größter Park Madagaskars 50% der gesamten Artenvielfalt des Landes und hat sich somit als ein echtes biologisches Labor gewährt. 10 Lemurenarten sind hier gezählt worden, darunter auch die seltsamste von allen: Der Aye Aye, halb Affe, halb Fledermaus, ist ein Überbleibsel der prähistorischen Vorzeit und taucht nur vereinzelt auf. Viel Geduld und eine Portion Glück gehört dazu, um auf diesen scheuen und teilweise skurril anmutenden Exzentriker zu treffen.
Ich lade Euch ein, den wenig bereisten Norden und Nordwesten von Madagaskar zu entdecken. Eine unglaubliche Route durch einen der verstecktesten und unzugänglichsten Orte Madagaskars.
Hier stellen wir Euch die beste Route durch den Norden von Madagaskar vor:
1. Tag: Tana
Ankunft in Antananarivo (von den Einheimischen liebvoll „Tana“) genannt und Transfer ins Hotel.
Empfohlenes Hotel nah dem Airport: Hotel aus Bois Vert
2. Tag: Amber Nationalpark
Flug nach Diego Suarez, der pulsierenden Stadt des madagassischen Nordens.
Vom Flughafen ist es nicht weit bis zur nächsten Etappe, der Kleinstadt Joffreville, nah des bekannten Montagne d´Ambre-Nationalparks, eines der schönsten und interessantesten fotografischen Ziele Madagaskars.
Ambre ist der einzige Park in Madagaskar, den man ohne die Begleitung von einem Parkranger erkunden kann.
Empfohlene Lodge: Nature Lodge
3. Tag: Unterwegs zu den Roten Tsingys
Heute früh steht eine letzte Wanderung im Park auf dem Programm (ca. 3-4 Stunden) zu den Wasser von Atomboka. Anschließend geht es nach dem Mittagessen zum Naturreservat Ankarana, was aus dem madagassischen übersetzt “wo es spitze Steine gibt” heißt. Diese Bezeichnung könnte nicht passender sein:
Herausragende Gebirgsstöcke mit Nadelspitze durchziehen das gesamte Gebiet. Es sind die sogenannten „Tsingy“, verkarsteten Kalksteinspitzen, welche durch den erodierenden Witterungseinfluss von Jahrtausenden entstanden sind. Im messerscharfen Labyrinth sind zehn Lemurenarten und bis 90 Vogelarten zu Hause.
Unterwegs zum Reservat werden die berühmten „Rote Tsingy“ besucht, ein schönes Fotomotiv. Weiterfahrt nach Ankarana.
Empfohlene Lodge: Relais Ankarana
4. Tag: Im Ankarana Nationalpark
Der heutige Tag wird für den Besuch Ankaranas verwendet.
Es lohnt sich besonders, sich in der üppigen Trockenwald-Vegetation zwischen den Tsingys umzusehen. In den Baobabs, Pachapodien und Schraubenpalmen verstecken sich oft Lemuren und Chamäleons.
Empfohlene Lodge: Relais d Ankarana
5. Tag: Ambilobe
Heute macht Ihr einen letzten Streifzug zu Fuss durch den Ankarana Natioinalpark (ca. 3-4 Stunden.) Nach dem Mittagessen setzen wir die Fahrt Richtung Ambilobe fort, einem hübschen und wohlhabenden Städtchen.
Empfohlene Lodge: Iharana Bush Camp
6. Tag: Das unzugängliche Daraina Reservat
Heute werden Eure guten Nerven auf eine harte Probe gestellt.
Diese selten befahrene und durchaus strapaziöse Fahrt nach Westen führt durch eine imposante Gebirgslandschaft. Die ca. 180 km lange Nationalstraße 5 befindet sich in einem wirklich miserablen Zustand.
Da sie die einzige Verbindungsstraße im Norden Madagaskars darstellt, müssen alle Versorgungsgüter und Personen diesen Weg benutzen. Aufgrund der katastrophalen Straßenverhältnisse geschieht es nicht selten, dass man Lastwagen und Bussen begegnet, die einfach stehen geblieben sind.
Ein guter Allradwagen ist für die Bewältigung der Strecke einfach unentbehrlich!
Das Reservat wird von der madagassischen Umweltorganisation „Fanamby“ finanziert und verwaltet.
Empfohlenes Camp: Tattersalli
Wichtiger Hinweis: Momentan steht „Fanamby“ vor einer schweren Finanzierungskrise. Der NGO läuft langsam das Geld aus, um Daraina weiterhin in der Zukunft zu schützen. Insbesondere seit dem Gold in der Gegend gefunden wurde, sind die Behörden in Tana nicht länger bereit, Geld für das Schutzgebiet auszugeben. Ein Kollege von uns besuchte Daraina vor drei Wochen und hat von zahlreichen Goldgräbern berichtet, die sich bereit in der Gegend niedergelassen haben. Um so sehr ist Ihr Besuch wichtig! Nur mit dem weiter bestehenden Interesse der Öffentlichkeit für Daraina und seine extrem gefährdeten Goldkronen-Sifakas, haben die Tiere eine Chance zum Überleben.
7. Tag: Die Goldkronen Sifakas von Daraina und Weiterfahrt nach Vohemar
Im ca. 250.000 Ha großen Trockenwald von Daraina, lebt eine außerordentlich seltene Lemurenart.
