Bist Du ein Uganda-Kenner und suchst nach Geheimtipps für Deine nächste Uganda-Reise?
Dann bist Du hier goldrichtig.
Ich verrate dir sechs wundervolle Plätze, die auf dem Programm deiner ersten Uganda-Reise garantiert nicht standen und die unbedingt lohnen, dahin auf deiner zweiten (und vielleicht nicht letzter) Uganda-Reise zu fahren.
Einmal Uganda, immer Uganda
Du warst schon mal in Uganda und hast dich in die grüne Perle Ostafrikas verliebt? So sehr, dass du zum Ende deiner Reise damals zu dir versprochen hast, noch mal nach Uganda zurückzukehren?
Du hast damals eine typische zweiwöchige Tour durch das ganze Land gebucht, bei der alle wichtigen Höhepunkte abgehackt sind und hast dich dabei immer wieder geärgert, so früh von dieser wunderschön gelegenen Lodge mit der Traumaussicht abzureisen oder vorbei an wahrhaftig spektakuläreLandschaften zu fahren, ohne Anhalt zu machen.
Jetzt möchtest du ein zweites Mal nach Uganda reisen und dabei zu diesen besonderen Plätzen, an denen du dein Herz verloren hast, wieder besuchen, um die Umgebung mit Muße und zeitintensiver zu erkunden.
Die Grundlagen kennst du ja: Gorillatrekking und Schimpansentrekking hast du schon gemacht. Vielleicht hast du auch genug gespart, um dir eine zweite Visite bei den Berggorillas auch diesmal zu gönnen. Oder du möchtest auch in noch anderen abgelegeneren wenig besuchten Ecken dieses wunderbaren kleinen Lands reisen und suchst nach Tipps im Internet, wo es sich lohnt, einen kleinen oder großen Abstecher zu unternehmen.
Uganda, das facettenreiche Land mit dem Tausend Gesichter, lohnt immer einen zweiten Besuch.
Es geht los!
1. Geheimtipp für eine besondere Uganda-Reise: die Märchenwälder des Ruwenzori Gebirges
Der Urwald ruft
Märchenwälder wie auf einer Erzählung über Feen, Elfen und Gnomen, riesige meterhohe faszinierende Pflanzen, die du noch nie im Leben gesehen hast, sich von 50 Meter hohen Bäume abseilende Lianen, so viel grüner Moos auf den Steinen, die diese wie ein saftiger dicker Teppich bedeckt, rauschende Wasserfälle, weiße Schnellströme, atemberaubende Bergkluften, verschneite Gipfel auf 5.000 Meter Höhe, der dritthöchste Berg Afrikas: Das alles ist das Ruwenzori Gebirge und viel mehr.
Der Nationalpark schütz ein 100.000 großes Gebiet aus Hochgebirge und subtropischen Hochalpinvegetation direkt an der Grenze zu der DR Kongo. Unter erfahrenen Bergsteigern genießen die Berge im Ruwenzori massiv seit Jahren den Ruf, eins der besten Bergtrekkingtouren in Afrika sein.
Vergiss den Mount Kilimanjaro mit seinen Unmengen von Touristen!
Hier, in diesem entlegenen und von der Welt vergessenen atemberaubenden Stück Erde erheben sich imposante vergletscherte Gipfel auf 5.000 Meter, die darauf warten, bezwungen zu werden – und ohne die Menschenmassen.
Aber wir geben es zu: Wir sind nur Normalsterbliche und keine super sportlich begabte Reisenden, die zudem noch bereit sind, sieben Tage lang unter schweren Bedingungen, rutschigen Pfaden und mit Pech unten lang anhaltendem Regen (nicht umsonst bedeutet der Name Ruwenzori in der Landessprache „Regenmacher“) zu leiden.
Für die meisten Menschen wird die wirklich atemberaubende schöne Tagestour zum unglaublich schönen Munyamubuli-Wasserfall auf jeden Fall reichen. Man wandert entlang des gleichnamigen Flusses und betritt dabei einen der schönsten unberührten Wälder der Welt.
