Ihr unternehmt eine Reise nach Borneo, um Orang-Utans und die typische Fauna der Insel zu sehen, und wollt anschließend auf Sipadan tauchen?
Seid Ihr Euch nicht sicher, ob sich Sipadan lohnt?
Dann seid Ihr hier genau richtig.
Wir räumen Eure Zweifel aus.
Wir verraten wir, warum Ihr nach Sipadan fahren solltet (oder nicht), was Euch erwartet, was nicht, wann die beste Reisezeit ist, wo Ihr am besten übernachtet und was die Alternativen zu Sipadan sind.
Los geht’s!
Sipadan: das beste Tauchen der Welt?
Sipadan ist eine ozeanische Insel im Semporna-Archipel, etwa 48 km südlich der Stadt Semporna im Südosten von Sabah auf dem malaysischen Borneo.
Der Semporna-Archipel besteht aus anderen, weniger bekannten Inseln wie Pom Pom, Mataking, Kapalai und Mabul.
Sipadan ist aus lebenden Korallen entstanden, die auf einem erloschenen Vulkankegel wuchsen.
Es ist die unglaubliche Fülle an Meereslebewesen, die Sipadan zu Ruhm verholfen hat.
Riesige Schwärme von Barrakudas und Stachelmakrelen, endlose Paraden von Papageienfischen, Leopardenhaie und zahllose Schildkröten, sprengen unsere Vorstellungskraft. Ein wahres Wunder der Natur.
Sipadan ist eine der wichtigsten Tauchhochburgen der Welt, und jeder Tauchplatz ist voller Schwärmen von Anthias, Makrelen, Drückerfischen, Büffelkopf-Papageienfischen und Barrakudas.
Überall lauern Kaiserfische, Anemonenfische, Nacktschnecken, Rotfeuerfische, Aale, Tintenfische und, und und.
In den flachen Riffen kann man auch Weißspitzen- und Schwarzriffhaie entdecken.
Nicht zu erwähnen, die allgegenwärtigen Schildkröten, die man irgendwann aufhören wird, zu zählen.
Auf Sipadan werdet Ihr immer wieder aufs Neue überrascht sein.
Welches sind die besten Tauchplätze auf Sipadan?
Barrakuda Point
Wenn Ihr jemals einen Dokumentarfilm über Sipadan gesehen habt, werdet Ihr diesen Tauchplatz kennen.
Hier trifft man auf die charakteristischen gigantischen Barrakudas Schwärme. Auch Weißspitzenhaie und die allgegenwärtigen Schildkröten werden hier häufig gesichtet.
Ein unverzichtbares Muss auf jeder Sipadan Reise!
Coral Gardens
Ein einfacher Tauchgang, der normalerweise nach Barracuda Point angesteuert ist, bei dem man die enorme Korallenvielfalt bewundern kann, die Sipadan berühmt gemacht hat.
South Point
Ein Steilwandtauchgang, bei dem man die tiefsten Tiefen um die Insel erreicht. Ideal, um Haie und Mantas zu sehen.
Drop Off
Ein weiterer bekannter Tauchplatz, an dem das Riff in eine Steilwand übergeht, die nur wenige Meter vom Ufer entfernt ist. Die Wand ist mit einer Vielzahl von bunten Korallen und Schwämmen bewachsen, die wiederum vielen Krabben, Garnelen und Krustentieren Unterschlupf gewähren.
An diesem Tauchplatz gibt es eine Fülle von Großfischen, und Taucher können Hunderte von Stachelmakrelen beobachten, die über ihnen kreisen, und auch Büffelkopf-Papageienfische und Barrakudas gesellen sich dazu.
Turtle Cave
Hier handelt es sich um ein kompliziertes Unterwasserhöhlensystem, in dem zahlreiche Schildkrötenskelette gefunden wurden. In der Nähe des Höhleneingangs kann man große Konzentrationen von Jackfish sehen.
Das Taucher-Permit-System auf Sipadan
Die Insel Sipadan steht unter strengem Naturschutz, und für das Tauchen in ihren Gewässern ist eine spezielle Tauchgenehmigung erforderlich.
Pro Tag werden nur 257 solche Tauchgenehmigungen ausgestellt.
Die Resorts sind nicht in der Lage, Tauchgänge auf Sipadan vor der Ankunft der Gäste zu garantieren, da die Genehmigungen nicht im Voraus vergeben werden.