Der Goldkronen-Sifaka ist mit seinem goldgelben Fell und seiner herausragenden schwarzen Schnauze der Star des Schutzgebietes.
Diese unmittelbar vom Aussterben bedrohte Lemurenart hat in diesem kleinen Verbreitungsraum einen letzten Zufluchtsort gefunden und kann hier hervorragend beobachtet werden.
Goldkronen-Sifakas springen und hangeln sich am helllichten Tag durch die Baumkronen. Aber auch sie kommen den Besuchern sehr nah, stets mit dem Hintergedanken, Leckereien aus dem Tagesrucksack zu klauen.
In Begleitung von örtlichen Guides der Organisation „Fanamby“, welche sich dem Studium und Schutz dieser schönen Lemuren widmet ist, streift Ihr durch das Waldgebiet am frühen Morgen und fotografiert die zutraulichen, fast frechen Tiere.
Danach setzt Ihr Eure Reise an die Ostküste fort. Am Nachmittag fahrt Ihr über eine teils gut geteerte Strasse durch Gewürzanbaugebiete, Vanilleplantagen, Kokosplantagen und Reisfelder nach Vohemar. Im Gegensatz zum Landesinneren ist hier an der regenreichen Ostküste alles in sattes Grün getaucht. Ab und zu zeigt sich der höchste Gipfel Madagaskars in der Ferne.
Empfohlenes Hotel: Hotel Baie d’Iharana
8. Tag: Andapa, Eingngstor zum Marojejy Nationalpark
Über die Stadt Sambava, wo der Besuch einer Vanilla-Plantage eingeplant ist, geht es weiter ins Landesinnere nach Andapa, Eingangstor zu den Urwälder des Majorejy-Nationalparks.
9. Tag: Trekking im Majorejy-Nationalpark
Heute fahrt Ihr ca. 30 km in östliche Richtung nach Manantenina, Eingangstor zum bemerkenswerten Majorejy-Nationalpark.
Nach dem sich das Begleitteam in Mantanenina gebildet hat, beginnt Ihr zu marschieren. Nach 4,5 Kilometer zu Fuß erreicht man den Parkeingang. Von hier aus sind es noch 4 Kilometer zum Camp 1. Camp 2 ist noch 1,5 Stunde entfernt und liegt viel höher. Die letzten 900 Meter involvieren einen mühsamen Anstieg, doch die Anstrengungen lohnen: bei heiterem Wetter präsentieren sich atemberaubende Anblicke auf den hoch den aufragenden Marojejy Gipfel und die umliegenden Urwälder.
Empfohlene Lodge: Camp 2 Marojejia
10. Tag: Trekking zu den Seidensifakas
In den frühen Morgenstunden geht Ihr auf der Suche der scheuen und wunderschönen Seidensifakas. Anschließend wandert Ihr zurück zum Camp 1. Nach dem Mittagessen geht Ihr zu Fuß zum schönen Humbert Wasserfall. Nach Einbruch der Dunkelheit empfiehlt sich eine Nachtwanderung in der Umgebung Eures Camps.
Empfohlene Lodge: Camp 1 Mantella
Tag. 11: Sambava
Heute wandert Ihr zurück nach Mantanenina. Danach besteigt Ihr Euren Wagen und fahrt wieder in östlicher Richtung nach Sambava.
Empfohlenes Hotel: Hotel Carrefour
12. Tag: Tana nochmal
Leider hat Air Madagascar den Flugverkehr zwischen den Städten Sambava und Maroantsetra eingestellt, so dass Ihr nach Tana zurückfliegen müstn und am nächsten Morgen von Tana nach Maroantsetra fliegt. Achtung: Diese Verbindung ist nur an Sonntagen möglich.
13. Tag: Nosy Mangabe
Ihr fliegt nach Maroantsetra, dem Eingangstor zum Masoala-Nationalpark und der Lebensader der Bucht von Antongil. Maroantsetra ist ein hübsches Provinzstädtchen, das vom Duft der Vanille und den Nelken umgeben ist. Auf der Bootsfahrt nach Tampolo besucht Ihr die Insel Nosy Mangabe. Ihr erkundet das Naturschutzgebiet während einer dreistündigen Wanderung und entdeckt vielleicht die fünf hier lebenden Lemurenarten. Übernachtung im Zelt.
14. – 19. Tag: Masoala Nationalpark
Der Masoala Nationalpark ist ein Juwel an der Ostküste Madagaskars. Der zum Teil noch unerforschte Regenwald ist sicherlich einer der vielfältigsten der Insel und bietet Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wie den roten Vari, den Schlangenadler und die einzige auf Madagaskar vorkommende Insekten fressende Kannenpflanze.
Wer Taucherbrille und Schnorchel mitbringt, kann sich hier auch am Korallenriff vergnügen, während die anderen im Fluss baden. In der zauberhaften Bucht von Antongil fühlt man sich schnell ins 16. Jahrhundert versetzt.
Empfohlene Lodge: Masoala Forest Lodge
20. Tag: Wieder in Tana
Rückfahrt nach Maroantsetra und Rückflug nach Tana.
Empfohlenes Hotel: La Varangue
Unsere Route durch den Norden von Madagaskar in groben Zügen:
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