Dichtes Unterholz bedeckt den Boden und eine Vielzahl von verschiedenen Vogelarten und Primaten bevölkert den Wald. Mit Glück kreuzt ein scheues Buschschwein den Weg des Wanderers. Schimpansenrufe begleiten unseren Marsch durch den atemberaubenden Regenwald, manchmal sieht man auch ihre Nester. Oder eine Truppe von 10 bis 15 schwarz-weißen Colobusaffen wird im Dickicht unten den Baumriesen entdeckt. Vielleicht auch Diademmeerkatzen.
Die ersten Kilometer geht man bis eine Höhe von 2.373 Metern stetig auf. Mehrere kleine Bäche und Flüsse müssen überwunden werden. Danach folgt man den Lauf des Nyamwamba-Flusses, der sich durch eine Schlucht schlendert, bis man endlich eine lange Rast beim Erreichen der eindrucksvollen Munyamubuli-Wasserfälle macht.
Und das in garantierter absoluten Einsamkeit.
Zweifellos ist diese meine Lieblings- (auch wenn anstrengend) Tageswanderung in Uganda.
Wer länger sich am Ruwenzori Bergmassiv aufhalten kann, aber dennoch auf die Gipfelbesteigung verzichten möchte, kann sich für zweitägige bis viertägige Trekkings entscheiden, die zu beeindruckenden Aussichtspunkte durch die typische Ruwenzori-Vegetation führen.
Ein unvergleichbares Erlebnis und eins der bestgehüteten Geheimtipps Afrikas.
2. Geheimtipp für eine Uganda Reise abseits der getretenen Pfade: der Kidepo Nationalpark
Ugandas größte Wildnis im abgelegenen Norden
Einst als unmöglich zu erreichende letzter nördlichster Posten Ugandas an der Grenze zu Sudan (der Weg dorthin über die Provinzen von Gulu und Karamoja war von Banditen und Rebellen übersät und gefährlich), hat der Kidepo Valley Nationalpark trotz Ausbau der Straße und massiver Verbesserungen in der Sicherheitslage immer noch einen sehr wilden Charakter aufbewahrt.
Weiterhin finden nur sehr wenige Touristen den Weg in den fernen Norden Ugandas. Umso besser für sie, denn der hier liegende größte Nationalpark des Lands pocht nicht nur mit einer grandiosen Landschaft eingerahmt von hohen Granitbergen, sondern auch mit der größten Tierfülle Ugandas.
Hier geht man auf Safari noch ganz klassisch: Ohne Radio- oder Funkgerät, auf die trainierten scharfen Augen des eigenen Safariguides vertrauend, durch eine immens große Steppe aus Grasland und Galeriewäldern, in der das große Tiervorkommen Kidepo genauso gut präsent wie auch schwer aufzufinden ist.
Man kann oft kilometerweite Strecken durch die einsame und scheinbar leere Savanne zurücklegen und plötzlich erschreckt man vor einer riesigen Herde von Kaffernbüffeln aus hunderten Individuen. Oder man findet ein Löwenrudel und verbringt den ganzen Tag, in dessen Begleitung ohne das man von anderen Fahrzeugen gestört wird.
Einsamkeit, Abgeschiedenheit, Leere: Diese Begriffe definieren das einzigartige Kidepo Valley, das zweifellos großartigste Safarigebiet Ugandas und eins der besten in Ostafrikas.
Wer es ganz genüsslich will, kann mit einem Safariflug von Entebbe aus hierherfliegen und sich vom luxuriösen Ambiente der Apoka Safari Lodge verwöhnen lassen. Andere deutlich preisgünstigere Lodgeoptionen locken nah dem Parkeingang Safarigäste, die es bevorzugen, durch die nicht mehr gefährlichen Provinzen von Gulu und Karamoja Überland zu reisen. So eine ist die Kidepo Savannah Lodge.
3. Geheimtipp für eine abenteuerliche Uganda-Reise: Jinja und der Osten Ugandas
Die Quelle des Nils, das beste White Water Rafting der Welt und der Mount Elgon Nationalpark
Der Osten Ugandas wird oft bei einem ersten Besuch übersehen. Es liegt einfach zu weit von den sonst „wichtigsten“ Hotspots, die Uganda zu einer der am stärkten wachsenden Safaridestinationen in Afrika in den letzten Jahren katapultiert haben.
Dennoch lohnt es sich bei der Planung einer zweiten Uganda-Reise auf der Karte dort genauer zu schauen.