Das heißt, je länger man bleibt, desto größer die Chance, dass man an mehreren Tagen auf Sipadan tauchen kann.
Wie man nach Sipadan kommt
Sipadan ist von der Stadt Semporna aus zu erreichen, die wiederum von der Stadt Tawau aus mit dem Flugzeug von Kota Kinabalu (Sabahs Hauptstadt) erreichbar ist.
In Semporna angekommen, mietet man am besten einen Landtransfer nach Semporna (die Fahrt dauert etwa eine Stunde), wo man von dem gebuchten Resort abgeholt wird.
Wo kann man auf Sipadan übernachten
Auf der Insel Sipadan selbst gibt es keine Unterkünfte.
Die Tauchresorts verteilen sich auf Semporna und viele der Inseln rund um Sipadan, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben.
Es gibt viele Inselresorts a la Malediven Style, sowie eine Insel (Mabul) mit einer größeren Auswahl an Unterkünften. Hier die wichtigsten:
Kapalai
Kapalai ist eine klassische Resort-Insel, obwohl sie eher nur eine kleine Sandbank mitten im Meer ist, auf der ein Luxusresort, das Kapalai Dive Resort, gebaut wurde.
Das Preisniveau auf Kapalai ist recht hoch. Man findet attraktive Villen direkt über dem kristallklaren Wasser, in denen man wohnen kann.
Aber Kapalai ist zu groß und wirkt ein wenig wie ein Großbetrieb, trotz der Freundlichkeit des Personals. Die Qualität des Essens ist schlecht.
95 % der Gäste sind chinesische Familien, was ein wichtiger Störfaktor werden kann. Mehr über das chinesische Problem weiter unten.
Pom Pom
Pom Pom ist eine weitere Resort-Insel, die etwas weiter von Sipadan entfernt liegt.
Das Problem ist ähnlich wie bei Kalapai: Das Pom Pom Island Hotel ist ein großer Betrieb, der auf viele Menschen ausgelegt ist (die meisten davon Chinesen, mehr dazu weiter unten).
Das Essen ist einfach furchtbar, und die Buchung der Tauchgenehmigungen für Sipadan unübersichtlich (seid vorsichtig, wenn Ihr Euch für dieses Resort entscheiden und Sipadan besuchen wollt).
Außerdem gibt es ein Müllproblem, von dem auch andere nahe gelegene Inseln, wie Mabul betroffen ist. Die Insel ist mit Plastik übersät, die vom Meer gespült wird.
Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auf Pom Pom schlecht!
Mataking
Wenn Ihr Euch für ein Inselresort auf Sipadan entscheiden wollt, ist das die richtige (und meiner Meinung nach einzige Wahl).
Mataking ist weit von Sipadan entfernt, aber ein Aufenthalt hier lohnt sich, wenn man ein annähernd akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis sucht.
Die Bungalows der verschiedenen Kategorien sind schön und sehr angenehm.
Die Insel ist nur 100 Meter breit, so dass man den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang vom Strand aus beobachten kann. Außerdem kann man nur wenige Meter vom Ufer entfernt im kristallklaren Wasser wunderbar schnorcheln.
Wie üblich kommen die meisten Gäste aus China und das Essen am Buffet ist auf sie ausgerichtet. Aber immerhin ist das Essen hier gut.
Mataking ist ein kleines tropisches Paradies zum Genießen, besonders wenn man in der Nebensaison kommt. Das Schnorcheln und Tauchen um die Insel herum ist auch sehr schön.
Mabul
Die Gäste müssen sich mit 5-Sterne-Luxus-Resorts mit lokalem Service oder mit typischen, oft unbefriedigenden Herbergen mit Hostels zufrieden geben.
Der Vorteil eines Aufenthalts in Mabul ist die Nähe zu den Tauchplätzen, die nur 15-20 Minuten entfernt sind, aber die Qualität der Unterkünfte ist im Allgemeinen schrecklich.
Die beste Jahreszeit zum Tauchen auf Sipadan
Wenn Ihr zum Tauchen nach Sipadan kommt, solltet Ihr die Regenzeit vermeiden.
Die Regenzeit dauert von November bis März.
Im Allgemeinen ist das Wasser von April bis Oktober ruhig und spiegelglatt, angenehm warm und mit einer guten Sichtweite von bis zu 30 Metern.
