Um auf Tigersafari in Indien zu gehen, musst du sehr gut vorbereitet sein. Denn Safaris in Indien haben nichts mit afrikanischen Safaris zu tun. In diesem Artikel verrate ich dir alles, was du wissen musst, um die Enttäuschung deines Lebens zu vermeiden.
Viele Tierfans kommen nach mehreren Safaris auf dem afrikanischen Kontinent nach Indien.
Es ist durchaus normal, dass nach dem Anblick von Löwen, Leoparden, Elefanten und den anderen ikonischen Arten der afrikanischen Savanne früher oder später Tiger sehen wollen.
Das Herz eines jeden Tierliebhabers schlägt höher, wenn er hofft, einen wilden Tiger zu sehen.
Das Problem ist, dass viele Menschen den Fehler machen, zu erwarten, dass Indiensafaris ein ähnliches Erlebnis wie Afrika Safaris anbieten.
Und das ist ein großer Fehler.
Eine Safari in Indien ist nicht vergleichbar mit einer Safari in Afrika.
Im Folgenden werde ich kurz die wichtigsten Unterschiede zwischen Indiensafaris und Afrikasafaris erläutern, damit du weiß, was du aus deiner Indiensafari erwarten kannst und was nicht.
Auf Tigersafari in Indien: du musst wissen, dass die Nationalparks in Indien klein sind.
Die Größe spielt doch eine Rolle
Die Nationalparks Indiens sind klein im Vergleich zu den unglaublich großen Wildnisgebieten des afrikanischen Kontinents.
Das ist nicht überraschend: Indien muss Platz für die 1,4 Milliarden Menschen, die in diesem Land leben.
In einem so überbevölkerten Land gibt es für die Natur nicht viel Platz, um sich auszudrücken.
Im Gegensatz scheinen die afrikanischen Parks, manche von denen größer als manche europäische Länder, endlos.
Angesichts des enormen Bevölkerungsdrucks in Indien ist das Land nicht in der Lage, so große Schutzgebiete einzurichten.
Auf Tigersafari in Indien: du musst wissen, dass der Naturschutz Priorität hat, der Ökotourismus nicht.
Seien wir ehrlich, Indien ist eine G20-Macht mit einem starken Industrie- und Energiezweig, in dem der Tourismus zwar einen wichtigen Platz im Bruttoinlandsprodukt des Landes einnimmt, aber der Agra- und Taj Mahal-Tourismus, nicht der Tiger-Ökotourismus.
Die Nationalparks werden von einer Parkverwaltung verwaltet, die allein nach vermeintlich konservativen und oft willkürlichen Kriterien entscheidet, was sie im Interesse der Tiere für richtig oder falsch hält.
Indien ist eines der bürokratischsten Länder der Welt, und die Verwaltung der Parks bilden da keine Ausnahme.
Safaris in Indien unterliegen einer Vielzahl von unumstößlichen Regeln, an die sich jeder zu halten hat.
Hier sind die Regeln, an die jeder Besucher eines Nationalparks in Indien sich halten muss:
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 1
Die Parks haben ganz klare Öffnungszeiten
Um den gefährdeten Tigerbeständen einen stressfreien Lebensraum zu verschaffen, ohne stets den ununterbrochenen Klicks der Fotokameras ausgesetzt zu sein, sind die Nationalparks nur früh morgens und am frühen Nachmittag für 3-4 Stunden geöffnet.
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 2
Das Betreten eines Tigerreservats bedarf eines personenbezogenen Safaripermits
Pirschfahrten in den indischen Reservaten unterliegen strengen Richtlinien der Parkverwaltungen.
Die Buchung einer Safari in einem Nationalpark erfordert das Ausstellen eines Safaripermits, welches ab 3 Monate vor Safaridatum gebucht werden kann und auf den Namen des Safarigastes ausgestellt wird.
Dieses Safaripermit beinhaltet für den Safarigast einen Platz in einem Jeep (geteilt mit anderen Gästen oder mit exklusiver Wagennutzung, je nach gezahltem Preis) und erlaubt ihm das Betreten des Parks für 3-4 Stunden nach Öffnung.
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 2
Safaripermits erlauben nur eine bestimmte Route
Die Safaris zum Befahren einer angelegten Route innerhalb des Parks in Indien sind klein und neigen zur Überfüllung. Um die Jeeps pro Safarizeit besser auf der gesamten Fläche aufzuteilen, wurden kleine Gebiete innerhalb der Nationalparks für Touristen angelegt, die man auf einer Safari nicht verlassen kann.
Man wird einer bestimmten Zone oder sogar einer Route innerhalb einer Zone zugeteilt, welche ein Jeep befahren kann.
Die Anzahl von Safarijeeps pro Safari (morgens oder nachmittags) und pro Route ist klein und wird nicht überschritten.
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 3
Nur 20 % des Parks ist geöffnet
So groß ein Nationalpark auf der Landkarte auch sein mag, das zählt für einen Besuch überhaupt nicht. Denn nur 20 % der Fläche der Nationalparks in Indien sind für den Tourismus geöffnet. Die restlichen 80 % sind den wilden Tieren vorenthalten und kann man sie nicht betreten.
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 4
Tiger locken viele Besucher
Die Anzahl der Gleichgesinnten mit gemeinsamen Interessen ist sehr groß.
Auf die vielen Tigerfans aus dem Westen stoßen immer mehr Inder der wachsenden zahlungskräftigen Mittelklasse, die auch die Chance nicht versäumen möchten, einmal die gestreifte Raubkatze vor ihrer Ausrottung zu sehen.
Zwar wurde die Anzahl der zugelassenen Jeeps pro Pirschfahrt stark limitiert, doch bei den zugewiesenen kleinen Flächen ist es kein aber Wunder, wenn sich ein Dutzend Jeeps um einen Tiger versammeln.
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 5
Die Lodges befinden sich außerhalb der Parkgrenzen
Die indischen Reservate sind klein und haben keinen Platz für Safari-Lodges. Die Parkverwaltung unterhält innerhalb der Parkgrenzen manche einfache Herbergen, häufig ehemalige Jägerhütten aus der Kolonialzeit, die aber häufig unter der Aufsicht von untrainiertem Personal und mit sehr dürftigen Hygienestandards stehen.
Hier trauen sich nur ganz mutige Einheimische rein.
Man zieht daher in schöne Safari-Lodges (einige davon im afrikanischen Stil), die ausnahmslos außerhalb der Parkgrenzen liegen.
Am besten man bucht eine, die nicht zu weit vom Parkeingang liegt, um Schlangen vor dem Öffnen der Park Tore zu meiden.
Tigersafaris in Indien: Besucherregel Nummer 6
Mowglis dichte Dschungelwildnis
Die indischen Wälder sind nicht die afrikanische Savanne, in der sich ein riesiges, flaches, unverbautes Gebiet kilometerweit vor Ihren Augen ausbreitet.
In Indien könnte ein Tiger nur wenige Meter von dir entfernt sich im Unterholz verstecken und du würdest es nicht einmal merken.
Ich sage es dir, weil es mir selbst passiert ist.
Aufgrund der Beschaffenheit der Vegetation im indischen Dschungel können Tiger nur auf der Straße, die der Jeep durchfährt, oder auf einigen wenigen Lichtungen gesichtet werden, die sich im Gelände auftun und oft von einem See oder einem Wasserloch begleitet werden, in dem sich die Tiger im Sommer abkühlen.
Indiensafaris versus Afrikasafaris
Bei einem solchen Vergleich kann Indien nur verlieren.
Bei dem unglaublichen Bevölkerungsdruck, der wachsenden Anzahl von einheimischen Touristen und der relativ kleinen Größe der für Touristen zugänglichen Zonen der indischen Nationalparks ist eine Tierbeobachtung, welche z. B. mit den Safari-Erlebnissen in Afrika mithalten kann, einfach nicht möglich.
Leg auf deiner Indiensafari den Vergleich mit Afrika komplett weg.
Denn das wird dich nur enttäuschen.
Mach eine Übung in Demut und denk daran, dass du nicht allein bist.
Auch wie du, gibt es eine Vielzahl von Menschen, die Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum sehen wollen, und das sind nicht nur Ausländer. Auch die wohlhabende indische Mittelschicht sehnt sich danach, ihr berühmtestes Nationaltier in freier Wildbahn zu beobachten.
Bei einer geschätzten Population von etwa 3.000 Tigern und Hunderttausenden von Besuchern gibt es keinen anderen Ausweg als die strikte Einhaltung strenger Besucherregeln, um den größten Stau von Jeeps um einen einzigen Tiger zu vermeiden (und selbst dann ist es nicht ungewöhnlich, bei jeder Sichtung 30 oder mehr Fahrzeuge zu zählen).
Keine Touristen in die indischen Nationalparks zu führen, würde für die Tiger allerdings ihre garantierte Ausrottung bedeuten. Denn nur wenn sich lukrative Einnahmen aus dem Tiger-Tourismus erwirtschaften lassen, werden die Katzen halbwegs sicher vor ihrer kompletten Dezimierung geschützt.
Jetzt, wo Du weiß, was du von Indiensafaris erwarten kannst wie Safaris in Indien ablaufen, fragst du dich sicherlich:
Welches sind die besten Nationalparks in Indien, um Tiger in freier Wildbahn zu sehen?
Hier sind meine Top 6:
1. Tadoba-Nationalpark
Die größte Konzentration von Tigern in freier Wildbahn
Noch vor zehn Jahren hatte niemand von diesem abgelegenen Nationalpark drei Stunden südlich der Stadt Nagpur im indischen Bundesstaat Maharastra gehört.
Dank der Pionierarbeit von bemerkenswerten Tierschützern wie Aditya Dhanwatay (Gründer der Tiger Trails Lodge, der ersten Safari-Lodge des Parks) wurde Tadoba aus der Vergessenheit geholt und nimmt heute seinen rechtmäßigen Platz auf dem Podium der besten Tigerparks in Indien ein.
Die Menschen kommen nach Tadoba, weil der spärliche Sekundärwald des Parks es ermöglicht den Tiger in seiner Gesamtheit zu sehen. Der Tiger ist in seinem ganzen Körper zu sehen und nicht bloß nur sein Schwanz oder seine Ohren wie in den dicht bewaldeten Parks.
Aufgrund des Überflusses an Beutetieren wuchs die ursprüngliche Tigerpopulation in Tadoba bald so stark an, dass Tadoba heute mehr Tiger beherbergt als jeder andere Park in Indien.
Ihre Zahl ist sogar so groß, dass viele von ihnen die Parkgrenzen verlassen mussten, um sich in den umliegenden Pufferzonen niederzulassen.
Heute gibt es in Tadoba einige Pufferzonen, in denen mehr Tiger leben als im Herzen des Parks selbst.
Im Park selbst gibt es nur eine zentrale Zone (die so genannte Core Area), mit einigen Tigerinnen wie Maya, so sehr an die Anwesenheit von Autos gewöhnt, dass sie sich nicht einmal die Mühe mach, aus dem Weg zu gehen, wenn Autos kommen. Die Fotomöglichkeiten sind wunderbar.
In Tadoba stellt sich nicht die Frage, ob man den Tiger gesehen hat, sondern wie viele Tiger man gesehen hat.
Leider hat sich das Tigerglück von Tadoba schnell herumgesprochen.
Taboda ist nicht mehr der geheime Ort, der er einmal war, und heute zieht er eine große Zahl einheimischer und ausländischer Touristen an, die den Tiger sehen wollen.
In der Nähe eines Tigers kann man mit 30 oder mehr Jeeps rechnen, die Schlange stehen, um eine gute Position für Fotos zu ergattern.
Neben Tigern bietet Tadoba auch gute Chancen, indische Wildhunde und Lippenbären zu sehen.
Am besten ist es, fünf oder sechs Safaris in Tadoba zu unternehmen, wobei man das zentrale Gebiet mit den an den Park angrenzenden Pufferzonen mischt.
2. Kanha-Nationalpark
Hier hat die BBC den Dokumentarfilm “Land of Tiger” gedreht
In vielerlei Hinsicht verkörpert der Kanha-Nationalpark die Seele Zentralindiens.
Es handelt sich um einen sehr großen Park mit vier für Besucher zugänglichen Bereichen, einer bemerkenswerten Dichte an Pflanzenfressern und einer hohen Anzahl an Tigern, die aufgrund des fehlenden dichten Waldes sehr gut beobachtet werden können.
Die Tiger sind auch sehr an Besucher gewöhnt und können oft gesehen werden, wenn sie die Straße überqueren, entlang der Straße laufen oder einfach auf dem Boden liegen.
Die besten Gebiete sind Kanha, im Herzen des Parks, und Mukki, im Süden des Parks. Idealerweise solltest du zwei Pirschfahrten in beiden Gebieten unternehmen, um deine Möglichkeiten auf eine Sichtung zu maximieren.
In der Gegend von Mukki und während der Blütezeit des Mahua-Baums im April ist es auch möglich, indische Lippenbären in Mukki zu sehen.
Ein weiteres Plus von Kanha ist seine lange Tradition in der Welt der Safaris. Aus diesem Grund ist das Angebot an sehr guten Safari-Lodges (den besten des Landes) sehr groß. Meine Lieblingslodges in Kanha sind das Shergarh Camp und die Flame of the Forest Lodge.
3. Ranthambore-Nationalpark
Die Tiger, die am meisten an Besucher gewöhnt sind
Der Ranthambore-Nationalpark im Bundesstaat Rajasthan ist zweifellos das meistbesuchte Tigerreservat in Indien.
Der Park blickt nicht nur auf eine lange Geschichte des Schutzes dieser bedrohten Tierart zurück. Wer kennt Valmir Thapar von Land von Tiger BBC Dokufil nicht? Außerdem befindet sie sich in der touristischen Region Indiens schlechthin.
Wer hat noch nicht von der rosa Stadt Jaipur gehört? Von der Wüstenfestung von Jaisalmer? Von den majestätischen Palästen der Rajputen?
Mehr als jeder andere Bundesstaat in Indien verkörpert Rajasthan wie kein anderer das Bild, das wir alle von Indien haben.
Orientalische Paläste, nach Gewürzen duftende Basare, Frauen in reichen Saris, unwirtliche Wüsten, Kamelmärkte voller Männer mit Turbanen.
Das ist auch der Grund, warum der Park so viele Besucher anzieht.
Aufgrund der langen Tradition des Tourismus werden alle Tiger im Ranthambore-Park inmitten von Autos voller Touristen geboren, die Fotos von ihnen machen.
Sie sind so sehr an Menschen gewöhnt, dass schon einige berühmte Tiger dort waren, die die Jeeps als Versteck für ihre Jagd nutzten.
Deshalb ist es vergleichsweise einfach, Tiger zu sehen (und zwar nicht nur als orangefarbenen Fleck im Unterholz, sondern den ganzen Körper, mitten auf der Straße).
Der Park ist (wie viele indische Parks) in Zonen unterteilt, und nicht alle sind gleich gut geeignet für eine Tigerbegegnung.
Informiere dich vor der Buchung über die beste Route, um sicherzugehen, dass du dort einen Platz bekommst.
4. Bandhavgahr-Nationalpark
Der schönste Dschungel Indiens
Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es im dichten zentralindischen Dschungel von Bandhavgarh mehr Tiger pro Quadratkilometer als in jedem anderen Nationalpark Indiens.
Seit Bandhavgarh von Tadoba überholt wurde, ist dies nicht mehr der Fall. Aber der Bandhavgarh-Park beherbergt trotz seiner relativ kleinen Fläche immer noch eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Tigern.
Dies war nicht immer der Fall.
Es gab einige Jahre, in denen eine sehr hohe Sterblichkeitsrate der Pflanzenfresser im Park den Rückgang der Tigerzahlen auslöste.
Und es gab auch eine Zeit, in der das plötzliche Auftauchen von wilden Elefanten im Park zu einem sofortigen Rückgang der Tigersichtungen führte, da die Bandhavgarh-Tiger, die noch nie in ihrem Leben wilde Elefanten gesehen hatten, vor der Anwesenheit dieser riesigen Dickhäuter zurückschreckten.
Heute jedoch ist Bandhavgahr wieder ein Höhepunkt auf jeder Safari-Reise in Zentralindien.
Der Laubwald hier ist ebenfalls wunderschön und beherbergt viele Wildtiere.
Es gibt drei Zonen im Park, und alle sind gleich gut geeignet, um Tiger zu sehen (je nach Jahr ist eine besser als die andere).
Finde heraus, welche Route die besten Chancen bietet, wenn du deine Permits drei Monate vor deiner Ankunft buchst. Du wirst nicht enttäuscht sein.
5. Kaziranga-Nationalpark
wo Tiger und Nashörner koexistieren
Von allen indischen Nationalparks ist Kaziranga in der abgelegenen nordwestlichen Ecke von Assam, nicht weit von Bhutan und Myanmar entfernt, derjenige, der Afrika am meisten ähnelt.
Der Grund dafür sind die ausgedehnten Graswiesen mit meterhohem Elefantengras, das im Februar verbrannt wird, damit frisches Gras wächst.
Die grasbewachsenen Wiesen und die sumpfigen Gebiete beherbergen eine reiche Tierwelt. 2.500 indische Nashörner, die Hälfte aller Nashörner dieser Unterart auf der Welt, leben in diesem Nationalpark, der von einer Armee bewaffneter Parkwächter geschützt wird, die Tag und Nacht über ihr Überleben wachen.
Das Geheimnis der erstaunlichen Ausbreitung und der Erholung der Bestände dieser ikonischen Art liegt in der Politik “erst schießen, dann fragen”, die die Regierung von Assam, dem Bundesstaat, in dem der Park liegt, seit der Eröffnung des Parks konsequent verfolgt.
Diese Politik mag extrem erscheinen, aber sie hat sich bewährt.
Die Angst, erschossen zu werden, die die Ranger den Menschen eingeflößt haben, hat dazu geführt, dass die Wilderer in Kaziranga nicht mehr aktiv sind. Die Folge: Nicht nur Nashörner, sondern auch Elefanten und Tiger vermehren sich in Kaziranga.
Die Zahl der hier lebenden Pflanzenfresser ist spektakulär. Tiger (etwa hundert) haben ihren Tisch in Kaziranga gedeckt.
Die Chancen, in Kaziranga Tiger zu sehen, sind ausgezeichnet, wenn auch nicht garantiert. Die besten Gebiete dafür sind das zentrale, westliche und das weniger besuchte Burrapahar-Gebiet im äußersten Westen des Parks.
Kaziranga ist auch wunderschön, mit seinen Sümpfen, in denen Elefantenherden baden, seinen ausgedehnten Graslandschaften, in denen es von Büffeln und Nashörnern wimmelt, und seiner üppigen Vogelwelt mit einer außergewöhnlichen Anzahl von Raubvögeln.
6. Satpura-Nationalpark
Das bestgehütetes Geheimnis (noch)
Wenn es ein bestgehütetes Geheimnis in der Tigerfans-Community gibt, dann ist es Satpura.
Der Name Satpura bedeutet sieben Gebirgszüge und der Name bezieht sich auf die riesige Bergkette, die sich einst von der Malabarküste südlich von Mumbai über ganz Indien bis zum Himalaya erstreckte.
Satpura ist der größte Nationalpark im gesamten Bundesstaat Madhya Pradesh und liegt wie ein riesiger ovaler Fleck mitten im Herzen Indiens.
Aufgrund seines hügeligen und welligen Geländes mit einem dichten, farnartigen Regenwald, der manchmal an mitteleuropäische Wälder erinnert, war Satpura schon immer ein Brutgebiet für Leoparden und indische Lippenbären.
Jahrelang kamen Wildtierliebhaber nach Satpura, um diese beiden Arten zu beobachten.
An den steilen Hängen im östlichen Teil des Parks, dem so genannten Madhei-Gebiet, sollen sich bis zu zweihundert Leoparden aufhalten.
Satpura wird im Norden vom mächtigen Denwa-Fluss flankiert, der sich während des Monsuns über viele hundert Meter ausdehnt und während der Trockenzeit im April und Mai fast vollständig verschwindet.
Am Ufer dieses Flusses, gegenüber dem Park, befinden sich die einzigen Safarilodges von Satpura.
Der Nationalpark ist auch ein Tigerreservat, und es gibt etwa siebzig Tiger in dem Park. Der Mangel an natürlichen Beutetieren, die in den raueren Gebieten des Parks leben können (nur Gaurs und Sambarhirsche können hier leben), bedeutet jedoch, dass keiner dieser Tiger sein Revier im Madhei-Gebiet hat.
Wenn du viel Glück hast, kannst du einen Tiger frühmorgens beim Durchqueren des Madhei-Parks in Richtung Westen sehen.
Satpura-Tiger leben im westlichen Teil des Parks, der Churna genannt wird und an den westlichsten, flacheren Teil des Bori Wildlife Reserve angrenzt, wo die wunderschöne Bori Safari Lodge liegt. Hier haben Tiger neben Sambar-Hirschen und Gauren, auch Nilgai (so genannte Blue Bulls) eine große Anzahl von Axis-Hirschen als Nahrung finden.
Das Churna-Gebiet wurde kürzlich für den Tourismus erschlossen.
Deshalb sind die Tiger von Churna und Bori noch sehr scheu und nicht an die Anwesenheit von Jeeps gewöhnt, sodass es schwierig ist, sie zu sehen.
Obwohl die Tigerbeobachtung in Satpura nicht so garantiert ist wie in anderen berühmten Parks in Zentralindien, wenn du mal einen siehst (den ganzen Tiger, und nicht nur einen orangefarbenen Fleck im Unterholz), wirst du den Tiger praktisch für dich allein haben, ohne die Sichtung mit vierzig anderen Fahrzeugen teilen zu müssen, die um die beste Position konkurrieren.
Reist Du zum ersten Mal nach Indien? Mach Dich bereit für den Kulturschock Deines Lebens. Franzi von Coconut Sports hat ihre lustigsten (und nicht so lustigsten) Eindrücke von ihren Indien-Reisen hier geteilt.