Fünf Stunden östlich von Entebbe auf der Hauptstraße nach Kenia liegt die beschauliche Provinzstadt Jinja mit einem reichen Kolonialerbe, der sagenumwobenen Quelle des Nils und dem besten White Water Rafting der Welt. Jinja ist definitiv nicht ein typisches Safariziel, dennoch der Abstecher lohnt für alle, die eine Lage direkt am Lake Victoria mit der damit verbundene Vielfalt an Wassersportaktivitäten gut schätzen.
Noch weiter östlich bergt der Mount Elgon, ein Schildvulkan aus 4.300 m Höhe, faszinierende Naturschätze komplett abseits der ausgetretenen Pfade.
Nur wenige verirren sich so weit in den Osten, die meisten, weil sie eine Erklimmung des Berges sich vorgenommen haben. Aber auch für Menschen, die kein Interesse am Gipfel hegen, kann ein Besuch des Mount Elgons unglaublich lohnend sein. Denn das Gebiet überrascht den Besucher mit machen nicht so offensichtlichen Attraktionen.
Zu den bekanntesten gehören die Sipi-Fälle, einem 100 Meter großen beeindruckendem Wasserfall, den man nicht übersehen kann.
Auch weniger bekannte kleinere Wasserfälle liegen tief verborgen im Dschungel an den Flanken des riesigen Vulkans. Und im fruchtbaren mineralreichen Boden wächst einer der besten Kaffees Afrikas. Für Kaffeeliebhaber ist eine Kaffeetour, bei der man zum Pflücken, und selbst Rösten der kostbaren Bohne kommt, ein tolles Erlebnis. Unweit von hier warten jahrtausendealte Felsmalereien, die keiner richtig besucht, bestaunt zu werden.
4. Geheimtipp für eine abwechslungsreiche Uganda-Reise: der Semliki Nationalpark
Eins der schönsten Urwälder Ugandas
Mit 400 Vogelarten, viele davon hier beheimatet, dürfte der gut versteckte Semliki Nationalpark im Südwesten des Lands das Herz von Vogelliebhaber schneller schlagen lassen.
Der westlichen Hartlaub-Toko, der Schillereisvogel und der Geldkehlnikator gehören zu den meistgesuchten Vogelarten. Semliki schützt ein Gebiet aus intaktem Primärregenwald direkt an der Grenze zur DR Kongo. In dem von riesigen Bäumen geprägten Gebiet verbirgt sich nicht nur eine erstaunliche Vogelvielfalt, man hat hier auch ausgezeichnete Möglichkeiten, Bekanntschaft mit etwa vierzig unterschiedlichen Primatenarten zu schließen. Den schönen Mugilo-Wasserfall und die Sempoya Heißquellen, in denen Wasser bei unglaublichen 1.000 °C kocht, können auch besucht werden.
Außerdem war das Gebiet Zuhause der vertriebenen Batwa-Pygmäen. Lohnende sehr untouristischen Touren zu einstigen Wohnstätten ihrer Ahnen können von kulturell begeisterten Teilnehmern gebucht werden.
Es gibt zurzeit keine Übernachtungsmöglichkeit in Semliki. Die Anreise erfolgt von Fort Portal aus in 1–2 Stunde, in der man übernachten muss.
5. Geheimtipp für eine aktive Uganda-Reise: der Mgahinga Nationalpark
Die sagenhaften Virunga-Vulkane im Dreiländereck
Vielleicht bist du auf dem Weg zum Flughafen in Kigali (Ruanda) hier vorbeigefahren. Oder vielleicht hast du die atemberaubende Kulisse des wunderschönen Mount Gahinga Vulkans vom Ufer des Lake Mutanda bestaunt. Es ist unwahrscheinlich aber, dass du bei deiner ersten Uganda-Reise den wunderschönen Mgahinga Nationalpark im tiefen Süden des Lands, bis auf eventuell für das dort stattfindende und wunderschöne Goldmeerkatzentrekking, erkunden, hast.
Zusätzlich zu den süßen Goldmeerkatzen hat der kleine Nationalpark mit seinen drei riesigen Vulkanen noch so viel mehr zu bieten, dass er sich unbedingt lohnt, locker hier zwei/drei Tage zu verbringen.
Erfahrene Bergkletterer freuen sich auf die Besteigung des Mount Gahinga, Mount Muhavura und der Sanbinyos. Normalsterbliche kommen allein bei der Durchquerung der Sanbinyo-Schlucht ordentlich in Schwitzen (Begegnungen mit der Waldfauna, Elefanten inklusive-sind nicht ganz auszuschließen.)
Und natürlich gibt es noch hier die Möglichkeit, ein zweites Mal die Berggorillas zu buchen: Seit 2018 ist die Mgahinga Gorillafamilie wieder sesshaft im Mgahinga Nationalpark geworden und freut sich auf Familienbesuch aus der Spezies Homo Sapiens Sapiens.
Nebst so viel Natur lockt der Park auch Menschen, die sich für die Lebensweise Urvölker interessieren, mit einer Wanderung zu der früheren Wohnstätte der Batwa-Pygmäen aus der Zeit, als sie noch im Park leben durften. Eine unterstützenswerte Möglichkeit, etwas Gutes für diese stark benachteiligte Volksgruppe zu tun.
Die preiswertesten Unterkünfte finden man in der Stadt Kisoro, sonst am Ufer des Lake Mutandas, zwei Stunden vom Park entfernt. Wem es sich es leisten kann oder will, bietet die kostenintensive, aber traumgelegene Mount Gahinga Lodge die beste und schönste Unterkunft im Park.
6. Geheimtipps für eine genüssliche Reise: Die Kabarole Crater Lakes
Unvergessliche schöne Wanderungen
Das beste als letzte.
Zu schön, um wahr zu sein und zu nah am Besuchermagnet Kibale Forest mit seinen Schimpansengruppen als unumstrittene Hauptdarsteller, um übersehen zu werden.
Dennoch schaffen es die meisten, diese großartige und unglaublich malerische Region Ugandas auf ihrer ersten Uganda-Reise im schlimmsten Fall komplett zu übersehen oder im besseren Fall nur flüchtig zu überfliegen. Und dies, obwohl viele hier als Basislager für ihr Schimpansentrekking im benachbarten Kibale Forest Nationalpark übernachten. Eine große Schande, denn die Kabarole Kraterseen sind für mich die landschaftlich schönste Ecke Ugandas und ein großes Muss.
Auf deiner nächsten Reise nach Uganda empfehle ich dir dieses Gebiet aus flimmernden runden Seen, weitflächigen Teeplantagen, die sich wie ein grüner Teppich über die Hänge der Hügel kilometerweit erstrecken, und immergrünen Regenwald unbedingt mit auf deiner Reise zu nehmen.
Lange Spaziergänge zu unterschiedlichen Aussichtspunkten, vorbei an Dörfer und Seen ermöglichen einen sehr tiefen Einblick ins Leben der Bevölkerung auf dem Land. Überall wird man herzlich begrüßt und empfangen. Kinder winken und rufen „Mzungus! Mzungus!“ laut zu. Frauen mit riesigen Wasserkrügen auf dem Kopf lächeln scheu und zahlreiche Passanten auf unvorstellbar schwer beladenen Zweirädern schlendern sich an uns vorbei.
Die Fotomotive sind schier unendlich, die Landschaft sanft und wohltuend, die Aussicht auf den rot glühenden Sonnenuntergang vom Berg aus grandios.
Weiterhin kann man bei dem Besuch einer Teeplantage viel über diese Pflanze, über den langen Weg zwischen Anbau bis verpackte Teebeutel lernen und in einigen der am schönsten gelegenen Lodges in ganz Uganda sich etwas richtig Schönes gönnen. Meine Favoriten: die Papaya Lake Lodge und die Kyaninga Lodge.
Die Region der Kabarole Seen ist eine wahre Wohltat für die Seele, ein Halt in der oft zu viel gestressten Agenda des Reisenden und eine wunderbare Gelegenheit sich an den alten, aber zu oft vergessenen Prinzip zu erinnern, dass der Weg das eigentliche Ziel ist.
Habe ich das schon gesagt? Du musst unbedingt hier!
Das waren meine 6 Geheimtipps für den Wiederholungstäter. Diese kombinieren fantastisch mit meiner Auswahl Ugandas 5 schönsten Wanderungen. Wenn Du unsicher über das beste Reisewetter bist, schafft dieser Artikel zur besten Reisezeit für eine Uganda-Reise Abhilfe.
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