Im August kann es jedoch zu starken Wellenbewegungen an der Oberfläche kommen, die die Sicht beeinträchtigen.
Idealerweise kommt also zwischen April und Juni.
Welches Niveau braucht man zum Tauchen auf Sipadan?
Obwohl Sipadan kein übermäßig technischer Tauchplatz ist, ist es notwendig, mindestens ein Advanced- und etwas Erfahrung zu haben, um einige der Tauchgänge in vollen Zügen genießen zu können.
Wenn Ihr nur den Open Water-Schein habt, werden die Divemaster, die Euch auf dem Tauchgang begleiten, die Route an Euer Tauchniveau anpassen.
Das Problem mit den Chinesen auf Sipadan
Wir haben bereits die große Zahl chinesischer Touristen erwähnt, die jedes Jahr nach Sipadan reisen.
Vielleicht ist Sipadan aufgrund der Nähe zu China, des starken Anstiegs der chinesischen Mittelschicht und vieler neureicher Neuankömmlinge, die eine Open-Water-Qualifikation erworben haben, zu einer Art Mekka für chinesische Taucher geworden.
Dies spiegelt sich in der Tatsache wider, dass die meisten Gäste der Resorts in der Umgebung von Sipadan aus China stammen (ja, bis zu 95 %).
Die Küche in diesen Resorts spiegelt natürlich den chinesischen Geschmack wider, also erwartet Ihr eine große Vielfalt an Speisen.
Bei jedem Respekt muss ich sagen, dass sich die Gepflogenheiten vieler chinesischen nicht immer mit den deutschen gut harmonieren. Das merkt man am meisten am Buffet und beim Essen.
Und nicht alle chinesischen Taucher haben gelernt, die Korallen respektvoll zu behandeln.
Die überwältigende chinesische Präsenz in den Sipadan-Resorts kann für viele von uns, so sehr an Ruhe und Frieden gewohnt, ein wahres Ärgernis darstellen.
Wenn Ihr also eine Tauchreise nach Sipadan plant, solltet Ihr dies auf jeden Fall berücksichtigen und vielleicht eine ruhigere Zeit im Jahr wählen, außerhalb der chinesischen Feiertage, in der der Andrang geringer ist.
Alternativen zu Sipadan
Ihr fragt Euch, welche anderen Alternativen es zu Sipadan gibt, um das chinesische Problem zu umgehen?
Die einzige mögliche Alternative bildet die Insel Lanyakan, eine kleine Insel vor der Küste von Sandakan, auf der sich auch das einzigartige Lankayan Dive Resort befindet. Diese abgelegene Insel ist viel ruhiger und, abgesehen von den vielen Schildkröten, die in seinen Gewässern tummeln, trifft man hier kaum auf andere Menschen.
Allerdings kann das Tauchen auf Lankayan mit dem auf Sipadan natürlich nicht mithalten.
Vielleicht ist Lankayan für gemischte Paare bestehend aus einem Taucher und einem Schnorchler besser geeignet als Sipadan.
Sicherheit auf Sipadan
Dies ist ein heißes Thema.
Die Sicherheitsvorfälle, die sich in den letzten zehn Jahren auf den Inseln von Sipadan ereignet haben und die von islamistischen Separatisten aus den benachbarten Philippinen angezettelt wurden, haben bei vielen ausländischen Ministerien die Alarmglocken schrillen lassen, indem sie von Reisen in diesen Teil von Sabah abgeraten haben.
Aber ist es wirklich so gefährlich, wie man uns weismachen will?
Die Hotels in Sipadan sind in Betrieb und geöffnet, und eine große Zahl von Besuchern und Gästen jedes Jahr zeigt, dass Reisen nach Sipadan sicher sind.
Die malaysischen Behörden haben auch sehr schnell reagiert, um den negativen Auswirkungen solcher Sicherheitsvorfälle (bei denen es mehrere Fälle von Entführungen von Einheimischen und Ausländern gab) entgegenzuwirken, indem sie die Militärpräsenz verstärkten und Ausgangssperren sowie ein Verbot von Bootsfahrten zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang einführten.
Wenn Ihr alles über die Sicherheit in Sabah wissen möchtet, haben wir diesem Thema einen ganzen Artikel gewidmet: